2025-07-13 03:15:00
Schlecht schlafen, das kennt wohl jeder. Und wenn's länger andauert, dann werden wir richtig unglücklich. Auch Ronja von Rönne wälzt sich nachts oft schlaflos im Bett herum. Wie finden wir den gesunden, erholsamen Schlaf? Auf der Feuerwache Berlin-Köpenick ist Ronja mit Kay von Chamier verabredet. Als Feuerwehrmann arbeitet er im Schichtbetrieb und muss oft auch nachts für Einsätze ausrücken. Außerdem ist er Familienvater und Triathlet. Wie gelingt es ihm, eine feste Schlafroutine einzuhalten? Und mit welchen Tricks findet er zur Ruhe? Die niederländische Schriftstellerin Bregje Hofstede litt zehn Jahre lang unter Schlaflosigkeit. Von Schlaftabletten bis White Noise – sie probierte alles aus. Nichts half. Bis sie einen radikalen Wandel vollzog und aus der Großstadt Amsterdam in ein kleines Dorf im Burgund zog. Darüber hat sie ein Buch geschrieben. Ronja macht mit Bregje ein privates Schlafretreat im Wald. Bei einem Spaziergang sprechen die beiden darüber, warum es für die Schlafqualität in der Nacht so wichtig ist, was man am Tag getan hat. Der Schlafforscher Ingo Fietze und die Psychologin Judith Mangelsdorf geben Einblicke in wissenschaftliche Studien und auch Tipps, was man konkret tun kann, um besser ein- und durchzuschlafen. Der Philosoph Christoph Quarch, die Autorin Wakanyi Hoffman, die Philosophin Christelle Veillard und die Anthropologin Jenny Tung erklären, wie Schlaf mit unserem Bedürfnis nach Sicherheit zusammenhängt – und welche Rituale dabei helfen können, das Kopfkino zu stoppen.
2025-07-13 03:25:00
Schlecht schlafen, das kennt wohl jeder. Und wenn's länger andauert, dann werden wir richtig unglücklich. Auch Ronja von Rönne wälzt sich nachts oft schlaflos im Bett herum. Wie finden wir den gesunden, erholsamen Schlaf? Auf der Feuerwache Berlin-Köpenick ist Ronja mit Kay von Chamier verabredet. Als Feuerwehrmann arbeitet er im Schichtbetrieb und muss oft auch nachts für Einsätze ausrücken. Außerdem ist er Familienvater und Triathlet. Wie gelingt es ihm, eine feste Schlafroutine einzuhalten? Und mit welchen Tricks findet er zur Ruhe? Die niederländische Schriftstellerin Bregje Hofstede litt zehn Jahre lang unter Schlaflosigkeit. Von Schlaftabletten bis White Noise – sie probierte alles aus. Nichts half. Bis sie einen radikalen Wandel vollzog und aus der Großstadt Amsterdam in ein kleines Dorf im Burgund zog. Darüber hat sie ein Buch geschrieben. Ronja macht mit Bregje ein privates Schlafretreat im Wald. Bei einem Spaziergang sprechen die beiden darüber, warum es für die Schlafqualität in der Nacht so wichtig ist, was man am Tag getan hat. Der Schlafforscher Ingo Fietze und die Psychologin Judith Mangelsdorf geben Einblicke in wissenschaftliche Studien und auch Tipps, was man konkret tun kann, um besser ein- und durchzuschlafen. Der Philosoph Christoph Quarch, die Autorin Wakanyi Hoffman, die Philosophin Christelle Veillard und die Anthropologin Jenny Tung erklären, wie Schlaf mit unserem Bedürfnis nach Sicherheit zusammenhängt – und welche Rituale dabei helfen können, das Kopfkino zu stoppen.
2025-07-13 03:45:00
"28 Minuten" ist das Polit-Magazin bei ARTE, täglich frisch und frech aus Paris. Jede Sendung nimmt aktuelle Themen aus Gesellschaft, Politik, Wirtschaft oder Wissenschaft unter die Lupe. Montags bis donnerstags moderiert von Élisabeth Quin, freitags und samstags von Renaud Dély.
2025-07-13 03:55:00
Auf dem Weg zu einem Tiefsee-Bergbaugesetz Vom 7. bis 15. Juli 2025 finden Verhandlungen der Internationalen Meeresbodenbehörde (ISA) über den Tiefseebergbau statt. Die 36 Mitglieder des Rates kommen zusammen, um einen Bergbaugesetz für die Erschließung der Ressourcen in der Tiefsee zu erarbeiten. Diese Gespräche folgen auf ein im April unterzeichnetes Dekret, das den großflächigen Abbau am Meeresboden erlaubt. Das kanadische Unternehmen The Metals Company hat bereits einen Antrag bei der US-Regierung zur Förderung seltener Metalle vom Meeresgrund eingereicht. Mehrere Studien haben jedoch auf die potenziellen negativen Auswirkungen eines solchen Projekts auf das marine Leben hingewiesen. Um die Herausforderungen besser zu verstehen, sprechen wir heute mit Marina Levy, Forschungsdirektorin am CNRS CNRS [nationale französische Forschungsinstitut] und Ozeanographin, die sich auf die Zusammenhänge zwischen Klima, mariner Biodiversität und Ozeanen spezialisiert hat. Ist Netanyahu zu einem Waffenstillstand im Gazastreifen bereit? Am Montag, den 7. Juli, wurde Benjamin Netanjahu zum dritten Mal seit Januar von Donald Trump im Weißen Haus empfangen. Beide Staatschefs versuchen, sich auf ein mögliches Waffenstillstandsabkommen im Gazastreifen zu einigen, wo der Krieg seit 21 Monaten anhält. Donald Trump, der im Februar angekündigt hatte, den Gazastreifen in die "Riviera des Nahen Ostens" verwandeln zu wollen, und Israel in seinem Krieg gegen den Iran unterstützt hat, würde eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas, über die derzeit in Katar verhandelt wird, begrüßen. Doch Netanjahu steht im tiefen Konflikt zwischen dem Willen seines unerlässlichen amerikanischen Verbündeten und den Forderungen seiner ebenso unerlässlichen rechtsextremen Koalitionspartner, die auf eine Fortsetzung des Krieges drängen. Seit dem Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023 hat die israelische Offensive im Gazastreifen nach Angaben des Gesundheitsministeriums von Gaza, dessen Zahlen von der UNO als verlässlich eingestuft werden, über 57.000 Palästinenser das Leben gekostet. Angesichts dieser stetig wachsenden Zahl von Opfern stellt sich die Frage: Wird Benjamin Netanjahu nun endlich einen Waffenstillstand im Gazastreifen einleiten? Schließlich erklärt Théophile Cossa, wie die Bewaffnung der kommunalen Polizeikräfte vor sich geht, während das französische Innenministerium für den Herbst eine Reform der Stadtpolizei angekündigt hat. Marjorie Adelson nimmt die Zuschauerinnen und Zuschauer mit nach Texas, wo ein flirtender Roboter mit KI-Unterstützung durch die Straßen von Austin zieht – sehr zur Belustigung der Passanten, aber zum Schrecken vieler Internetnutzer.
2025-07-13 05:25:00
Ihre melancholischen Chansons, mit sanfter Stimme vorgetragen, ließen Françoise Hardy zu einer der bekanntesten Sängerinnen Frankreichs werden. Musiker, Produzenten und Modeschöpfer würdigen die 76-Jährige, die auch mit schneeweißer Mähne den Geschmack aller Generationen trifft.
2025-07-13 06:20:00
Regisseur Ike Nnaebue reist nach 20 Jahren nochmals von Nigeria bis nach Tanger in Marokko. Genau diese Strecke hatte er schon einmal unternommen, um als 18-Jähriger nach Europa zu gelangen. Auf seiner Reise begegnet er zahlreichen Männern und Frauen, die alle eine eigene Geschichte haben, aber doch dadurch vereint werden, dass alle von einem anderen Leben träumen - trotz der Gefahren und Hindernisse. Der Film begleitet diese Schicksale und porträtiert auf intime Weise die Ängste und die Hoffnungen dieser Menschen. Weiterhin zeigt Nnaebue, warum diese Menschen wegwollen. Die Gründe reichen von familiärem Druck über Arbeitslosigkeit bis hin zu wirtschaftlichen Notfällen und der Sehnsucht nach Freiheit.
2025-07-13 07:55:00
Strömungsmechanik – das bedeutet: Alles im Fluss! Bewässerungssysteme in kleinerem Maßstab gab es bereits Ende der Steinzeit. Der Mensch entdeckte damals, wie sich Flüssigkeiten wie Wasser in bestimmte Bahnen lenken lassen. Heutzutage versucht man computerunterstützt, Klimamodelle für den Planeten zu entwickeln oder den Fluss von Lawinen und pyroklastischen Strömen zu modellieren. Jahrtausendelang war der Mensch den Gewalten der Natur regelrecht ausgeliefert. Auf Regenzeiten folgten Dürreperioden, und nicht selten vertrocknete die Ernte auf dem Feld, weil es an Wasser mangelte. Hilflos hielt der Mensch Ausschau nach kleinsten Anzeichen für bevorstehenden Regen. Heutzutage entwickeln wir weltweite Klimamodelle. Wir haben die Flüsse gezähmt und können uns vor Hochwasser schützen. Aber wie genau ist uns das gelungen? Diese Folge unternimmt eine Reise zu den großen Entdeckungen, die dem Menschen dabei geholfen haben, die Strömungsmechanik zu verstehen. "Impulse" hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Wissenschaftsbegeisterung jener zu wecken, die sich stets für naturwissenschaftlich unbegabt gehalten haben. Die Dokumentationsreihe will an komplexe Themenbereiche wie Genetik, Strömungsmechanik, elektromagnetische Wellen, Mikrobiologie oder Quantenphysik heranführen und für sie begeistern. Und dann sage nochmal einer, Wissenschaft mache keinen Spaß!
2025-07-13 08:20:00
Ihr liebt Nachrichten, seid zwischen 10 und 14, wollt immer wissen, was gerade los ist und habt Lust, die Welt zu entdecken? Dann seid ihr bei uns genau richtig! In unserer sechsminütigen Nachrichtensendung ARTE Journal Junior informieren euch Magali Kreuzer, Dorothée Haffner, Frank Rauschendorf, Stefanie Hintzmann und Jakob Groth kurz und knackig über das, was die Welt bewegt.
2025-07-13 08:35:00
Zivilisationen wie das alte Rom, das mongolische, assyrische oder persische Großreich, die Inka und Maya beherrschten auf den Höhepunkten ihrer Macht oft große Teile der ihnen bekannten Welt, schienen fast unangreifbar. Doch heute ist von vielen dieser einstigen Großmächte nicht viel mehr übrig als Artefakte hinter Museumsglas und Ruinen unter Lianen oder Wüstensand. Wie konnte es so weit kommen? Über die Jahrhunderte wurden viele unterschiedliche Erklärungen für den Untergang von Zivilisationen gefunden. Doch bei genauerem Hinsehen entpuppen sich viele von ihnen eher als Spiegel der Sorgen der Zeit, in der sie entstanden. Unterstellen wir den Römern moralische Dekadenz, weil wir uns um unsere eigene Gesellschaft sorgen? Erzählen wir deshalb weiterhin von rücksichtsloser Umweltzerstörung durch die Maya oder auf der Osterinsel, obwohl die Forschung das heute in Frage stellt? Dennoch lassen sich in den Geschichten vom Untergang durchaus spannende Muster und wiederkehrende Motive finden. Und gleichzeitig zeigen viele dieser Geschichten, dass der "Untergang" vielleicht weniger absolut ist, als es das Wort vermuten lässt, und dass Geschichten vom Kollaps gleichzeitig auch oft Geschichten vom Überdauern, Weitermachen, Wiederaufbau sind.
2025-07-13 09:05:00
Durch Ordnung zum Glück? Ronja von Rönne macht sich auf die Suche nach dem perfekten Aufräumrezept – für die Wohnung wie für das Leben. Sie trifft Saralisa Volm, die in allem, was sie tut, Unordnung bändigen muss: Als Regisseurin, Schauspielerin, Mutter von vier Kindern und Ehefrau ist sie eine Chaos-Managerin, die die Welt am liebsten einmal anhalten würde, um all die Aufgaben zu erledigen, die das Leben an sie heranträgt. Nichts, was sie ordnet, ist von langer Dauer, aber sie hat einen guten Umgang damit gefunden. Der Fotokünstler, Atem- und Yogalehrer Vilas Turske hat sich die Zeit genommen, sein Haus einmal grundlegend aufzuräumen. Der frühere Kunsthändler hat sich sehr bewusst mit seinem Besitz auseinandergesetzt und sich von vielen Dingen getrennt, die ihn belastet haben. Denn jeder Gegenstand, sagt er, sei wie ein irritierender Gedanke. Auf diese Weise hat er zu innerer Klarheit und tiefer Zufriedenheit gefunden. Er erklärt Ronja, weshalb es wichtig ist, sich dafür jeden Tag Zeit für sich selbst zu nehmen. Ordnungs-Coachin Gunda Borgeest verrät Strategien, wie das alltägliche Aufräumen besser gelingen kann. Der Psychologe Hannes Zacher erklärt anhand wissenschaftlicher Studien, wie sich Ordnung auf unser Wohlbefinden auswirkt. Außerdem kommen der Philosoph Christoph Quarch, die Autorin Wakanyi Hoffman, der Glücksforscher Karma Ura, die Philosophin Christelle Veillard und die Paartherapeutin Isabelle Penot zu Wort.
2025-07-13 09:10:00
Durch Ordnung zum Glück? Ronja von Rönne macht sich auf die Suche nach dem perfekten Aufräumrezept – für die Wohnung wie für das Leben. Sie trifft Saralisa Volm, die in allem, was sie tut, Unordnung bändigen muss: Als Regisseurin, Schauspielerin, Mutter von vier Kindern und Ehefrau ist sie eine Chaos-Managerin, die die Welt am liebsten einmal anhalten würde, um all die Aufgaben zu erledigen, die das Leben an sie heranträgt. Nichts, was sie ordnet, ist von langer Dauer, aber sie hat einen guten Umgang damit gefunden. Der Fotokünstler, Atem- und Yogalehrer Vilas Turske hat sich die Zeit genommen, sein Haus einmal grundlegend aufzuräumen. Der frühere Kunsthändler hat sich sehr bewusst mit seinem Besitz auseinandergesetzt und sich von vielen Dingen getrennt, die ihn belastet haben. Denn jeder Gegenstand, sagt er, sei wie ein irritierender Gedanke. Auf diese Weise hat er zu innerer Klarheit und tiefer Zufriedenheit gefunden. Er erklärt Ronja, weshalb es wichtig ist, sich dafür jeden Tag Zeit für sich selbst zu nehmen. Ordnungs-Coachin Gunda Borgeest verrät Strategien, wie das alltägliche Aufräumen besser gelingen kann. Der Psychologe Hannes Zacher erklärt anhand wissenschaftlicher Studien, wie sich Ordnung auf unser Wohlbefinden auswirkt. Außerdem kommen der Philosoph Christoph Quarch, die Autorin Wakanyi Hoffman, der Glücksforscher Karma Ura, die Philosophin Christelle Veillard und die Paartherapeutin Isabelle Penot zu Wort.
2025-07-13 09:40:00
Zwei Jungen warten im Sommer 1483 im Tower von London auf ihren großen Festtag. Der Ältere ist zwölf Jahre alt und soll bald zum König von England gekrönt werden. Doch plötzlich kommen unter den Adeligen Zweifel an der Rechtmäßigkeit dieser Thronfolge auf. Kurz darauf trägt ihr Onkel die Krone. Nach dessen Krönung sind der Thronanwärter und sein Bruder wie vom Erdboden verschluckt. Wurden sie entführt, ermordet? Der neue König Richard III. schweigt dazu. Was bleibt, sind Zweifel – bis heute. Jahrhunderte später werden bei Bauarbeiten Gebeine gefunden, die den alten Verdacht gegen Richard als Kindsmörder erhärten könnten. Denn es passt alles zu dem Bild, das spätere Generationen von ihm gezeichnet haben: Richard III. als Intrigant und übler Schurke. Schilderungen von Zeitzeugen, Zahnproben von nahen Verwandten der verschwundenen Königssöhne – vieles deutet darauf hin, dass Richard III. seine Neffen beseitigt hat. Vor oder nach seiner Krönung. Doch der Cold Case hält eine überraschende Wendung parat: Kein Indiz für Richards Schuld hält einer Überprüfung stand. So ist nicht eindeutig belegt, dass die gefundenen Skelette tatsächlich die der Königskinder sind. Die Darstellung vom buckligen Schurken ist eine reine Erfindung der Tudorzeit. Denn sein Nachfolger, der Schwager der beiden Prinzen, hatte selbst nur einen fragwürdigen Thronanspruch. Da musste sein Vorgänger in den düstersten Farben gemalt werden. Ein spannender Krimi aus der englischen Geschichte mit Intrigen, Lügen, Propaganda und zwei Kindern, über deren Schicksal nach dem Verschwinden nichts bekannt ist.
2025-07-13 10:30:00
Vom äußersten Nordosten über die Klippen von Wales bis zum Dartmoor und New Forest im Süden Englands führt der Vierteiler (Montag bis Donnerstag), an dem u. a. der mehrfach preisgekrönte Berliner Dokumentarfilmer Martin Koddenberg („Die Inseln der Queen“) mitwirkte, zu den Nationalparks der britischen Insel. Archäologische Highlights, Vogelparadiese, wilde Pflanzenwelten und Menschen, die sie schützen, inklusive. Zum Start ein Weltkulturerbe: Der Northumberland-Nationalpark im Norden Englands ist einer von 15 Nationalparks Großbritanniens und besticht durch wilde Moore, sanfte Hügel und klare Flüsse. Im Westen grenzt er an den Kielder Forest, Europas größten künstlichen Wald. Der Park bietet seltenen Vögeln wie dem Brachvogel und den nach Großbritannien zurückgekehrten Fischadlern einen wichtigen Lebensraum. Historisch geprägt von alten Burgen und Grenzfestungen zwischen England und Schottland, ist der Hadrianswall – einst römische Reichsgrenze und heute UNESCO-Weltkulturerbe – ein Besuchermagnet. Nicht zu verwechseln mit dem Channel-5-Achtteiler von 2018.
2025-07-13 11:15:00
Der Pembrokeshire-Coast-Nationalpark im Süden von Wales ist einer von 15 Nationalparks in Großbritannien. Er ist der einzige Park, der überwiegend an der Küste liegt. Der 299 Kilometer lange Coast Path führt entlang des Steilufers und bietet atemberaubende Ausblicke auf die zerklüftete Küstenlinie, auf Sandstrände und vorgelagerte Inseln. Der Nationalpark beherbergt eines von insgesamt nur drei Meeresnaturschutzgebieten im Vereinigten Königreich. Fischerei vor der Küste wird überwiegend nachhaltig betrieben. Auch die Vogelschutzinsel Skomer Island ist Teil des Parks. Große Brutkolonien von Seevögeln finden in ihren Felsen zahllose Nistmöglichkeiten, darunter Trottellummen und die als gefährdet eingestuften Papageitaucher. Im Herbst werden Pembrokeshires Strände von Tausenden Kegelrobben als geschütztes Refugium für die Geburt ihres Nachwuchses aufgesucht. Im Norden bietet der Nationalpark überdies eine äußerst vielseitige Marsch- und Flusslandschaft mit Salz- und Süßwasserwiesen – und damit weiteren Lebensraum für viele seltene und gefährdete Säugetier- und Vogelarten. Die Reihe "Wildes Großbritannien" porträtiert die Nationalparks der britischen Insel und zeigt Menschen, die im Einklang mit der Natur leben und sich leidenschaftlich um sie kümmern. Sie alle verbindet der Wille, die fragilen Ökosysteme zu schützen – im Pembrokeshire-Nationalpark zum Beispiel als Rangerin, Fischer, Robbenretterin oder Vogelkundlerin.
2025-07-13 12:00:00
Der Dartmoor-Nationalpark im Südwesten Englands ist ein Ort voller Mythen und wilder Schönheit. Die ausgedehnte Hochmoorlandschaft ist geprägt von weiten Heidelandschaften, grasbedeckten Hügeln und Granitfelsen, den sogenannten Tors, die in markanten Formationen aus der Erde ragen. Der Park ist nicht nur ein Refugium für seltene Tier- und Pflanzenarten, sondern auch eine Schatzkammer für Archäologen – mit prähistorischen Steinkreisen, Grabhügeln und Überresten alter Siedlungen, die von einer über 5.000 Jahre alten Geschichte erzählen. Die mystische Landschaft inspirierte sowohl eine Vielzahl von Legenden und Erzählungen als auch Klassiker der modernen Literatur wie Arthur Conan Doyles "Sherlock Holmes"-Abenteuer, seinen "Hund von Baskerville" oder die "Fünf Freunde"-Reihe von Enid Blyton. Dartmoor bietet vielen Pflanzen und Tieren einen geschützten Lebensraum. Die Region ist bekannt für freilaufende Ponys, deren Art heute als gefährdet gilt. Die Flüsse, die sich durch das Moor schlängeln, sind Habitat für Lachse, Fischotter und Eisvögel. Auch die britische Schleiereule trifft man hier an. Die feuchten Moorgebiete beherbergen seltene Pflanzen wie den fleischfressenden Sonnentau. Die Reihe "Wildes Großbritannien" porträtiert die Nationalparks der britischen Insel. Sie zeigt die Menschen, die in der rauen, aber faszinierenden Natur leben und arbeiten: Schäferinnen, Wildhüter, Archäologen und Naturschützer. Sie setzen sich dafür ein, die einzigartige Landschaft und die traditionsreiche Kultur Dartmoors für kommende Generationen zu bewahren.
2025-07-13 12:45:00
1939 gab sie eine umwerfende Scarlett O’Hara im Filmklassiker „Vom Winde verweht“ und bekam dafür ihren ersten Oscar. Die Britin Vivien Leigh (1913–67) war jahrzehntelang ein gefeierter Star. Eine bipolare Störung trübte Erfolg und persönliches Glück.
2025-07-13 13:40:00
Ehefrau weg, Job weg, und die Freunde schert’s einen Dreck. Der Anwalt, Ehemann und Familienvater Victor steht an einem ganz gewöhnlichen Morgen plötzlich vor dem Nichts. Seine Frau Marie verlässt ihn mit der kurzen, aber prägnanten Notiz: „Schatz, ich habe einen anderen“, und in der Anwaltskanzlei liegt schon seine Kündigung auf dem Schreibtisch. Völlig frustriert sucht er jemanden, bei dem er sich aussprechen könnte, doch niemand hat Zeit, niemand will belästigt werden. Schließlich lernt Victor in einer Kneipe den pfiffig-naiven Obdachlosen Michou kennen, der weder Geld noch Wohnsitz oder Arbeit hat, dafür aber ein geduldiges Ohr für Victors Kummer und Probleme... Jeder für sich und Gott gegen alle, dieses bittere Fazit zieht Coline Serreau („Drei Männer und ein Baby“) jedoch auf sehr humorvolle Art.
2025-07-13 15:10:00
In einem kleinen französischen Badeort erschreckt die an den Strand gespülte Leiche eines Mannes Bevölkerung und Honoratioren. Oberinspektor Molinat (Noiret) aus Bordeaux soll den Mord in seinem Heimatstädtchen aufklären. Er lässt sich Zeit, scheint sich mehr für die Spuren seiner Vergangenheit als für die Tätersuche zu interessieren – bis man ihm einen jungen, ehrgeizigen Kollegen (Marchand) vom Typ Wadenbeißer zur Seite stellt. Unterdessen spuckt das Meer drei weitere Leichen aus und der Kreis der Verdächtigen wird größer... Pierre Granier-Deferres („Die Katze“) Film ist ein eher vergnüglicher als spannender Krimi, der sich für Milieuschilderung und Schaffung von Atmosphäre genauso viel Zeit lässt wie Molinat bei seinen Ermittlungen. Schöne Landschaftsaufnahmen, dazu eine Prise Sex machen das schwarzhumorige Verwirrspiel auch zu einem sinnlichen Erlebnis.
2025-07-13 15:15:00
In einem kleinen französischen Badeort erschreckt die an den Strand gespülte Leiche eines Mannes Bevölkerung und Honoratioren. Oberinspektor Molinat (Noiret) aus Bordeaux soll den Mord in seinem Heimatstädtchen aufklären. Er lässt sich Zeit, scheint sich mehr für die Spuren seiner Vergangenheit als für die Tätersuche zu interessieren – bis man ihm einen jungen, ehrgeizigen Kollegen (Marchand) vom Typ Wadenbeißer zur Seite stellt. Unterdessen spuckt das Meer drei weitere Leichen aus und der Kreis der Verdächtigen wird größer... Pierre Granier-Deferres („Die Katze“) Film ist ein eher vergnüglicher als spannender Krimi, der sich für Milieuschilderung und Schaffung von Atmosphäre genauso viel Zeit lässt wie Molinat bei seinen Ermittlungen. Schöne Landschaftsaufnahmen, dazu eine Prise Sex machen das schwarzhumorige Verwirrspiel auch zu einem sinnlichen Erlebnis.
2025-07-13 16:50:00
„Ich vergebe nicht und ich vergesse nicht. Das ist das Motto, das meine Arbeit nährt.“ Die ersten Arbeiten einer der einflussreichsten Bildhauerinnen des 20. Jh. entstanden aus Brot, das sie am Esstisch formte, während ihr Vater sich über sie lustig machte. Die Erinnerungen und traumatischen Erfahrungen von Louise Bourgeois’ (1911–2010) Kindheit und Jugend beeinflussten fortan ihr Leben und Werk. Wiederkehrende Motive sind dabei ihr gebrochenes Verhältnis zu Männlichkeit, Sexualität, Mutterschaft und Exil.
2025-07-13 17:50:00
"Ich habe mehrere Jahre gebraucht, um es zähmen zu können. Wahrscheinlich würde es das Gleiche über mich sagen", kommentiert der französische Cellist Gautier Capuçon augenzwinkernd das partnerschaftliche Ringen mit seinem mehr als 300 Jahre alten Instrument – ein Cello des venezianischen Geigenbauers Matteo Goffriller aus dem Jahr 1701. Fast schon eheähnliche Züge prägen das Verhältnis zwischen dem Ausnahmecellisten und seinem Instrument. Capuçon berichtet von der Wildheit und dem facettenreichen Ausdrucksmöglichkeiten für fast alle Repertoiresparten seines Instruments, aber auch von Zickigkeit und der Ambivalenz zwischen weiblichen und männlichen "Gehabe". Dem Pariser Geigenbauer Pierre Bathel, der das Instrument regelmäßig justiert, kommt dabei eine gewichtige, manchmal vermittelnde, Rolle zu: "Er ist nicht nur Geigenbauer, sondern auch Arzt, Psychologe und Freund." Als musikalisches Hauptwerk steht das Cellokonzert von Antonín Dvořák im Mittelpunkt der Dokumentation. Es ist bis heute ein unübertroffener Klassiker des romantischen Repertoires. Für viele Cellisten ist es nicht irgendein Konzert, sondern schlichtweg "das" Cellokonzert. Kaum jemand kann sich seinen einprägsamen Melodien, seinen gewaltigen symphonischen Höhepunkten, seiner fesselnden Virtuosität und überwältigenden Emotionalität entziehen. Bei Capuçons Interpretation mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester unter der Leitung von Alan Gilbert in Hamburg wird das eindrucksvoll spürbar.
2025-07-13 18:40:00
Im Landesinnern erheben sich Portugals höchste Berge. Ackerbau ist hier nur unter erschwerten Bedingungen möglich. In einer kleinen Gemeinde in der Region Leiria haben zwei ehemalige Nonnen eine traditionelle Art des schonenden Ackerbaus für sich entdeckt: Permakultur. Im Garten von Margarida Monteiro und Eduarda Barbosa wächst das Gemüse nicht in Reih und Glied. Zwischen Gräsern und Kräutern gedeihen im September Bohnen und Kürbisse und Kohl. Mit den Erträgen ihrer Ernte ernähren sie nicht nur sich selbst, sondern auch Freunde und Freundinnen. Aus Bohnen, selbstgebackenem Brot und Kohl werden traditionelle Migas. Kürbis und Mondbohnen sind die Basis für einen deftigen Eintopf. Ihre eigenen Feigen und Äpfel verfeinern einen herbstlichen Walnusskuchen. (Die Texte datieren von 2021, dem Produktionsjahr des Programms.).
2025-07-13 19:10:00
ARTE Journal, das europäische Nachrichtenmagazin, wirft einen aktuellen, weltoffenen und europäischen Blick auf Politik und Kultur.
2025-07-13 19:30:00
Ein erotisches UNESCO-Weltkulturerbe seit 1985: das Love Valley, benannt nach dem phallusartigen Aussehen der Felsen. Die bildstarke Doku begleitet einen Ballonpiloten, eine Familie, die in einer Felsenpyramide lebt, und einen Töpfermeister.
2025-07-13 20:15:00
Im Paris um 1900 taucht der mittellose Bühnenautor Christian in die berauschende Welt des Moulin Rouge im Sündenpfuhl Montmatre ein. Startänzerin und Kurtisane Satine umnebelt seine Sinne. Von Henri Toulouse-Lautrec für ein Musical zusammengeführt, müssen sie ihre Liebe vor dem Duke of Worcester verbergen. Der mächtige Finanzier des Stücks will Satine für sich. Betörender, schwelgerischer Belle-Époque-Trip in Rot und Gold. Waren Baz Luhrmanns „Strictly Ballroom“ und „William Shakespeare’s Romeo & Julia“ schon Farborgien — „Moulin Rouge“ ist ein einziger Exzess, Szenenbild und Kostüme wurden mit Oscars prämiert. „Orpheus und Eurydike“-Variante als schwerewie zeitlose Popoper mit Songs von Elton John, Madonna, David Bowie und Nirvana.
2025-07-13 22:20:00
Ihren Durchbruch als neue Hollywoodikone verdankte die damals vor allem in Australien bekannte Nicole Kidman dem Film "Tage des Donners" mit Tom Cruise – und der Ehe der beiden, die daran anschloss. In der Folge entschied sich die Schauspielerin rasch für anspruchsvollere Rollen und drehte innerhalb von vier Jahren mit renommierten Regiegrößen wie Gus Van Sant, Jane Campion und Stanley Kubrick. Die Filme waren nicht nur für die Schauspielerin selbst, sondern auch für die Regisseure wegweisend. Mit "To Die For", "Portrait of a Lady" und "Eyes Wide Shut" legte Nicole Kidman in den 1990er Jahren den Grundstein für ein Thema, das ihr persönlich am Herzen liegt: der Status der Frau in der Gesellschaft. In 40 Jahren Karriere und 70 Filmen ergründete sie familiäre, soziale und berufliche Strukturen und erklärte jeder Form von Unterwerfung – ob erduldet oder frei gewählt – sowie den Fallen der Gewohnheit, des Schweigens und dem Patriarchat den Kampf. In ihren Rollen stellt sich Nicole Kidman ihren persönlichen Dämonen und spielt sämtliche Dramen durch, vor denen sie sich im wahren Leben am meisten gefürchtet hat und fürchtet: Trauer, Unfruchtbarkeit, Unterwerfung, Vergewaltigung, Verlust, Ablehnung der Mutterrolle, Altern. Ihre Filmrollen werden so zum Spiegelbild des Lebens. Die Konfrontation mit existenziellen Fragen und ihre Rollen in Autorenfilmen und Blockbustern gleichermaßen machen Nicole Kidman zu einer atypischen Schauspielerin der modernen Filmgeschichte. Sie kann glaubwürdig Figuren aus sämtlichen Epochen und Kontinenten verkörpern, ihr Aussehen ist ebenso unverwechselbar wie modulierbar. Als vielseitig begabte Schauspielerin, die sich immer wieder neuen Herausforderungen zu stellen weiß, ist sie eine Inspirationsquelle für eine ganze Generation von Zuschauern und Regisseuren. Ihr filmisches Porträt erhält dadurch einen besonderen Wert, dass sie ihren Werdegang selbst kommentiert: in einer Aufnahme eines bisher unveröffentlichten Exklusiv-Langinterviews mit Michel Ciment, dem französischen Filmkritiker und Herausgeber des Kinomagazins "Positif" und Experte für Stanley Kubrick und Jane Campion, sowie weiteren Wegbegleitern und Filmschaffenden wie dem US-amerikanischen Filmregisseur Gus Van Sant.
2025-07-13 23:15:00
Sein musikalisches Schaffen beeinflusste die Neue Musik, den Jazz und die populäre Musik. Der Franzose Erik Satie (1866–1925) gilt als Freigeist der Musikgeschichte, den die Institutionen ignorierten. Archivinterviews mit Picasso, Debussy u. a. zeugen von seinem Talent.
2025-07-14 00:15:00
Philippe Quesne hat sich mit Werken wie La Mélancholie des dragons, Die Nacht der Maulwürfe und Farm fatale einen Namen gemacht. In der atemberaubenden Kulisse des ehemaligen Steinbruchs Carrière de Boulbon – einer Spielstätte in der Nähe von Avignon, die Festivalgeschichte geschrieben hat -, feiert der Theaterregisseur das 20-jährige Bestehen seiner Truppe Vivarium Studio mit einer neuen Inszenierung. Es geht darin um eine kleine Gemeinde, alternative Lebensformen, eine drohende Katastrophe, das unerwartete Erwachen der Natur, die Konfrontation mit der Kultur: Themen, die an das Werk des flämischen Malers Hieronymus Bosch Der Garten der Lüste erinnern. Philippe Quesne hat sich von den Allegorien des rätselhaften Triptychons, das um circa 1500 entstand, inspirieren lassen. Bosch stellte den Übergang des Mittelalters zur Renaissance dar, eine Zeit der Unsicherheit und der radikalen Erschütterung aller traditionellen, technischen oder spirituellen Gewissheiten. Philippe Quesne lässt vor den Augen des Publikums das Experiment einer Gemeinschaft entstehen, die eine mögliche, poetische Fantasiewelt sucht. Dabei erforscht sie ihre eigene Vergangenheit und organisiert den Widerstand gegen die Angst. Die Theaterarbeit verbindet mittelalterliche Tierdichtung, ökologische Science-Fiction und zeitgenössischen Western. Fantasie und Utopie liefern eine spielerische Antwort auf die drohenden Gefahren und Krisen unserer Zeit. Aufzeichnung vom 06. Juli 2023 auf dem Theaterfestival Avignon.
2025-07-14 02:15:00
Eine jüdische Matriarchin versucht, die Hochzeit ihrer Enkelin Shira mit der Deutschen Maria mit aller Macht zu verhindern. Die junge Israelin Shira hat nach vielen kurzen Beziehungen endlich ihre große Liebe gefunden: Maria, eine Deutsche. Als die beiden Frauen tatsächlich Ernst machen und ihre Hochzeit planen, sagen sich Marias Eltern aus Deutschland in Jerusalem an. Allerdings hat eine Person etwas gegen die Heiratspläne: Shiras jüdische Großmutter Berta, die ihrerseits mit dem Palästinenser Ibrahim ein eher problematisches Liebesglück gefunden hat… Der Debütfilm der israelischen Regisseurin Shirel Peleg wartet mit zwei sympathischen Hauptfiguren auf und lässt die Problematisierung ihrer sexuellen Orientierung einfach außen vor. Stattdessen bringt Peleg, die hier ihre eigenen Erfahrungen im Drehbuch verarbeitete, die Konfliktlinien Deutschland–Israel–Palästina pointiert zur Sprache. Wobei das in einigen Szenen durchaus etwas bissiger hätte sein dürfen. Heimlicher Star des Films ist Rivka Michaeli als Holocaust-Überlebende Berta, die mit ihren bissigen Kommentaren gegen „Adolfs Brut“ für Lacher sorgt.
2025-07-14 03:55:00
"Ich habe mich wirklich in die Trompete verliebt. So wie man sich in einen Menschen verliebt: Man mag einfach alles an der Person. Und ich mag alles an der Trompete." Lucienne Renaudin Vary ist eine leidenschaftliche und charismatische Botschafterin ihres Instruments. Mit acht Jahren begann sie Trompete zu spielen, mit elf nahm sie an internationalen Wettbewerben teil, und mit 15 Jahren begann sie ihr Studium am Pariser Konservatorium – in klassischer und Jazz-Trompete. Heute zählt die 26-jährige Französin zu den führenden Trompeterinnen ihrer Generation und ist sowohl in der Klassik- als auch in der Jazzszene international gefragt. Die NDR/ARTE-Produktion "Lucienne Renaudin Vary und die Trompete" begleitet die Musikerin nicht nur bei einem beeindruckenden Konzert im Hamburger Michel, sondern auch bei ihrer Suche nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten: Gemeinsam mit dem Schweizer Instrumentenbauer Fabian Bächi arbeitet sie an einer Erweiterung ihrer Trompete – mit einem vierten Ventil, das tiefere Töne ermöglicht. Bächi erzählt: "Sie wollte immer Basstrompete spielen, aber das Instrument war einfach zu groß. Jetzt bauen wir es passend für sie um." Im Zentrum steht ihr Auftritt beim Schleswig-Holstein Musikfestival in der Hauptkirche St. Michaelis in Hamburg. Dort zeigt Lucienne Renaudin Vary die ganze Bandbreite ihres Spiels: mit zwei Barockkonzerten von Antonio Vivaldi und Alessandro Marcello demonstriert sie Virtuosität und technische Präzision, während sie mit drei Stücken von Astor Piazzolla ihren warmen, lyrischen Ton und ihr besonderes Gespür für musikalische Emotionen unter Beweis stellt. Ein facettenreiches Porträt einer außergewöhnlichen Künstlerin – zwischen barocker Brillanz, argentinischem Tango und innovativer Klangforschung.
2025-07-14 05:25:00
Das Hoch im Norden misst an der breitesten Stelle nur 431 km, kann aber mit 1700 km in der Länge punkten und genauso vielen benannten Fjorden. Zwei davon stehen auf der UNESCO-Liste des Weltnaturerbes. Im Anschluss u. a.: Lappland.
2025-07-14 06:15:00
Am Sommer fahren viele von euch ans Meer oder ins Schwimmbad, um sich abzukühlen. Damit das Baden sicher ist, teilt die DLRG, die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft, Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer ein, die das Wasser überwachen. Aber was muss so ein Rettungsschwimmer alles wissen? Wir waren bei einem speziellen Training an der Flensburger Förde dabei.
2025-07-14 06:20:00
Ihr liebt Nachrichten, seid zwischen 10 und 14, wollt immer wissen, was gerade los ist und habt Lust, die Welt zu entdecken? Dann seid ihr bei uns genau richtig! In unserer sechsminütigen Nachrichtensendung ARTE Journal Junior informieren euch Magali Kreuzer, Dorothée Haffner, Frank Rauschendorf, Stefanie Hintzmann und Jakob Groth kurz und knackig über das, was die Welt bewegt.
2025-07-14 06:25:00
Escaramuza – was übersetzt so viel wie Geplänkel oder Scharmützel bedeutet – ist in Mexiko eine eigene Reitsportart, die ausschließlich von Frauen ausgeübt wird. Als Pendant zur männlich dominierten Charrería, dem mexikanischen Volkssport, vollführen bei der Escaramuza acht Reiterinnen in prächtigen, traditionellen Kleidern und im Damensattel im Galopp eine Choreographie aus ebenso halsbrecherischen wie eleganten Figuren. Inspiriert ist die Escaramuza von den Adelitas – den Soldatinnen, die während der mexikanischen Revolution von 1910 an der Seite der Männer kämpften, um die Diktatur des Machthabers Porfirio Díaz zu beenden. Seit 1991 ist die Escaramuza offizieller Wettkampfsport. Zunächst treten dabei die regionalen Reiterteams der mexikanischen Bundesstaaten gegeneinander an. Es geht um Schnelligkeit, Präzision, Eleganz und das Gesamtbild des Teams. Und darum, das Escaramuza-Finale im Spätherbst in Zacatecas zu erreichen. "Las Alteñitas" – die Hochländerinnen – gehören zu den besten Escaramuza-Teams Mexikos. Zusammen mit ihrem Trainer José Eduardo Moreno bereiten sie sich auf den letzten Qualifikationswettkampf in Querétaro vor, der Voraussetzung für das internationale Turnier in Zacatecas ist. Alle stehen unter Druck, beim Training, bei den direkten Vorbereitungen und während der Wettkämpfe. Bei den Reiterinnen geht es immer auch um Werte und Themen, die im Leben der alten mexikanischen Familien eine Rolle spielen: Stolz, Ansehen und Passion, die Rolle der Frau, die Frage nach Tradition, Moderne und Identität. Wie weit werden es die Alteñitas in diesem Jahr bringen?
2025-07-14 07:20:00
(1): Frédéric Chopin: Sieben Sommer im Berry Frédéric Chopin (1810-1849) war 29 Jahre alt, als er im Juni 1839 erstmals ins Berry reiste. Hier wollte der chronisch kranke polnische Musiker mit Wohnsitz Paris seine zweite Klaviersonate zu Ende komponieren und einen qualvollen Winter hinter sich lassen. Sieben Sommer würde er auf dem Landsitz seiner großen Liebe George Sand in Nohant verbringen. Es waren fruchtbare Monate, denn hier fand er die nötige Ruhe zum Komponieren. Und so entstanden im Berry einige der schönsten Partituren der Romantik. (2): Panama: Wehrhafte Nähkunst Oh, wie bunt ist Panama! Seit knapp 200 Jahren pflegen die Frauen der indigenen Kuna ein Kunsthandwerk, bei dem Stoffreste – die sogenannten Mola – mehrlagig miteinander vernäht werden, bis sie Motive ergeben. Die farbenfrohen Symbole und Ornamente zieren die Blusen der Kuna-Frauen und erzählen von der Geschichte ihrer Ethnie: ein rebellisches Volk geheimnisvollen Ursprungs, das jahrhundertelang den Kolonialherren und der Regierung Panamas die Stirn bot. (3): Südafrika: Ronels Strandschnecken mit Sahnesoße Am Strand von Betty's Bay sammelt Ronel Strandschnecken. Zu Hause werden sie abgekocht, ihr Fleisch fein gehackt und in einer Pfanne mit Zwiebeln, Petersilie und Sahne gedünstet. Ein Gericht wie eine frische Meeresbrise! (4): Berlin: FC Stasi 28 Jahre trennte die Mauer Ost- von Westberlin. Doch bereits zehn Jahre vor dem Mauerbau spielte man getrennt Fußball, hatte seine eigenen Vereine und Turniere. Im Osten war der BFC Dynamo angesagt. In DDR-Zeiten stand der Club unter der Fuchtel der Stasi und musste um jeden Preis die Nummer eins sein ….
2025-07-14 08:05:00
(1): Dick Annegarn: Poetisches Brüssel "Brüssel, wart auf mich, ich komme", sang der niederländische Musiker Dick Annegarn 1974 auf Französisch. Damals war er 22, hatte gerade sein Debütalbum herausgebracht, lebte in Paris und sehnte sich in die belgische Hauptstadt zurück, wo er als Straßenmusikant unterwegs gewesen war. Brüssel war für ihn ein Ort der Freiheit und Fantasie. Die Stadt prägte den beliebten und sensiblen Poeten mit dem unverkennbaren Akzent und taucht in seinem Werk, das inzwischen ein halbes Jahrhundert umspannt, immer wieder auf. (2): Schweden: Im Land der Chöre Schweden zählt zu den Ländern mit den meisten Chören pro Einwohner. Die lebendige Tradition geht auf ein reiches Liedgut zurück, welches schon in jungen Jahren freudig geübt und bei jedem Fest gerne vorgetragen wird. Chorgesang stärkt bekanntlich das Gemeinschaftsgefühl, und so ist es auch der Musik zu verdanken, dass das schwedische Modell auf sozialem Dialog und Gleichheit begründet und die schwedische Demokratie so unerschütterlich ist. (3): Spanien: Imanols Lamm mit Paprika und Kartoffeln In Ujué bereitet Imanol ein für Navarra typisches Gericht zu: Zuerst brät er Lammfleisch in einem gusseisernen Topf kurz an. Im Bratensaft dünstet er Zwiebeln, Knoblauch und Paprikaschoten und gibt dann das Fleisch, Paprikapulver, Weißwein und Kartoffeln hinzu. Nun muss das Ganze auf kleiner Flamme köcheln, und fertig ist das leckere Sonntagsessen! (4): Australien: Ein weißer Riese Wer sich in Australien von der Küste entfernt, entdeckt einen anderen unendlichen Horizont. Das Outback von Melbourne erscheint auf den ersten Blick wild, unwirtlich und feindselig. Und doch lebten hier 25.000 Jahre lang nomadische Aborigine-Stämme mit einer reichen und weltweit einzigartigen Kultur. Ein Fremder aus der Ferne fand bei ihnen eine neue Familie ….
2025-07-14 08:55:00
Am 5. Oktober 1789, knapp drei Monate nach dem Sturm auf die Bastille, marschierten Tausende aufgebrachte Pariser Marktfrauen, mit Piken und Äxten bewaffnet, unter der Führung der Obsthändlerin Reine Audu zum Schloss Versailles. Grund dafür war eine Brotknappheit. Am darauffolgenden Tag brachten die Frauen Ludwig XVI. ins revolutionäre Paris, wohin König und Hofstaat umziehen mussten. Diese Aktion fand Eingang in die Geschichte der Französischen Revolution – und damit in die Weltgeschichte. Sie beweist, dass Frauen an vorderster Front des Geschehens standen. Sie beteiligten sich an allen wichtigen Ereignissen der revolutionären Bewegung und erhoben neuartige Forderungen bezüglich eines egalitären Geschlechterkonzepts. Sie besuchten die politischen Klubs, gründeten eigene, hielten Reden in der Nationalversammlung und griffen zu den Waffen, um das Vaterland zu verteidigen. Der Dokumentarfilm zeigt einige sehr unterschiedliche Frauenpersönlichkeiten dieser Umbruchszeit: die idealistische Dramatikerin Olympe de Gouges, die 1791 die feministisch-revolutionäre "Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin" verfasste, die belgische Amazone Théroigne de Méricourt, die aristokratische Journalistin Louise de Kéralio, die politisch aktive Schokoladenhändlerin Pauline Léon, die Schauspielerin Claire Lacombe, die zornige Marktfrau Reine Audu und die Soldatin a.D. Catherine Pochetat. Paradoxerweise erreichten die Frauen umso weniger soziale Gleichstellung mit den Männern, je mehr sie für den Umsturz kämpften. Die männlichen Revolutionäre begannen, sie zu unterdrücken: Olympe de Gouges wurde hingerichtet, Théroigne de Méricourt in die Psychiatrie eingeliefert. Den Frauen wurde jegliche politische Tätigkeit und das Versammlungsrecht per Gesetz verboten. Einige Jahre später verankerte der "Code Napoléon" die untergeordnete Stellung der Frau im französischen Zivilrecht. Doch heute werden diese Frauenschicksale durch eine neue Generation von Historikern und Historikerinnen neu bewertet.
2025-07-14 10:25:00
Wo Iberische Halbinsel und Afrika teils nur 14 Kilometer getrennt sind, prallen Lebenswelten aufeinander. Die Verbindung zwischen Mittelmeer und Atlantik fungiert nicht nur für die rund 300 Schiffe täglich als Tor. Auch die Unterwasserwelten mischen sich, allein sieben verschiedene Wal- und Delfinarten prägen das außergewöhnliche Ökosystem. Und an den Ufern landen weit gereiste Pflanzensamen an.
2025-07-14 10:30:00
Wo Iberische Halbinsel und Afrika teils nur 14 Kilometer getrennt sind, prallen Lebenswelten aufeinander. Die Verbindung zwischen Mittelmeer und Atlantik fungiert nicht nur für die rund 300 Schiffe täglich als Tor. Auch die Unterwasserwelten mischen sich, allein sieben verschiedene Wal- und Delfinarten prägen das außergewöhnliche Ökosystem. Und an den Ufern landen weit gereiste Pflanzensamen an.
2025-07-14 11:10:00
An der Südspitze Südamerikas verbindet die Magellanstraße den Pazifik mit dem Atlantik und trennt Feuerland vom restlichen Kontinent. Entlang der Meerenge treffen in Chile Gletscher, Berge und Ozeane aufeinander. Das kalte und nährstoffreiche Wasser des Südpolarmeers gelangt bis in diese Gegend. Westlich der Wasserstraße liegt der größte immergrüne Wald der Erde, östlich schließt sich die flache Steppe der Pampa an. Seit dem Rückzug der Gletscher vor rund 10.000 Jahren wachsen unter der Wasseroberfläche dichte Kelpwälder. Die Algen ordnen das Ökosystem, bieten Lebensraum und Nahrung und binden zugleich Kohlenstoff. Auf der Isla Magdalena lebt die größte Kolonie von Magellanpinguinen in Chile. In höher gelegenen Regionen der Mooswälder entsteht durch komplexe Wechselwirkungen neues Leben. Im 19. Jahrhundert entwickelte Charles Darwin bei der Beobachtung dieser üppigen Naturräume erste Ansätze seiner Evolutionstheorie. Seit den 2000er Jahren kehren Buckelwale in die Meerenge zurück. Doch der steigende Salzgehalt und die Erwärmung des Wassers gefährden ihre Nahrungsgrundlage: Krill und Garnelen. Gerade für Arten, die Extreme bevorzugen, spielt die Magellanstraße eine entscheidende Rolle. In der Bahía Inútil hat sich vor kurzem erneut eine Kolonie von Königspinguinen angesiedelt – mit Verhaltensweisen, die die Wissenschaft faszinieren.
2025-07-14 11:55:00
Die kanarische Insel La Gomera ist für ihre Götterspeise, den Palmhonig, bekannt. Er wird in den Sommermonaten aus dem Saft der Palmen gewonnen, die vor allem im grünen Norden der Insel in der Region Vallehermoso wachsen. Tanausú Chavez González steigt jeden Tag auf seine Palmen. Er erntet aus ihnen die Grundlage für den Palmhonig, den er weiterverarbeitet. Seine Nachbarin Rosa Maria Aguiar Rizo ist eine dankbare Abnehmerin, denn sie liebt Süßspeisen und verwendet den Palmhonig als Topping für Leche asada, eine Art süßen Eierstich, und als Zutat von Turrón gomero, eine Süßigkeit aus dem kanarischen Gofio-Mehl. Rosa führt den örtlichen Souvenirshop von Vallehermoso. Er ist ein beliebter Treffpunkt nicht nur für Touristen, sondern besonders für die Dorfbewohner, die hier ihre lokalen Produkte verkaufen können. Vor der Arbeit bereitet Rosa für ihre Großfamilie Potaje de Berros zu, einen gomerischen Eintopf aus Brunnenkresse, Gemüse und Schweinefleisch. Der Süden der Insel ist im Vergleich zum Norden karg und bietet den zahlreichen Ziegen Nahrung. Die Ziegenhirten haben eine eigene Sprache entwickelt, mit der sie sich über die vielen Schluchten und Täler hinweg verständigen können. Rosas Schwester Fidelia besitzt in der Nähe der Hauptstadt San Sebastián de La Gomera 200 Tiere und stellt geräucherten Ziegenkäse her, eine weitere Spezialität der Insel. Sie kocht gerne herzhafte Gerichte. Am Wochenende, wenn ihre Schwester sie mit der Großfamilie besucht, bereitet sie die gomerische Vorspeise Almogrote aus dem hauseigenen Käse zu. Als Hauptgericht gibt es einen Lammeintopf.
2025-07-14 12:25:00
(1): Japan: Ito Ogawas Roman der wiedergefunden Liebe Ito Ogawas Debütroman "Shokudō Katatsumuri" ("Das Restaurant der wiedergefundenen Liebe") erzählt die Geschichte der jungen Japanerin Rinco und ihrer Rückkehr zu den eigenen Wurzeln. Rinko wird von ihrem Geliebten verlassen. Er verschwindet einfach spurlos aus ihrem Leben und nimmt auch gleich noch ihre Kochutensilien mit. Schweren Herzens zieht Rinco aus der Stadt zurück in ihr Heimatdorf. Dort erlebt sie durch die Magie der japanischen Kochkunst eine Art Wiedergeburt. Ogawa veröffentlichte ihren Roman 2008 im Alter von 35 Jahren. Er wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt, verfilmt und machte die Autorin einem breiten Publikum bekannt. (2): Pyrenäen: Ganz oben mit den Schafen Wenn der Sommer kommt, beginnt in den Pyrenäen der Almauftrieb. Die Schafhirten und ihre Herden verlassen die Täler und wandern hinauf in die Berge. Die Transhumanz ist ein freudiges Lebewohl: Mit bunten Bommeln und Glöckchen festlich geschmückt ziehen die Schafe ein letztes Mal durchs Dorf, bevor sie auf die stillen Bergweiden hinaufgeführt werden, wo sie von Juni bis September grasen. Nur so gelingt es den Landwirten in dieser Region, ihre Herden zu ernähren. (3): Sizilien: Valentinas Busiate mit Mandel-Tomaten-Pesto In Alcamo kocht Valentina Pasta mit einem typisch sizilianischen Pesto. Für Letzteres zerstößt sie Knoblauch, Basilikum, Mandeln und geschälte Tomaten in Olivenöl. Fertig ist das Pesto alla trapanese. Ihre Pasta macht Valentina selbst, und auch sie ist typisch sizilianisch: Es handelt sich um Busiate, dünne Röhrchen, die in ihren Hohlräumen das Pesto perfekt aufnehmen. (4): Montpellier: Eine Pionierin der Medizin Montpellier ist eine der ältesten Universitätsstädte Frankreichs. Ihre Medizinfakultät wurde vor etwa 800 Jahren gegründet. In der glanzvollen Salle des Actes hängen die Porträts von rund hundert Professoren. Lauter Männer? – Nein! Versteckt in ihrer Mitte hängt das Bild einer einzigen Frau: der Ärztin Glafira Ziegelmann.
2025-07-14 13:10:00
(1): Carl Theodor Dreyers mystisches Dänemark Der dänische Regisseur Carl Theodor Dreyer gilt als einer der größten Visionäre der Filmgeschichte. Ein halbes Jahrhundert lang bereicherte der ebenso ambitionierte wie diskrete Künstler das Kino mit Meisterwerken, die ihrer Zeit weit voraus waren, darunter "Die Passion der Jungfrau von Orleans", "Das Wort" und "Gertrud". Neben den unberührten Landschaften seiner Heimat Dänemark thematisierte Dreyer vor allem die inneren Kämpfe des Menschen und das große Geheimnis des Glaubens. (2): Panama: Im Reich der Perlentaucher Seine geografische Lage und flachen Gewässer machten Panama jahrhundertelang zu einem der weltweit größten Perlenexporteure. Was für die einen ein Segen war, wurde zuerst für die Ureinwohner, später dann für die afrikanischen Sklaven zum tödlichen Fluch. Doch anstatt für immer mit ihrer dunklen Geschichte assoziiert zu werden, sind die Panama-Perlen heute zu einem leuchtenden Symbol der Einheit geworden. (3): Spanien: Uxues und Gentzanes paniertes Gemüse der Saison In Gernika bereiten Uxue und Gentzane Gemüse der Saison zu. Tomaten, Stangenbohnen und Mangold werden einzeln abgekocht und dann sofort in Eiswasser getaucht, um die Farbe zu erhalten. Dann wird das Gemüse paniert und mit einem wachsweichen Ei serviert. Lecker! (4): Berlin: Die Rache der Armenier Nach dem Ersten Weltkrieg war Berlin nicht länger die Hauptstadt des Deutschen Kaiserreichs, sondern der Weimarer Republik. Deutschland leckte seine Kriegswunden genau wie die osmanischen Verbündeten, deren Reich ebenfalls Geschichte war. Manche von ihnen fanden in Berlin Zuflucht. Doch nicht lange, denn 1921 erreichte die armenische "Operation Nemesis" die Straßen der Hauptstadt ….
2025-07-14 14:00:00
Nachdem der Journalist David (Belmondo) mit einem Kumpan erfolgreich eine mit Diamanten bestückte Kamera von Paris nach Genf geschmuggelt hat, erhält er einen weiteren Auftrag dieser Art: Die smal geht es um Gold, das mit einem Sportwagen in den Vorderen Orient zu transportieren ist. Davids Begleiterin ist die attraktive Olga (Seberg), und da sie als einzige weiß, wo das Gold versteckt ist, versucht David, sie zu verführen und auszuhorchen. Sch ließlich verrät sie ihm, dass der gesamte Wagen aus Gold ist ... Diese Krimikomödie ist Jean Beckers zweiter Film. Schon bei seinem Debüt SIE NANNTEN IHN ROCCA hatte der Sohn des berühmten Jacques Becker mit Jean-Paul Belmondo zusammengearbeitet, der hier erneut als mit allen Wassern gewaschener Charmeur zu sehen ist. Interessanter als die routinierten Abenteuer auf der Leinwand ist allerdings die Tatsache, dass Belmondo hier erneut mit Jean Seberg zusammengespannt wurde, seiner Partnerin aus AUSSER ATEM. I n einer amüsanten Anspielung auf diesen Klassiker verpfeift Seberg auch hier Belmondo am Schluss, doch diesmal mit positivem Ausgang.
2025-07-14 15:40:00
…verscherbelt alles, was ihm nicht gehört. Gaunerkomödie mit Frankreichs Kinostar Jean-Paul Belmondo und Geneviève Bujold. Der Kleingangster Victor Vauhier (Jean-Paul Belmondo) hat das Talent, unter fremden Namen fremdes Eigentum zu verkaufen, sehr zum Ärger der Besitzer. Dabei wechselt er bei seinen halsbrecherischen Aktionen Masken und Garderoben schneller als die Polizei erlaubt. Als ihm die Justiz die attraktive Marie (Geneviève Bujold) als Bewährungshelferin zur Seite stellt, funkt es zwischen beiden. Aber warum sollte Victor sein Leben ändern? Mit dieser flotten Komödie bewiesen Philippe de Broca und Jean-Paul Belmondo, dass sie seit ihren glorreichen Tagen von «Cartouche, der Bandit» (1961) nichts an Schwung und Pfiff verloren hatten.
2025-07-14 17:20:00
Am Ende des Jahres 2013 machte ein französisch-kamerunisches Team eine schier unglaubliche Entdeckung. Ein in Laboren entwickelter schmerzlindernder Wirkstoff existiert bereits in der Natur, und zwar in den Wurzeln eines Baumes, des Afrikanischen Pfirsichs. Die Völker im Norden Kameruns kennen diese Medizin seit jeher. Eine Tagesreise von Yaoundé entfernt liegt ein Tikari-Dorf. Dort trifft Bernard Fontanille den traditionellen Heiler Gaston Amoa. Dieser weiß sehr gut um die heilende Wirkung des Afrikanischen Pfirsichs, den er Ntwo'o nennt. Für die Tikari und die benachbarten Pygmäen ist der Baum von zentraler Bedeutung, da die Heilkräfte der Pflanze sich in ihrem beschwerlichen Alltag als sehr nützlich erweisen.
2025-07-14 17:50:00
Die Straße von Dover ist rund 30 Kilometer breit und verbindet den Ärmelkanal mit der Nordsee. Der einstige Gletscherfluss zählt heute zu den meistbefahrenen Wasserstraßen der Welt – und ist zugleich Lebensraum für eine große Vielfalt an Tieren und Pflanzen. Unter der Wasseroberfläche bieten Felsformationen, sogenannte Ridens, stabile Ankerpunkte für Meeresbewohner. Während sich die Sandbänke mit den Gezeiten verschieben, finden Algen, Muscheln und Wirbellose auf den festen Untergründen Halt – und ziehen wiederum andere Arten an, wie etwa den für die Region typischen Hering. In der Bucht von Authie ruhen sich bei Ebbe Kegelrobben im Watt aus. Schutzmaßnahmen ermöglichen inzwischen ein friedliches Miteinander von Meeressäugern, Anwohnern und Touristen – die Robben sind nach jahrzehntelanger Abwesenheit in großer Zahl zurückgekehrt. Gleichzeitig sorgen Wanderdünen für eine sich stetig verändernde Küstenlinie. Die grünen Wiesen hoch oben auf den Kreidefelsenplateaus werden seit Jahrhunderten als Weideland genutzt. Tiere und Pflanzen haben sich an die nährstoffarmen Böden und die salzhaltige Gischt angepasst. Am Cap Gris-Nez beobachten Ornithologen den Vogelzug: Trauerenten, Ringelgänse und andere Meeresvögel fliegen über die Meerenge zwischen Kontinentaleuropa und Großbritannien. Nur an wenigen Orten in Nordeuropa lässt sich der Vogelzug so eindrucksvoll verfolgen. Die Natur ist hier in ständiger Bewegung. Die Dokumentation zeigt, wie in der Straße von Dover – zwischen zwei Meeren – neue Formen des Zusammenlebens entstehen.
2025-07-14 18:35:00
Ein unberührtes Gebiet, eine letzte Wildnis — die raue Landschaft Korsikas zieht jährlich Hunderte Wanderer an, um die Welt aus Gipfeln, Steilhängen und schroffen Felswänden zu bestaunen. Die Korsen selbst tun alles, um diese Natur zu erhalten. 5 Teile, montags bis freitags.
2025-07-14 19:20:00
ARTE Journal, das europäische Nachrichtenmagazin, wirft einen aktuellen, weltoffenen und europäischen Blick auf Politik und Kultur.
2025-07-14 19:40:00
Den ganzen Sommer über schneidet die zehnjährige Amar Tomaten in der glühenden Sommerhitze – von morgens um 5 Uhr bis zum Sonnenuntergang. Als Kinderarbeiterin zieht sie mit ihrer Familie in der Erntezeit durch die Türkei von Feld zu Feld. Wenn die Kinder nicht mithelfen, können die Familien nicht überleben. Monatelang hausen sie in einfachen Zelten und gehen nur unregelmäßig zur Schule. Viele von ihnen sind wie Amar syrische Flüchtlinge und zählen zu den Ärmsten der Gesellschaft. Viele der in der Türkei geernteten Produkte landen in europäischen Läden – etwa als getrocknete Tomaten an der deutschen Antipasti-Theke oder als teures Rosenöl in französischen Luxusparfums. Mit neuen Lieferkettengesetzen will Europa die Kinderarbeit bekämpfen. Europäische Firmen sollen so auch für Menschenrechtsverletzungen bei ihren Zulieferern im Ausland zur Verantwortung gezogen werden. Das führt in der Türkei in diesem Jahr zum ersten Mal zu strengeren Kontrollen auf den Feldern. Aber reicht das? Mit seiner Kooperative "Development Workshop" leistet Ertan Karabiyik seit mehr als 20 Jahren Widerstand gegen Kinderarbeit in der Türkei. Er begrüßt die neuen Gesetze und hofft, dass internationale Firmen und der Staat nun endlich handeln. Doch bei seinen Recherchen auf den Feldern zeigt sich: vieles ist nur Augenwischerei. Für Kinder wie Amar hat sich aufgrund der türkischen Wirtschaftskrise die Lage sogar noch verschärft. (Die Texte datieren von 2022, dem Produktionsjahr des Programms.).
2025-07-14 20:15:00
Kurz nach dem Mauerbau: Alec Leamas, Secret-Service-Chef in Westberlin, steht unter Zugzwang. Einige seiner Agenten in der DDR wurden enttarnt und liquidiert. Um an den ostdeutschen Drahtzieher zu gelangen, wechselt Alec zum Schein die Seiten… John le Carré gelang mit seiner Romanvorlage 1963 der Durchbruch, die ausgeklügelte Adaption mit Oskar Werner als Gegenspieler wurde zum Kritikerhit. Das damalige Publikum hatte sich allerdings gerade mit James Bond angefreundet und wollte Action und Exotik statt eisigem Realismus. Immerhin errang Richard Burton eine Oscar-Nominierung für seine Rolle.
2025-07-14 22:00:00
Historienabenteuer mit Philippe Noiret. 1793: Republikaner und Königstreue spalten Frankreich. Die Stiefbrüder Aurèle (Stéphane Freiss) und Tarquin kämpfen auf unterschiedlichen Seiten und um dieselbe Frau (Sophie Marceau)… Hat mit Honoré de Balzacs gleichnamigem Roman nicht zu tun.
2025-07-15 00:25:00
Ein Androide reist aus einer fernen Zukunft, in der es nur noch Maschinen gibt, zurück zu den Menschen. Sein Auftrag ist es, die Stimme des letzten Königs aufzuzeichnen. Nur wenn er Erfolg hat, wird er sich für weitere Zeitreisen qualifizieren. Es ist das Jahr 2022 und der Auftritt des Königs steht kurz bevor. In einer riesigen Arena, wo riesige Schaufelradbagger und andere Maschinen ihre Arbeit tun. Während er auf den Auftritt wartet, quartiert sich der Bote aus der Zukunft auf dem Hof eines Bauern ein, der mit anderen Menschen sein Dorf gegen den Bau der gigantischen Arena verteidigt. Das Dorf ist Lützerath, Symbol für den Widerstand gegen den Braunkohletagebau. Im Januar 2023 wird es geräumt. Die Arena des Königs ist Garzweiler II, einer der größten Braunkohle-Tagebaue Europas. Nachdem die Pandemie ein geplantes Filmprojekt unmöglich machte, begab sich Regisseur Tobias Nölle mit der Kamera auf einen Spaziergang, um der kreativen Krise zu entkommen. Es entstand ein Film über den Widerstand in der Klimakrise, erzählt aus der Sicht einer sinnsuchenden Maschine, die den Raubbau an der Natur aus einer anderen Perspektive reflektiert. Ein fiktiver, fast märchenhaften Blick auf ein Thema, das in seinem Kern ernsthafter nicht sein könnte.
2025-07-15 01:55:00
Sexy, hübsch und begehrenswert: So inszenieren Regisseure Frauen seit Beginn des Kinos in Filmen. Regisseurin Nina Menkes zeigt anhand zahlreicher Beispiele, wie die visuelle Kinosprache einer patriarchalen Erzählstruktur folgt, die durch Kamerabewegung, Lichtsetzung und andere Einstellungen Frauen zum Objekt macht. Diese Bildsprache diktiert unsere Sehgewohnheiten. Die Frauenfeindlichkeit und Entmachtung der Frau setzt sich jenseits der Kamera fort.
2025-07-15 03:36:00
Wie kann man im Winter überleben? Und vor allem in der Arktis, in einer Gegend, in der es immer Winter ist? Einer wenig bekannten Inuit-Legende zufolge ist es möglich, aus dem eigenen gefrorenen Kot ein ganz entscheidendes Werkzeug herzustellen … Beherzte Archäolog*innen wollten diese Geschichte neulich nachprüfen ...
2025-07-15 03:37:00
Wie kann man im Winter überleben? Und vor allem in der Arktis, in einer Gegend, in der es immer Winter ist? Einer wenig bekannten Inuit-Legende zufolge ist es möglich, aus dem eigenen gefrorenen Kot ein ganz entscheidendes Werkzeug herzustellen … Beherzte Archäolog*innen wollten diese Geschichte neulich nachprüfen ...
2025-07-15 03:40:00
Vier Webcams an den Ufern des schottischen Loch Ness suchen den See rund um die Uhr nach dem Seeungeheuer Nessie ab. Unzählige Aufnahmen "dokumentieren" seit rund 20 Jahren sein Auftauchen. Haben die Bilder unseren Glauben an seine Existenz gestärkt oder den rätselhaften Seebewohner letztlich in eine Fata Morgana verwandelt?
2025-07-15 03:55:00
"28 Minuten" ist das Polit-Magazin bei ARTE, täglich frisch und frech aus Paris. Jede Sendung nimmt aktuelle Themen aus Gesellschaft, Politik, Wirtschaft oder Wissenschaft unter die Lupe. Montags bis donnerstags moderiert von Élisabeth Quin, freitags und samstags von Renaud Dély.
2025-07-15 05:00:00
Haida Gwaii ist ein magischer Ort. Die Inselgruppe gehört zu Kanada und liegt im Nordpazifik nördlich von Vancouver Island. Auf den mehr als 200 Inseln zeigt sich die Kraft der Natur in Urwäldern und unberührten Stränden. Nachdem die traditionelle Medizin auf diesen Inseln vor der Küste British Columbias fast vollständig verschwunden war, lebt sie seit kurzer Zeit wieder auf, ebenso wie die Sprache und die Kultur des Volks der Haida. Der erfahrene französische Arzt Bernard Fontanille besucht diesen Teil Kanadas, um zu sehen, wie sich die Medizin hier entwickelt hat. Dabei trifft er Diane, eine alte Dame, die sich ihr ganzes Leben lang für die Gesundheit und das Wohlergehen ihres Volkes eingesetzt hat.
2025-07-15 05:25:00
Im äußersten Norden Europas liegt Lappland. Die weiten Landschaften nördlich des Polarkreises erstrecken sich über mehrere Hunderttausend Quadratkilometer größtenteils auf den Staatsgebieten Norwegens, Schwedens und Finnlands. Im Westen und Norden nimmt Lappland mit seinen Tausenden kleinen Inseln entlang der norwegischen Küste einen maritimen Charakter an. Hinter dem Skandinavischen Gebirge gibt es nur noch Wasser, Schnee und Wälder, so weit das Auge reicht. In dieser unendlich scheinenden eisigen Einsamkeit dauern die Winter manchmal acht Monate. Die Natur ruht unter einer dicken, weißen Schneedecke. Doch so unwirtlich und verlassen diese Landschaft auch wirken mag, der Schein trügt! Seit vielen Tausend Jahren leben dort die Samen, das einzige indigene Volk Europas. Und erst seit dem 17. Jahrhundert ließen sich auch Skandinavier dort nieder.
2025-07-15 06:20:00
Ihr liebt Nachrichten, seid zwischen 10 und 14, wollt immer wissen, was gerade los ist und habt Lust, die Welt zu entdecken? Dann seid ihr bei uns genau richtig! In unserer sechsminütigen Nachrichtensendung ARTE Journal Junior informieren euch Magali Kreuzer, Dorothée Haffner, Frank Rauschendorf, Stefanie Hintzmann und Jakob Groth kurz und knackig über das, was die Welt bewegt.
2025-07-15 06:25:00
Es ist die Geschichte des berühmtesten und ältesten Bergsteigervereins der Dolomiten: Aquile di San Martino ("Adler von San Martino"). Ihren Namen bekam die Truppe einst für ihre außergewöhnliche Tapferkeit, ihren Mut und ihren großen Respekt vor den Bergen. Die Zuschauer lernen zwei Bergführer der Truppe kennen: Rocco, den ältesten und erfahrensten aktiven "Adler", und den jungen Livio, der in seiner letzten Phase der Bergführerausbildung ist und in einer Expedition, zusammen mit Rocco, diese letzte Hürde nimmt, bevor er auch ein "Adler" wird. Während einer herausfordernden Expedition an einer Extremwand des Gebirgszuges Pale di San Martino muss Rocco seine Kunden (die bereits gute Kletterer sind) die Wand hinaufführen und beschützen. Gleichzeitig muss Livio diese Expedition als letzten Test absolvieren, bevor er sich den Adlern von San Martino anschließt. Werden sie es alle schaffen?
2025-07-15 07:20:00
(1): Japan: Ito Ogawas Roman der wiedergefunden Liebe Ito Ogawas Debütroman "Shokudō Katatsumuri" ("Das Restaurant der wiedergefundenen Liebe") erzählt die Geschichte der jungen Japanerin Rinco und ihrer Rückkehr zu den eigenen Wurzeln. Rinko wird von ihrem Geliebten verlassen. Er verschwindet einfach spurlos aus ihrem Leben und nimmt auch gleich noch ihre Kochutensilien mit. Schweren Herzens zieht Rinco aus der Stadt zurück in ihr Heimatdorf. Dort erlebt sie durch die Magie der japanischen Kochkunst eine Art Wiedergeburt. Ogawa veröffentlichte ihren Roman 2008 im Alter von 35 Jahren. Er wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt, verfilmt und machte die Autorin einem breiten Publikum bekannt. (2): Pyrenäen: Ganz oben mit den Schafen Wenn der Sommer kommt, beginnt in den Pyrenäen der Almauftrieb. Die Schafhirten und ihre Herden verlassen die Täler und wandern hinauf in die Berge. Die Transhumanz ist ein freudiges Lebewohl: Mit bunten Bommeln und Glöckchen festlich geschmückt ziehen die Schafe ein letztes Mal durchs Dorf, bevor sie auf die stillen Bergweiden hinaufgeführt werden, wo sie von Juni bis September grasen. Nur so gelingt es den Landwirten in dieser Region, ihre Herden zu ernähren. (3): Sizilien: Valentinas Busiate mit Mandel-Tomaten-Pesto In Alcamo kocht Valentina Pasta mit einem typisch sizilianischen Pesto. Für Letzteres zerstößt sie Knoblauch, Basilikum, Mandeln und geschälte Tomaten in Olivenöl. Fertig ist das Pesto alla trapanese. Ihre Pasta macht Valentina selbst, und auch sie ist typisch sizilianisch: Es handelt sich um Busiate, dünne Röhrchen, die in ihren Hohlräumen das Pesto perfekt aufnehmen. (4): Montpellier: Eine Pionierin der Medizin Montpellier ist eine der ältesten Universitätsstädte Frankreichs. Ihre Medizinfakultät wurde vor etwa 800 Jahren gegründet. In der glanzvollen Salle des Actes hängen die Porträts von rund hundert Professoren. Lauter Männer? – Nein! Versteckt in ihrer Mitte hängt das Bild einer einzigen Frau: der Ärztin Glafira Ziegelmann.
2025-07-15 08:05:00
(1): Carl Theodor Dreyers mystisches Dänemark Der dänische Regisseur Carl Theodor Dreyer gilt als einer der größten Visionäre der Filmgeschichte. Ein halbes Jahrhundert lang bereicherte der ebenso ambitionierte wie diskrete Künstler das Kino mit Meisterwerken, die ihrer Zeit weit voraus waren, darunter "Die Passion der Jungfrau von Orleans", "Das Wort" und "Gertrud". Neben den unberührten Landschaften seiner Heimat Dänemark thematisierte Dreyer vor allem die inneren Kämpfe des Menschen und das große Geheimnis des Glaubens. (2): Panama: Im Reich der Perlentaucher Seine geografische Lage und flachen Gewässer machten Panama jahrhundertelang zu einem der weltweit größten Perlenexporteure. Was für die einen ein Segen war, wurde zuerst für die Ureinwohner, später dann für die afrikanischen Sklaven zum tödlichen Fluch. Doch anstatt für immer mit ihrer dunklen Geschichte assoziiert zu werden, sind die Panama-Perlen heute zu einem leuchtenden Symbol der Einheit geworden. (3): Spanien: Uxues und Gentzanes paniertes Gemüse der Saison In Gernika bereiten Uxue und Gentzane Gemüse der Saison zu. Tomaten, Stangenbohnen und Mangold werden einzeln abgekocht und dann sofort in Eiswasser getaucht, um die Farbe zu erhalten. Dann wird das Gemüse paniert und mit einem wachsweichen Ei serviert. Lecker! (4): Berlin: Die Rache der Armenier Nach dem Ersten Weltkrieg war Berlin nicht länger die Hauptstadt des Deutschen Kaiserreichs, sondern der Weimarer Republik. Deutschland leckte seine Kriegswunden genau wie die osmanischen Verbündeten, deren Reich ebenfalls Geschichte war. Manche von ihnen fanden in Berlin Zuflucht. Doch nicht lange, denn 1921 erreichte die armenische "Operation Nemesis" die Straßen der Hauptstadt ….
2025-07-15 08:55:00
Ein einzigartiges Wissenschafts- und Bildungsprojekt lässt das Mittelalter auferstehen. 1997 wurde in einem Steinbruch im französischen Burgund mit dem Bau begonnen. Rund 25 Jahre wird es dauern, bis Burg Guédelon fertig ist, unter Bedingungen des 13. Jahrhunderts, ganz ohne Maschinen. Detail- und lehrreich zeigt die Doku, wie mit einfachen Mitteln und handwerklichem Know-how in Kleinarbeit Großes entsteht.
2025-07-15 10:25:00
Herzzerreißendes Naturschauspiel in den Gipfeln der Alpen! Direkt nach dem Schlüpfen beginnt der brutale Kampf ums Überleben für zwei Steinadlerküken. Meistens tötet das stärkere in den ersten Wochen seine schwächeren Geschwister. Während die Mutter der Jungtiere monatelang den Horst kaum verlässt, beschafft der Vater Nahrung. Mit seinen Augen kann er aus zwei Kilometer Entfernung eine laufende Maus am Boden erkennen. Gefahren für den Nachwuchs lauern nicht nur am Boden. 2-teilig.
2025-07-15 11:10:00
Als seine Mutter plötzlich nicht mehr zum Horst zurückkehrt, ist der Jungadler viel zu früh auf sich allein gestellt. Bisher hat sie für ihn gejagt und Futter für ihn geholt – ist nun sein Überleben gefährdet? Doch sein Lebenstrieb verleiht ihm im wahrsten Sinne des Wortes Flügel. Er erkundet sein riesiges Jagdrevier, das bei Steinadlern bis zu 155 Quadratkilometer groß sein kann. Hier wird er vielleicht die nächsten 25 Jahre verbringen, was der Lebenserwartung eines Steinadlers entspricht. Dem Auge des Adlers entgeht nichts. Aus der Luft beobachtet er seine Nachbarn: Alpensteinböcke, Gämsen und Schneehasen, Murmeltiere, Füchse und Steinmarder, Rothirsche, Geier und Turmfalken ...
2025-07-15 11:55:00
In den Savoyer Alpen, am Fuße des Mont Blanc, dreht sich alles um die Berge und den Alpinsport. Startpunkt für viele Gipfelstürmer ist Chamonix. Die savoyische Küche ist deftig und nahrhaft. Fast in jedem Gericht finden sich Dörrobst, Kartoffeln, Käse und Schweinefleisch. Die Ravanels gehören zu den alteingesessenen Familien des Tals. Julie und ihr Ehemann Sylvain leben mit ihren vier Kindern in einem Chalet einige Dörfer oberhalb von Chamonix. Während Sylvain eine Gruppe Skiwanderer zu einem fast 3.000 Meter hohen Gipfel führt, trainiert sein Sohn Hector für ein wichtiges Skirennen. Für das Abendessen nach dem Wettkampf bereitet Julie das Lieblingsessen ihres Sohnes vor: Farçon, einen herzhaften Gugelhupf aus Kartoffeln, Speck, Dörrobst und Eiern. Jede Familie hat ihre eigene Variante dieses Gerichts. Auch Hectors Großmutter Viviane besitzt ein Geheimrezept, das sie an ihre Schwiegertochter weitergibt. Zum Dessert soll es Grolle geben, einen flambierten Kaffee mit Gewürzen. Er wärmt nach einem langen, schneereichen Tag.
2025-07-15 12:25:00
(1): Thomas Bernhards ungeschminktes Österreich Thomas Bernhard, geboren 1931, verband eine tiefe Hassliebe mit seiner Heimat Österreich, wo er bis zu seinem Tod 1989 lebte. Testamentarisch verfügte der Autor ein Aufführungs- und Publikationsverbot seines umfangreichen Werks innerhalb der Grenzen der Alpenrepublik. Viele seiner Texte sind gallig-bissige Abrechnungen mit einem Land, das Wolfgang Amadeus Mozart, Stefan Zweig, aber auch Adolf Hitler hervorbrachte, seine eigene Geschichte leugnet und sich mit einer Mauer aus Lügen umgibt, die der Schriftsteller mit scharfen Worten einzureißen sucht. (2): Makedonien: Im Land der Arravanis Die Region Makedonien gehört zwar zu Griechenland, erinnert aber eher an die Steppen der Mongolei. Als sich das Reich Alexanders des Großen in der Antike von der Ägäis bis an den Indus erstreckte, war Makedonien das Zentrum und die Brücke zwischen den Welten. Bis heute lebt ein Zeuge dieser glorreichen Vergangenheit auf dem weiten Grasland: Der Arravani, eine robuste und leicht-rittige Pferderasse, ist seit vielen Generationen der Stolz der Region. (3): Chile: Panchitas Mais-Hackfleisch-Auflauf In Santiago bereitet Panchita ihr Lieblingsgericht zu. Zuerst rührt sie aus püriertem Mais und Basilikum einen Teig an. Dann nimmt sie eine kleine Auflaufform, gibt eine Teigschicht hinein und bedeckt sie mit gebratenem Rinderhack, Rosinen, einer Olive, einem halben hartgekochten Ei und gebratenem Hähnchenfleisch und deckt das Ganze mit einer weiteren Maisschicht ab. Jede Auflaufform erfährt genau dieselbe Behandlung. Ein köstliches Familienessen! (4): Atlantic City: Die tauchenden Pferde vom Steel Pier Atlantic City, die kleine Schwester von Las Vegas, ist bekannt für ihre Casinos und Vergnügungsparks. Der Steel Pier, eine historische Seebrücke, bietet seit 1898 zahlreiche Attraktionen für Groß und Klein. Der ideale Zeitvertreib zwischen zwei Sprüngen ins kühle Nass des Atlantiks. Doch am Steel Pier sprangen nicht nur Menschen ins Wasser ….
2025-07-15 13:10:00
(1): Claude McKays buntes Marseille Der 1889 geborene jamaikanische Autor Claude McKay war einer der ersten Vertreter der Harlem Renaissance. Als er 1924 in Marseille landete, war er in den USA bereits ein anerkannter Dichter. Krank und ruhebedürftig ließ sich der Poet, Weltenbummler und Freigeist für ein paar Jahre in der südfranzösischen Hafenstadt nieder. Ihr buntes Treiben inspirierte ihn zu zwei Romanen: "Romance in Marseille", der erst 2020 wiederentdeckt und veröffentlicht wurde, und "Banjo: Story without a Plot" (1929), eine erstaunlich moderne Geschichte über eine Gruppe von Vagabunden sowie über Liebe und Musik, Sex und Alkohol und die Entdeckung der eigenen Negroness. (2): Jamaika: Aus der Mitte entspringen die Flüsse Sie quellen aus geheimnisvollen Höhlen, schlängeln sich sanft durch das schwüle Dickicht des Dschungels und ergießen sich in rauschenden Kaskaden über runde Felsen: Die Flüsse Jamaikas bieten eine paradiesische Kulisse, die Hollywood dankbar nutzte. Doch die Wasserwege sind mehr als ein exotischer Tummelplatz für Filmhelden. Sie erzählen von der Geschichte der Karibikinsel, deren einzigartige Landschaft sie geformt haben. (3): Argentinien: Lizzies Pfannkuchen mit Dulce de Leche Auf dem Markt in Buenos Aires kauft Lizzie die Hauptzutat für ihren Nachtisch: Dulce de Leche – eine süße Karamellcreme aus Milch, Zucker und Vanille. Zu Hause in ihrer Küche bereitet Lizzie einen flüssigen Pfannkuchenteig aus Mehl, Eiern, Milch und Butter zu. Dann backt sie die Pfannkuchen aus und bestreicht sie mit Dulce de Leche und ein wenig Schokocreme. Köstlich! (4): Spanien: Die Insider-Geschäfte eines königlichen Günstlings Über dem Platz San Pablo im Zentrum von Valladolid liegt bis heute ein königliches Flair. Hier befindet sich der Palacio de Pimentel, der Geburtsort von Philipp II.; direkt gegenüber steht eine Statue des Monarchen. Dieser weilte zwar in Madrid, doch sein Sohn Philipp III. machte Valladolid eine Zeitlang erneut zur Königsstadt. Eine Entscheidung, der dubiose Immobiliengeschäfte vorausgingen ….
2025-07-15 14:00:00
Ein Dollar hat zwei Seiten. Italowestern mit Giuliano Gemma. Nach dem Bürgerkrieg: Endlich sitzt Südstaatler Tampeko (Giuliano Gemma) nicht mehr im Kriegsgefangenenlager fest. Ein gutmütiger Yankee-Colonel bedarf für einen gefährlichen Geheimauftrag seiner Dienste… Sandalen-Spezi Giorgio Ferroni („Kampf um Troja“) firmiert hier als Calvin J. Paget und liefert gewohnt harten Stoff für Fans. Die Musik schrieb u. a. Ennio Morricone.
2025-07-15 15:25:00
Der Bestsellerautor und Ex-Diplomat John le Carré lieferte die Vorlage zu dem Agententhriller mit Richard Burton. Berlin, Anfang der 60er: Alec Leamas (Richard Burton), britischer Geheimdienstchef im Westen der Stadt, steht unter Zugzwang. Einige seiner Agenten in der DDR sind aufgeflogen und wurden liquidiert. Um an den ostdeutschen Drahtzieher heranzukommen, wechselt Alec zum Schein die Seiten.
2025-07-15 17:40:00
Schon lange vor dem Menschen widmeten sich andere Lebewesen der Architektur und bauten Häuser, Städte und sogar ganze Landschaften. Sorgfältig entwickelten sie dabei bemerkenswerte Fertigkeiten als Töpfer, Erdbauarbeiter, Architekten oder Bodenbelüfter und schaffen Wohnräume, die sich perfekt an die Umgebung anpassen. Ob bloß einen Tag oder ein Leben lang, ob im Wasser oder außerhalb, ob in den Lüften oder auf der Erde – die Bauwut entsteht bei den Tieren genau wie beim Menschen stets aus der Notwendigkeit, die Lebensbedürfnisse zu befriedigen: Nahrung finden und lagern, den Nachwuchs sicher vor Fressfeinden großziehen und sich vor dem Wetter schützen. Im Unterschied zum Menschen verwenden sie für den Bau allerdings nur natürliche, abbaubare Rohstoffe. Die Tiere setzen ihrer Fantasie dabei keine Grenzen und arbeiten mit ihren Füßen, Schnäbeln, Mäulern oder Tentakeln; ihre Werkstoffe sind Blätter, Äste, Steine oder Erde. Die meisten Tiere gehören zur Gruppe der Baumeister. Besonders der Rosttöpfer und der Dachs stechen mit ihren Bauten hervor. Der Vogel mit dem rostfarbenen Gefieder ist in der Lage, aus den spärlichen Ressourcen der Pampa einen perfekt geschlossenen Lehmbau auf den Ästen der Bäume zu errichten. Der Dachs hingegen arbeitet im europäischen Unterholz unermüdlich an einem großen Erdbau, der über Generationen hinweg bewohnt und erweitert wird und zu einem unterirdischen Palast mit mehreren Eingängen und Zimmern heranwächst. Die Dachse können es sich hier gemütlich machen und ihren Nachwuchs ungestört großziehen. Für die Stadtplaner gilt "Einigkeit macht stark" und je nach Herausforderung entstehen dabei extrem komplexe, vielfach nutzbare Organisationen und Infrastrukturen. Die einfache Stadt der Brunnenbauer-Goldstirn-Kieferfische hingegen gleicht fast unseren Wohnsiedlungen, in denen freundliches Miteinander und Individualismus gleichermaßen möglich sind. Die Siedelweber gehen bei den Prinzipien des Zusammenlebens noch einen Schritt weiter: Im Schwarm bauen die Vögel riesige, Städten nicht unähnliche Nester. Doch sobald es an die Inneneinrichtung geht, ist das Pärchen, das einzieht, am Zug. Betrachtet man die landschaftsgestaltenden Tiere über einen längeren Zeitraum, wirken sie fast ein wenig wie die Schöpfer eines Ökosystems. Experten auf diesem Gebiet sind die Regenwürmer. Sie graben Gänge in den Boden und bilden Humus, ein unerlässliches Substrat für das Leben in allen fruchtbaren Böden der Erde. Jedes dieser Tiere erinnert uns auf seine Weise daran, dass jede Form der Baukunst ein schöpferischer Akt in Harmonie mit dem jeweiligen Umfeld sein sollte. Jeder, der ein Haus, eine Stadt oder eine Landschaftsgestaltung plant, sollte über den Tellerrand hinweg denken und die Artenvielfalt berücksichtigen ...
2025-07-15 18:35:00
Jahr für Jahr bringt der Sommer eine Flut von Touristen in die Buchten und an die Strände Korsikas. Dennoch bleibt die korsische Küste ein Lebensraum von großer Vielfalt, geformt von den Naturgewalten Wasser und Wind. Sie präsentiert sich wechselvoll, voller Extreme und Widersprüche. Im Westen der Insel finden sich schroff abfallende rote Vulkanfelsen. Im Osten herrschen zahllose Buchten, endlos scheinende weiße Strände und die berühmten Sumpfgebiete in den Ebenen vor. Auf der Insel befinden sich zahlreiche Naturschutzgebiete und Orte, die in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen wurden, zum Beispiel Kap Girolata, Kap Porto und der Naturpark Scandola. Und viele Korsen stellen sich der Aufgabe, das Gesicht dieser Landschaften zu bewahren, um Zugvögeln, seltenen Tier- und Pflanzenarten und auch Meeresbewohnern auch in Zukunft eine Zuflucht zu bieten.
2025-07-15 19:20:00
ARTE Journal, das europäische Nachrichtenmagazin, wirft einen aktuellen, weltoffenen und europäischen Blick auf Politik und Kultur.
2025-07-15 19:40:00
Darko Karamazan und Vlado Ladarevic sind Schlangenfänger in Kroatien. Sie wollen Hornottern, eine der giftigsten Schlangen Europas, nicht nur fangen, sondern auch schützen. Manchmal fahren sie Hunderte Kilometer, wenn eines der Reptilien gesichtet wurde.
2025-07-15 20:15:00
Während der Westen versucht, sich bei Öl und Gas von Russland abzukoppeln, geht der Uranhandel weiter. Die staatliche russische Atomenergiebehörde Rosatom arbeitet weltweit daran, Monopole zu schaffen.
2025-07-15 21:45:00
Der konservative Baptistenprediger Billy Graham (1918–2018) hat wie kein anderer Geistlicher die evangelikale Bewegung in den USA geprägt und in die ganze Welt getragen. Schon früh nutzte der einflussreiche Redner, der im Weißen Haus ein und aus ging, Rundfunk und Fernsehen. Ein Millionenpublikum in 185 Ländern hörte ihn so live predigen. Graham selbst bezeichnete seine Missionen als „Bekehrungs-Kreuzzüge“ gegen den Sittenverfall in einer Welt voller Sünden. Heute wird ein Kulturkampf um seine Ideen geführt.
2025-07-15 22:40:00
In den 1970er Jahren ebnete die steile Karriere von Billy Graham den Weg für weitere, noch extremere Fernseh-Missionare wie Jerry Falwell oder Francis Schaeffer. Dank dieser Star-Prediger gingen Gott, Medien und Politik nun Hand in Hand. Obwohl Billy Graham mit der Starrheit der Christlichen Rechten fremdelte, wuchs deren Einfluss. In den 1980er Jahren radikalisierte sich der Diskurs um die Wahrung der familiären Werte weiter und verhalf Ronald Reagan ins Weiße Haus. Auch die "Sünde" der Abtreibung sorgte für eine Polarisierung der Gesellschaft – oder zumindest trugen die Evangelikalen massiv dazu bei, diesen Eindruck zu erwecken. Bisher unveröffentlichte Archivbilder und Interviews mit evangelikalen Aussteigern veranschaulichen diesen Wendepunkt in der Geschichte der Bewegung, dessen ideologische Auswirkungen heute mehr denn zu spüren sind. Sie verdeutlichen nicht nur den Ursprung der von den Evangelikalen propagierten Morallehre, sondern vermitteln auch einen Eindruck von den Lobby-Methoden, mit denen sowohl um Seelen als auch um Wählerstimmen gekämpft wird. Nach den Wahlsiegen von Donald Trump und Jair Bolsonaro hat die evangelikale Lobbyarbeit spektakuläre Ausmaße angenommen. Vor allem in Brasilien, das lange Zeit als größte katholische Nation der Welt galt, verblüfft der Siegeszug des Evangelikalismus, der dort in den vergangene 30 Jahren rasanten Zulauf erlebt hat. Vor allem die Ärmsten der Armen wenden sich ihrer Kirche zu, die ihnen Nahrung, medizinische Versorgung, Zugang zu Bildung und – mit Gottes Hilfe – Wohlstand verspricht.
2025-07-15 23:30:00
Am 6. Januar 2021 stürmte ein aufgeheizter Mob das Washingtoner Kapitol, drang in das Repräsentantenhaus ein und betete. Die Bilder schockierten Beobachter auf der ganzen Welt, waren aber die Konsequenz einer extrem polarisierten Stimmung, die Donald Trump im Verlauf seiner ersten US-Präsidentschaft geschürt hatte. Nie zuvor war die Verbindung zwischen Religion und Politik so offensichtlich wie in seiner Amtszeit, in der sich ein christlicher Nationalismus ungebremst entfalten konnte. In den vier Jahren der ersten Trump-Regierung verschärften die von ihm unter evangelikalem Einfluss getroffenen Entscheidungen die Spannungen und Verwerfungen innerhalb der US-amerikanischen Gesellschaft. Ende 2017 erkannte Donald Trump Jerusalem als Hauptstadt Israels an. Dieser symbolträchtige Schritt war das Ergebnis geheimer Verhandlungen seiner evangelikalen Ratgeber und verlieh dem Präsidenten eine fast biblische Statur. Der radikalste Teil seiner Wählerschaft stützt sich auf eine "Prophezeiung" aus der Heiligen Schrift und ist fest von einer baldigen Rückkehr Christi überzeugt – im Heiligen Land! Diese messianische Hoffnung lässt die palästinensische Frage völlig außer Acht und setzt auf eine massive Finanzierung der israelischen Siedler, die sich die Gunst der Stunde zunutze machen. Was diese Umtriebe so beunruhigend macht, ist ihr Schauplatz, der seit Jahrzehnten als Pulverfass gilt. 2021 rang sich die von der Entwicklung offenbar überforderte Weltweite Evangelische Allianz dazu durch, den Aufstieg des christlichen Nationalismus und den Schulterschluss mit rechtsextremen Parteien zu verurteilen. Außerdem wurden drei ultrakonservative Richter am Obersten Gerichtshof der USA ernannt. Dies führte bereits dazu, dass das Recht auf Abtreibung gekippt wurde. Welche Rolle die Evangelikalen derzeit spielen, bleibt abzuwarten, doch ein Blick in die Zukunft lässt Schlimmes befürchten.
2025-07-16 00:25:00
Der erste Januar 1942: Lilly aus Berlin hat eben noch Silvester gefeiert. Sie hat ihren Haushalt unter Kontrolle, wird für die Erziehung ihrer Kinder anerkannt und entspricht dem Rollenbild des Naziregimes. Ihr Mann kämpft überzeugt an der Front. Noch scheint für Lilly vieles gut zu laufen. Die USA sind in den Krieg eingetreten. Zum neuen Jahr betet Aletta zu Gott, er möge ihre fünf Söhne verschonen. Sie haben sich als Freiwillige gemeldet, um gegen Japan zu kämpfen und Pearl Harbor zu rächen. Peggy weiß nicht viel über die Hintergründe des Kriegseintritts der USA. Ihr Mann ist in den Krieg gezogen und sie hat Arbeit in einer Waffenfabrik gefunden. In Polen sieht Mordechai das erste Vernichtungslager in Chełmno, wo er Leichen vergraben muss. Als Antonin in Prag nachts die Fallschirme holt, fragt er sich, ob es nicht zu riskant ist, die beiden Widerstandskämpfer Jan und Jozef zu unterstützen. Der deutsche Schriftsteller Willy-Peter hat keine Wahl: Er muss an die Ostfront, um in einem Krieg zu kämpfen, hinter dem er nicht steht ...
2025-07-16 01:25:00
Für junge Menschen, die in die nationalsozialistische Ideologie hineingeboren werden, ist es schwieriger als für ältere, nicht an diese zu glauben. Mit zwölf Jahren muss Ursula sich entscheiden, ob sie weiter Überzeugungen folgen oder ihren Erfahrungen vertrauen will. Als es darum geht, die deutsche Armee bei ihrem Vormarsch in die Sowjetunion zu stoppen, will die 17-jährige Nina trotz ihrer Sehschwäche mitkämpfen. Unter der Leitung von Reinhard Heydrich wird am 20. Januar die Wannseekonferenz abgehalten, bei der der Völkermord an den europäischen Juden organisiert wird. Die Britin Nella findet, dass ihr Sohn für sein Vaterland kämpfen sollte, um ein echter Mann zu werden. Eric liebt Züge und glaubt, der Krieg sei für ihn eine Gelegenheit, andere Eisenbahnen kennenzulernen und das Vereinigte Königreich zu verteidigen. In Singapur erlebt der kleine Ali den Einmarsch der japanischen Soldaten und die Unterdrückung der chinesischen Bevölkerung. Davon betroffen ist auch die zehnjährige Xia ...
2025-07-16 02:25:00
LSD und Psilocybin aus „Magic Mushrooms“ sind als Drogen strikt verbotene Substanzen. Doch die Lage könnte sich bald ändern: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf der ganzen Welt untersuchen inzwischen das Heilungspotenzial der Drogen. Werden LSD und Psilocybin bald als Medikamente gegen Depressionen und Süchte zugelassen? Die Dokumentation gibt einen Einblick in die Historie der Substanzen und begleitet Ärzte und Patienten, die an einer groß angelegten Studie zu Depressionen teilnehmen.
2025-07-16 03:09:00
Bis heute faszinieren Haus und Garten von Claude Monet in Giverny die Besucher. Hier reifte er vom mittellosen Maler zur prägenden Figur des Impressionismus. In der Dokumentation berichtet Urenkel Philippe Piguet von den Schwierigkeiten, die die zehnköpfige Patchwork-Familie überwinden musste, als sie 1883 in den kleinen Ort zog, sowie von Monets zweiter großer Leidenschaft neben der Malerei: den Pflanzen. In seinem Garten in Giverny begann Monet zunächst allein, später unterstützt von einer Handvoll Gärtner, seine Motive selbst zu kreieren. Mit exotischen Blumen und einer künstlichen Teichlandschaft schuf er sich ein kleines Paradies. Jean-Marie Avisard ist heute Chefgärtner in Giverny. Er erzählt, was es für ihn und sein Team bedeutet, den Garten im Sinne Monets zu pflegen. Vor allem die Seerose war Monets wiederkehrendes Motiv, das ihm auch über Schicksalsschläge hinweghalf. Als er nach dem Tod seiner Frau Alice in tiefe Depression fiel und nicht mehr malen wollte, drohte ihm sein Freund Georges Clemenceau die Freundschaft zu kündigen, wenn er nicht wieder zum Pinsel greifen würde. Die riesigen Seerosengemälde, die Monet daraufhin in den letzten Jahren seines Lebens malt, sind eines der beeindruckendsten Werke der Kunstgeschichte und zugleich Monets letzte Liebeserklärung an seinen Garten. "Der Geist von Monet existiert hier immer noch", meint Malerin und Fremdenführerin Patricia Rynski d'Argence. Das können auch die jährlich rund 700.000 Besucher erleben, die Monets Haus und Garten in Giverny besichtigen.
2025-07-16 03:36:00
Kann man Gegenstände mit Spucke reinigen? Wie zum Beispiel einen auf den Boden gefallenen Schnuller oder einen Flecken auf dem Tisch? Oder um Timothée Chalamets Wange vom Sand zu befreien? Wenn man sich die Zusammensetzung von Spucke anschaut, ist das aus wissenschaftlicher Sicht gar keine so schlechte Idee ….
2025-07-16 03:50:00
"28 Minuten" ist das Polit-Magazin bei ARTE, täglich frisch und frech aus Paris. Jede Sendung nimmt aktuelle Themen aus Gesellschaft, Politik, Wirtschaft oder Wissenschaft unter die Lupe. Montags bis donnerstags moderiert von Élisabeth Quin, freitags und samstags von Renaud Dély.
2025-07-16 05:00:00
Die Wikinger waren ohne Frage die größten Entdecker des Mittelalters. Die begnadeten Seefahrer kolonisierten zahlreiche Inseln, darunter England und Irland oder weiter nördlich Island und die Färöer-Inseln. 986 stach der Wikinger-Anführer Erik der Rote in Island in See, um die damals unbewohnte "grüne Insel" Grönland zu erobern – für die bäuerliche Bevölkerung versprach dies künftigen Wohlstand. In Wirklichkeit stellte sich Grönland jedoch als deutlich weniger gastlich heraus: eine raue Küste, vom Wind gepeitschte Täler, in denen kein Baum wuchs, schwer schiffbare Fjorde. Von einem Land des Überflusses konnte keine Rede sein. Haben es die Wikinger geschafft, das extrem unwirtliche Gebiet zu erobern und sich dauerhaft dort niederzulassen? Nach vorherrschender Auffassung sind die Wikinger mit ihrem Versuch der Besiedlung gescheitert, weil sie sich nicht an die extremen klimatischen Bedingungen anpassen konnten. Doch die Erkenntnisse eines französisch-dänischen Forschungsteams entkräften diese These. Als sie die Überreste von Siedlungen und die Auswirkungen der Wikinger-Aktivitäten auf die Umwelt untersuchten, stellten die Archäologen fest, dass die Wikinger von Anfang an Überlebensstrategien gefunden hatten und sich sogar einen gewissen Komfort sicherten. Selbst die Kleine Eiszeit sollen sie überstanden haben. Wenn aber die Wikinger in der feindlichen Umgebung der Insel nicht an Hunger oder Kälte gestorben sind, wie kommt es dann, dass die Archäologen keine Spur für ihre Präsenz nach dem 15. Jahrhundert finden? Die Erkenntnisse der Wissenschaftler könnten dafür sorgen, dass dieses Rätsel endlich aufgedeckt wird.
2025-07-16 05:25:00
Schweden erstreckt sich über eine Länge von knapp 2.000 Kilometern und besticht durch unterschiedlichste Landschaftstypen: von den idyllischen, ländlichen Gegenden im Süden bis hinauf zu den borealen Nadelwäldern in der Mitte und im Norden. Das Land ist größtenteils subarktisch. Auch heute noch sind im Winter oft zwei Drittel Schwedens von Schnee bedeckt. Zwar werden hier und da Ackerbau und Viehzucht betrieben, wie zum Beispiel in der reizvollen, ländlichen Provinz Dalarna, doch Schweden bleibt ein stark bewaldetes Land: Auf 70 Prozent des Staatsgebiets wachsen Wälder, meist Nadelhölzer. Es gibt aber auch eine lange Meeresküste mit feinen Sandstränden im Süden und wunderschönen, felsigen Inselgruppen vor der Westküste. Die Insel Öland vor der Ostseeküste ist ein Paradies für Zugvögel. Und aus den idyllischen Täler Schonens, der südlichsten Provinz Schwedens, bezieht das Land Getreide und Milch.
2025-07-16 06:20:00
Ihr liebt Nachrichten, seid zwischen 10 und 14, wollt immer wissen, was gerade los ist und habt Lust, die Welt zu entdecken? Dann seid ihr bei uns genau richtig! In unserer sechsminütigen Nachrichtensendung ARTE Journal Junior informieren euch Magali Kreuzer, Dorothée Haffner, Frank Rauschendorf, Stefanie Hintzmann und Jakob Groth kurz und knackig über das, was die Welt bewegt.
2025-07-16 06:25:00
Der kultige Motorsport ist vor allem Hobby der "Chicanos", wie sich die Bevölkerung mit mexikanischen Wurzeln selbst nennt. Während andere Autos immer höher gelegt wurden, legten sie ihre Karosserien derart tief, dass sie den Asphalt zu berühren scheinen. Hydraulikmotoren von Müll-Lastern waren die Inspiration der ersten Lowrider, ihre Wagen auch in schiefe Lagen zu bringen oder sogar springen zu lassen. Die "First Class Ladies" gehören zu den ersten Frauenclubs in der Szene. Die sechs Mitglieder wollen das Image der Lowrider aufpolieren, denn die tätowierte Menge mit den schrägen Autos ist vielen suspekt. Der Club will Gutes tun und sammelt Spenden für die Obdachlosen von L.A. Gladys Ramos hingegen geht ihren ganz eigenen Weg. Die 43-Jährige hat es auch satt, sich von Männern Vorschriften machen zu lassen. Sie will das "Hoppen" unbedingt lernen, auch wenn das nicht einfach wird. Die 28-jährige Jazmin Lopez ist noch viel provokanter: Die Mutter zweier Kinder lässt bereits ihren Wagen beachtlich hochspringen. Es kracht und knarzt dabei – nicht selten fliegen durch die Wucht des Hüpfens Teile durch die Luft. Ein schräger Freizeitspaß, bei dem immer wieder auch mal Batterien explodieren oder Autos brennen können.
2025-07-16 07:20:00
(1): Thomas Bernhards ungeschminktes Österreich Thomas Bernhard, geboren 1931, verband eine tiefe Hassliebe mit seiner Heimat Österreich, wo er bis zu seinem Tod 1989 lebte. Testamentarisch verfügte der Autor ein Aufführungs- und Publikationsverbot seines umfangreichen Werks innerhalb der Grenzen der Alpenrepublik. Viele seiner Texte sind gallig-bissige Abrechnungen mit einem Land, das Wolfgang Amadeus Mozart, Stefan Zweig, aber auch Adolf Hitler hervorbrachte, seine eigene Geschichte leugnet und sich mit einer Mauer aus Lügen umgibt, die der Schriftsteller mit scharfen Worten einzureißen sucht. (2): Makedonien: Im Land der Arravanis Die Region Makedonien gehört zwar zu Griechenland, erinnert aber eher an die Steppen der Mongolei. Als sich das Reich Alexanders des Großen in der Antike von der Ägäis bis an den Indus erstreckte, war Makedonien das Zentrum und die Brücke zwischen den Welten. Bis heute lebt ein Zeuge dieser glorreichen Vergangenheit auf dem weiten Grasland: Der Arravani, eine robuste und leicht-rittige Pferderasse, ist seit vielen Generationen der Stolz der Region. (3): Chile: Panchitas Mais-Hackfleisch-Auflauf In Santiago bereitet Panchita ihr Lieblingsgericht zu. Zuerst rührt sie aus püriertem Mais und Basilikum einen Teig an. Dann nimmt sie eine kleine Auflaufform, gibt eine Teigschicht hinein und bedeckt sie mit gebratenem Rinderhack, Rosinen, einer Olive, einem halben hartgekochten Ei und gebratenem Hähnchenfleisch und deckt das Ganze mit einer weiteren Maisschicht ab. Jede Auflaufform erfährt genau dieselbe Behandlung. Ein köstliches Familienessen! (4): Atlantic City: Die tauchenden Pferde vom Steel Pier Atlantic City, die kleine Schwester von Las Vegas, ist bekannt für ihre Casinos und Vergnügungsparks. Der Steel Pier, eine historische Seebrücke, bietet seit 1898 zahlreiche Attraktionen für Groß und Klein. Der ideale Zeitvertreib zwischen zwei Sprüngen ins kühle Nass des Atlantiks. Doch am Steel Pier sprangen nicht nur Menschen ins Wasser ….
2025-07-16 08:05:00
(1): Claude McKays buntes Marseille Der 1889 geborene jamaikanische Autor Claude McKay war einer der ersten Vertreter der Harlem Renaissance. Als er 1924 in Marseille landete, war er in den USA bereits ein anerkannter Dichter. Krank und ruhebedürftig ließ sich der Poet, Weltenbummler und Freigeist für ein paar Jahre in der südfranzösischen Hafenstadt nieder. Ihr buntes Treiben inspirierte ihn zu zwei Romanen: "Romance in Marseille", der erst 2020 wiederentdeckt und veröffentlicht wurde, und "Banjo: Story without a Plot" (1929), eine erstaunlich moderne Geschichte über eine Gruppe von Vagabunden sowie über Liebe und Musik, Sex und Alkohol und die Entdeckung der eigenen Negroness. (2): Jamaika: Aus der Mitte entspringen die Flüsse Sie quellen aus geheimnisvollen Höhlen, schlängeln sich sanft durch das schwüle Dickicht des Dschungels und ergießen sich in rauschenden Kaskaden über runde Felsen: Die Flüsse Jamaikas bieten eine paradiesische Kulisse, die Hollywood dankbar nutzte. Doch die Wasserwege sind mehr als ein exotischer Tummelplatz für Filmhelden. Sie erzählen von der Geschichte der Karibikinsel, deren einzigartige Landschaft sie geformt haben. (3): Argentinien: Lizzies Pfannkuchen mit Dulce de Leche Auf dem Markt in Buenos Aires kauft Lizzie die Hauptzutat für ihren Nachtisch: Dulce de Leche – eine süße Karamellcreme aus Milch, Zucker und Vanille. Zu Hause in ihrer Küche bereitet Lizzie einen flüssigen Pfannkuchenteig aus Mehl, Eiern, Milch und Butter zu. Dann backt sie die Pfannkuchen aus und bestreicht sie mit Dulce de Leche und ein wenig Schokocreme. Köstlich! (4): Spanien: Die Insider-Geschäfte eines königlichen Günstlings Über dem Platz San Pablo im Zentrum von Valladolid liegt bis heute ein königliches Flair. Hier befindet sich der Palacio de Pimentel, der Geburtsort von Philipp II.; direkt gegenüber steht eine Statue des Monarchen. Dieser weilte zwar in Madrid, doch sein Sohn Philipp III. machte Valladolid eine Zeitlang erneut zur Königsstadt. Eine Entscheidung, der dubiose Immobiliengeschäfte vorausgingen ….
2025-07-16 08:55:00
Was einst im Verborgenen begann, entfaltete sich bald in monumentaler Pracht: Mit der Verbreitung des Christentums entstanden Kirchen und Klöster, die mehr als nur Gotteshäuser waren – sie wurden Zeichen von Macht, Glauben und künstlerischer Innovation. Von der Grabeskirche in Jerusalem, dem mythischen Zentrum der Auferstehung, über das klösterliche Meisterwerk Mont-Saint-Michel bis zur Kathedrale von Chartres, die in Rekordzeit als Triumph gotischer Baukunst entstand – jede dieser Stätten erzählt vom Wandel einer Religion und der Ideen ihrer Zeit. Auch in Florenz, wo Brunelleschis Kuppel den Himmel berührt, und in Moskau, wo die Basilius-Kathedrale mit ihren Zwiebeltürmen den russisch-orthodoxen Glauben verkörpert, zeigen sich Spiritualität und Architektur im Dialog. Die Doku führt durch Jahrhunderte sakraler Baukunst.
2025-07-16 10:25:00
Sie sind heimliche Hauptdarstellerinnen und Hauptdarsteller der Weltgeschichte: Hunde, die an der Seite mächtiger Herrchen und Frauchen selbst berühmt wurden. Ein Vierbeiner hilft bei der Imagepflege und kann, je nach Kalkül, seinen Menschen sympathisch oder bedrohlich wirken lassen. Die Hundeliebe der Mächtigen ist staatenübergreifend. Die englische Königin, die französischen Staatspräsidenten, die amerikanischen Präsidenten, der Präsident der Russischen Föderation – sie alle sind und waren Hundebesitzer. Queen Elizabeth II. von England züchtete Corgis und zog sogar die Hilfe eines Tierpsychologen zurate, um die Hundemeute in den Griff zu bekommen. Die berühmteste Hundehütte der Welt ist wohl das Weiße Haus in Washington. John F. Kennedy besaß gleich mehrere Hunde. Mitten im Kalten Krieg bekam er ein diplomatisches Geschenk aus Moskau: die Hündin Pushinka, deren Mutter kurz zuvor als vierbeinige Kosmonautin einen Raumflug absolviert hatte. Pushinka und Kennedys Hund Charlie wurden ein Paar und zeigten: Frieden ist möglich. Ein Fall von echter Hunde-Diplomatie. Der französische Staatspräsident Emmanuel Macron holte sich einen Hund aus dem Tierheim. Nemo pinkelte dann wenig staatstragend vor laufender Kamera an den Kamin. Nur in England müssen sich die Premierminister an eine Katze gewöhnen. Der Posten des obersten Mäusejägers in der Downing Street Nr. 10 ist für die Katze ein Job auf Lebenszeit – egal, wer dort als Premierminister einzieht.
2025-07-16 11:10:00
Die gemeinsame Geschichte von Mensch und Dackel reicht zurück bis zu den Kelten, die bereits mit dackelähnlichen Hunden zusammenlebten und jagten. Bioarchäologin Zita Laffranchi und ihr Kollege Marco Milella von der Universität Bern haben in Norditalien gemeinsame Grabstätten von Menschen und Dackelvorfahren entdeckt. Sie sind sich sicher: Die Beliebtheit des Dackels kommt auch von seiner Vielseitigkeit. Er ist als Stadthund und Jagdbegleiter einsetzbar – und ja, auch als Rennhund! Das Dackelrennen in Kirchheimbolanden, das "Wiener Race", hat großen Zulauf aus nah und fern. Die Jägerinnen Silke Steinbring und Anna Kleber organisieren es alljährlich gemeinsam mit dem örtlichen Dackelclub. Und selbstverständlich sind ihre Dackel auch bei der Jagd immer mit dabei. Doch wer glaubt, der Dackel sei nur in Deutschland zu Hause, der irrt! Schon Napoleon wusste die kurzbeinigen Begleiter zu schätzen und ließ sich der Legende nach sogar mit ihnen begraben. Und auch heute noch gibt es in Frankreich eine enge Verbindung zu den Hunden: Der "Sausage Walk" in Paris zugunsten von Dackeln in Not beweist: Der Dackel ist genauso in Frankreich zu Hause! Im Laufe des Films wachsen die Dackelwelpen von Hündin Wanda heran. Quinn, Quax und Queenie öffnen die Augen, lernen den Garten kennen und ziehen schließlich aus in ihr neues Zuhause.
2025-07-16 11:55:00
Auf nur 1,78 Prozent ihres einstigen Verbreitungsgebiets in den Wäldern von Brasilien, Paraguay und Argentinien leben die urzeitlich anmutenden, tapsigen Rüsselträger noch. Dafür haben neben Rodungen vor allem Wilderer gesorgt. Auch Highways durchschneiden inzwischen die Rückzugsräume der Tapire. Vor allem menschengemachte Gefahren sorgen dafür, dass die Tiere mit ihren markanten Rüsseln vom Aussterben bedroht sind. Tierschützer und -schützerinnen wollen die letzten Populationen retten. Im Zoo von Managua hat Dr. Eduardo Sacasa ein Zuchtprogramm ins Leben gerufen. Die ersten von derzeit 23 Tieren stehen bei Drehzeit 2021 erstmals vor einer Auswilderung. Auch im Nachbarland Costa Rica schrumpft die Population der Tapire. Doch auch hier will man die wildlebenden Tiere erforschen und schützen, das macht Nai Conservation, gegründet vom jungen Biologen Esteban Brenes-Mora.
2025-07-16 12:30:00
(1): Robert Doisneau und die Menschen der Bretagne Als der Fotograf Robert Doisneau in den 1930er Jahren die Bretagne für sich entdeckte, hatte er sein bekanntestes Foto – den "Kuss vor dem Hôtel de Ville" – noch nicht im Kasten. Die abgelegene, ländliche Region im Westen Frankreichs bot ihm unzählige Motive. Hier war man gottesfürchtig und stolz auf seine folkloristischen Traditionen. Doch Doisneau blickte über das Offensichtliche hinaus und interessierte sich für die Vergessenen und Unsichtbaren. Die Bretagne war für ihn kein Heimathafen, sondern vielmehr ein Forschungsgelände, wo er seine Kunst der humanistischen Fotografie perfektionierte und die Menschen in den Fokus nahm. (2): Nordschweden: Im Land der stolzen Samen Die Samen sind ein arktisches Urvolk, verstreut über die nördlichen Gebiete von vier Ländern: Norwegen, Finnland, Russland und Schweden. Lange Zeit wurden sie abwertend als "Lappen" bezeichnet: eine Minderheit, von der schwedischen Nation unterdrückt, verdrängt und umgesiedelt. Heute werden die Samen gehört. Sie sind die Hüter Lapplands und bilden das letzte Bollwerk gegen die Landausbeutung. Entschlossener denn je verteidigen sie das, was von ihrem ursprünglichen Lebensraum noch übrig ist. (3): Sizilien: Antonios Auberginen alla Parmigiana In seinem Garten in Canicattì pflückt Antonio frische Auberginen, die er in Scheiben schneidet, in Salz ziehen lässt und dann in der Pfanne frittiert. Parallel dazu bereitet er eine Soße aus lediglich drei Zutaten zu: Tomaten, Salz und Basilikum. Dafür gibt Antonio eine erste Schicht Tomatensoße in eine Backform, darauf Auberginen, Pecorino, Basilikum – und dann das Ganze noch einmal von vorne, bis sich eine leckere Gemüselasagne auftürmt. (4): Panama: Vom Dschungel auf den Mond Der Dschungel von Panama ist eine feindselige Umgebung für jeden, der sich hier nicht auskennt. Überall lauern große und kleine Gefahren: der wilde Jaguar, aber auch verborgene Feinde wie Schlangen, Spinnen und Insekten. Auf flirrende Hitze folgen sintflutartige Regenfälle. Hier zu überleben, erfordert Mut, Kraft und Geschick. Und doch wurde in den 1960er Jahren eine Gruppe junger Amerikaner hierher entsandt, um sich auf das bislang größte Abenteuer der Menschheit vorzubereiten ….
2025-07-16 13:10:00
(1): Friedensreich Hundertwassers fruchtbares Neuseeland Als Friedensreich Hundertwasser (1928-2000) im Jahr 1973 erstmals nach Neuseeland reiste, war er 45 und in seiner Heimat Österreich bereits ein berühmter Maler. Hundertwasser war ein ökologischer Aktivist der ersten Stunde, bekannt für seine organischen Formen und leuchtenden Farben. Auf der anderen Seite der Welt, fernab von Europa und den immer noch schmerzenden Wunden des Nationalsozialismus, fand er eine neue Inspirationsquelle. Er erwarb mehrere Grundstücke und lebte seinen Traum: der Natur wieder zu ihrem Recht zu verhelfen. (2): Bordeaux: Typisch französisch? Bordeaux behauptet gern von sich, die Welthauptstadt des Weins zu sein. Von außen betrachtet mag dies überheblich scheinen, für die Einheimischen ist es tiefe Überzeugung. Historisch gesehen ist der berühmte und allseits beliebte Bordeauxwein jedoch alles andere als ein reiner Franzose. Unzählige Einflüsse und mehrere Nationen haben zu seiner Entstehung und Identität beigetragen. Und auch sein heutiger Ruf und Stellenwert ist vor allem Weinkennern und Besuchern aus aller Welt zu verdanken, die zu den Verkostungen ins Bordelais strömen. (3): Türkei: Asumans Linsen-Bulgur-Buletten In Istanbul bereitet Asuman ein typisch türkisches Gericht zu. Zuerst kocht sie rote Linsen ab und gibt Bulgur hinzu. Wenn alles butterweich ist, mischt sie gebratene Zwiebeln mit Tomaten und Gewürzen unter. Aus der Zubereitung formt sie kleine Bällchen, die mit Salat und Zitrone serviert werden. (4): Berlin: Ein vergessener Antifaschist Seit dem Mauerfall ist der Alexanderplatz wieder zu einem der wichtigsten Knotenpunkte im Zentrum Berlins geworden. Früher erhob sich am Alex ein mächtiges Gebäude, welches das Polizeipräsidium beherbergte. In der Weimarer Republik war der Polizeivizepräsident Bernhard Weiß fest entschlossen, die Feinde der Demokratie mit juristischen Waffen zu bekämpfen ….
2025-07-16 14:00:00
Die kleine Luce und ihr Vater Thierry leben in einem Wohnwagen mitten im Wald. Als das Mädchen eingeschult wird, merkt sie, dass ihr Vater „anders“ ist. Seine geistige Beeinträchtigung hinderte ihn nicht bei der Arbeit beim Schrotthändler-Paar Claude und Mina, die ihn auch bei der Erziehung von Luce nach Kräften unterstützten. Aus Angst, sie könnte ihren Vater verlieren, beschließt die Tochter, nicht mehr zur Schule zu gehen. Doch das bringt den Stein erst richtig ins Rollen… Regisseur Stanislas Carré de Malberg war bisher vor allem als Drehbuchautor („Verstehen Sie die Béliers?“, 2014) erfolgreich. Auch hier schrieb er am Drehbuch mit und hat sich offensichtlich vom US-Melodram „Ich bin Sam“ (2001) mit Sean Penn inspirieren lassen.
2025-07-16 15:25:00
Findelkind Tim Roth verbringt sein ganzes Leben als Schiffspianist auf einem Ozeandampfer. Poetisches Drama von Giuseppe Tornatore („Cinema Paradiso“). Am ersten Tag des 20. Jahrhunderts findet der Heizer Danny (Bill Nunn) an Bord des Ozeanriesen „Victorian“ einen zurückgelassenen Säugling. Fortan gondelt der kleine „1900“ mit ihm im Maschinenraum zwischen Genua und New York hin und her, ohne jemals einen Fuß auf festen Boden zu setzen. Nach dem Tod seines Ziehvaters entdeckt das Findelkind seine Liebe zur Musik und spielt sich zum begnadeten Bordpianisten (Tim Roth) hoch, der im Laufe der Jahrzehnte tausende von Passagieren verzückt… In Rückblenden erzählt Giuseppe Tornatore die herzzerreißende Geschichte des Ozeanpianisten und beweist sich einmal mehr als bildgewaltiger Kinopoet. Kameramann Koltai erhielt den Europäischen Filmpreis, Ennio Morricones schmachtender Soundtrack den Golden Globe.
2025-07-16 17:25:00
Für manch einen ist der Swimmingpool ein Sehnsuchtsort, für den anderen der Inbegriff von Freiheit, Luxus und Glamour. Doch wie erklärt sich die Sehnsucht nach dem kühlen Nass? Wie sind öffentliche Schwimmbäder entstanden? Eines steht jedenfalls fest: Gebadet wird schon immer, denn die alten Römer waren bereits wahre Meister darin. Aber sie setzen mehr auf Wellness als auf Sport. Kraul-, Brust- und Rückenschwimmen waren da noch Fremdwörter. Unser Verhältnis zum kühlen Nass hat sich im Laufe der Jahrhunderte verändert. Angefangen bei den Badeschiffen des 18. Jahrhunderts und den öffentlichen Badeanstalten im 19. Jahrhundert bis zu den luxuriösen Pools der Hollywoodstars und modernen Erlebnisbädern. Doch angesichts von Klimawandel, Wasserknappheit und den unheilvollen Auswirkungen von Chemikalien für unsere Gesundheit stehen Pools heute vor neuen Herausforderungen. Haben klassische Pools also ausgeplanscht? Können Angebote wie Naturpools und Schwimmteiche, als ökologische Alternative zur maschinell umgewälzten Chlorbrühe herhalten? Und wie sieht die Zukunft der öffentlichen Schwimmbäder aus? Akuter Wassermangel könnte in Zeiten von Sommerdürre und Sparzwang dem erfrischenden Sehnsuchtsort den Hahn abdrehen – und immer mehr Menschen zu Nichtschwimmern machen.
2025-07-16 18:35:00
Die Pflanzenwelt Korsikas bildet den Ursprung zahlreicher Mythen, auf die sich möglicherweise auch der noch immer geheimnisumwobene Name der Insel zurückführen lässt. Wahrzeichen von Korsikas Natur ist der Maquis, eine undurchdringliche, wild wuchernde Gebüschformation, die durch ihren Geruch und ihre üppige Frühlingsblüte betört und bis zu zwei Drittel der Insel bedeckt. Ohne das Eingreifen von Mensch und Tier würde der Maquis schon bald von allem Besitz ergreifen, Ackerland überwuchern und Fußwege unkenntlich machen. Das Gegenstück zu dieser rustikalen und wohlriechenden Wildnis bilden von Menschenhand angelegte Olivenhaine. Aus den Früchten der symbolträchtigen Ölbäume wird das gelbe Gold Korsikas gewonnen. Die Bauern der Insel bewirtschaften zum Teil Bäume, die bereits im 16. Jahrhundert gepflanzt wurden, sie sammeln Kastanien und betreiben schon seit der frühen Antike Weinbau. Ein guter Tropfen aus Korsika wird mittlerweile in der ganzen Welt geschätzt.
2025-07-16 19:20:00
ARTE Journal, das europäische Nachrichtenmagazin, wirft einen aktuellen, weltoffenen und europäischen Blick auf Politik und Kultur.
2025-07-16 19:40:00
Die südspanische Region um Almería versorgt Europa jährlich mit etwa 3,5 Millionen Tonnen Obst und Gemüse. Möglich ist das durch eine besondere Form der intensiven Landwirtschaft, mit einem Meer aus Gewächshäusern und Plastikplanen. Trotz Umweltschutzmaßnahmen entstehen hier jährlich rund 33,5 Tonnen Plastikabfall – und damit potenzielle Giftstoffe und Verschmutzungen, die in Boden und Wasser landen. Schätzungsweise sind mehr als 100.000 Arbeitskräfte, darunter viele Migranten, in der Landwirtschaft. Die Produkte werden an große europäische Supermarktketten exportiert, wobei Frankreich und Deutschland zu den größten Exportländern gehören. Sowohl Biolandwirte als auch konventionelle Landwirte verstoßen gegen Arbeitsgesetze, um ihre Kosten zu senken und den Wettbewerbsanforderungen standzuhalten. Viele Einwanderer haben keine Papiere oder Sicherheit, sie sind anfällig für ausbeuterische Praktiken wie die illegale Exposition gegenüber gefährlichen Pestiziden. Die Reportage zeigt, wie sie in Slums unter unwürdigen Bedingungen hausen.
2025-07-16 20:15:00
Jeanne (Célia Rosich) und Victor (Eric Judor) besuchen einen Freund in einer Hippie-Kommune in Frankreich, wo Smartphones verboten sind. Als sie von einer weltweiten Pandemie erfährt, muss die isolierte Gemeinschaft auf sich gestellt überleben… Netter Gesellschaftkommentar, schwacher Witz.
2025-07-16 21:35:00
Sex sells. In den prüden 1960ern steckte das britische Kino in der Krise. Mit viel nackter Haut und Freizügigkeit lockten die Filmproduzenten die Zuschauer in die Kinos. Im Fernsehen durften die als nicht jugendfrei eingestuften Streifen nicht gezeigt werden. Anstelle von eleganter Erotik setzten die Briten in ihren Filmen auf derben Humor. Den Start machte 1969 „School for Sex“ in London. Selbst Hollywood-Diva Joan Collins ließ sich auf das Genre ein, um ihre Karriere zu voranzubringen („The Stud“, 1978).
2025-07-16 22:50:00
19 Studio-, sieben Livealben und über fünfzig Millionen verkaufte Tonträger: Die britische Band ist seit ihrer Gründung vor über fünfzig Jahren eine Säule des Heavy Metals. Im Juni trat sie mit einem donnernden Set auf dem Hellfest (Frankreich) als Headliner auf.
2025-07-17 00:10:00
Ein Vogelpaar lässt nichts unversucht, um seine Eier vor einem nahenden Vulkanausbruch zu schützen.
2025-07-17 00:20:00
1872 entdeckt der Archäologe Émile Rivière an der französisch-italienischen Grenze ein jahrtausendealtes Skelett: Seine Erforschung ist voller überraschender Wendungen und verändert unser Bild von den Männern und vor allem den Frauen der Steinzeit nachhaltig. Dieser und weitere Grabfunde stellen die Völker des Paläolithikums deutlich differenzierter dar als lange gedacht. Die Stätten, von denen die meisten vor rund 25.000 Jahren entstanden sein dürften, weisen üppige, für den heutigen Betrachter äußerst unerwartete Verzierungen auf. Wer waren diese Personen, die mit so viel Sorgfalt und Schmuck bestattet wurden: Schamanen? Häuptlinge? Oder gewöhnliche Menschen mit einem ausgeprägten Geschmack für Ornamente? Die Dokumentation untersucht Fundstellen in Frankreich, der Tschechischen Republik, Italien und Russland und interessiert sich insbesondere für die reich verzierte Grabstelle der Frau in den Grimaldi-Höhlen, die Émile Rivière zunächst für einen Mann hielt ….
2025-07-17 01:10:00
Frühling 1942 – wohin man auch blickt, wird die Welt dunkler: Deutsche und japanische Einheiten rücken an den Fronten vor. Sicher und frei zu bleiben, wird immer schwieriger. Jan und Jozef bekämpfen die Nazi-Besatzer in der Tschechoslowakei mit allen Mitteln. Der Chemielehrer Ladislav weiß nicht, ob er den beiden helfen soll. Wäre es das Risiko wert? Ema hingegen ist davon überzeugt, dass man für die Zukunft Gefahren auf sich nehmen muss und beherbergt die beiden, ohne zu zögern. In Paris hat sich André entschlossen, direkt gegen die deutschen Besatzer zu kämpfen. Manche Menschen sind eingesperrt und von der Welt isoliert. Sie lehnen sich auf, indem sie schreiben: Der deutsche Jude Victor berichtet von seinem langsamen Sterben in seinem eigenen Zuhause. Yitskhok beschreibt mit scharfem Blick das Leben im Ghetto von Vilnius. Mary erzählt als Lagerinsassin von der Ungerechtigkeit, die japanischstämmigen Menschen in den USA widerfährt. Viele leisten auf ihre Art Widerstand und sind bereit, dies mit ihrem Leben zu bezahlen ...
2025-07-17 02:10:00
Mitte des Jahres 1942 werden die Auswirkungen des Kriegs immer dramatischer: An vielen Orten leiden die Menschen an Mangelversorgung, Epidemien und Erschöpfung. Die Propaganda schränkt die Meinungsfreiheit ein und verbreitet Angst. In besetzten Gebieten muss sich die Bevölkerung einer neuen Ordnung beugen. Am 27. Mai 1942 verüben Jan und Jozef in Prag ein Attentat auf Reinhard Heydrich, einen der grausamsten Vollstrecker des Hitlerregimes. Die beiden Tschechen kamen mit dem Fallschirm. Wladimir, der diensthabende Arzt in der Klinik von Prag, weiß noch nicht, welche Gewissensfrage sich ihm stellen wird. Am 4. Juni 1942 stirbt Heydrich. Der "Schlächter von Prag" ist tot, doch die Verfolgung jüdischer Menschen geht weiter. Jan und Jozef sind unauffindbar. Hitler ist in Rage, Vaclav kommt die Wut der Nazis teuer zu stehen ... In Paris prangt auf Francines Brust das unmissverständliche Zeichen, dass sie kein Mädchen mehr sein soll wie die anderen. In Belgien übergeben Adriens Eltern vor ihrer Deportation ihren Jungen der Familie de Brouwer. Adrien muss lernen, sich in der fremden Familie zurechtzufinden. Icek meldet sich zur freiwilligen Feldarbeit, um Frau und Tochter das Überleben zu sichern.
2025-07-17 03:10:00
Ein britischer Ermittler kontaktiert Nora und teilt ihr mit, dass er im Auftrag eines Insassen aus einem Hochsicherheitsgefängnis anruft. Der Häftling, Bill Hix, ist wegen mehrfachen Mordes an jungen Frauen in Großbritannien zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden. Er behauptet, neue Informationen zum Fall Lisbeth und Lulu zu haben. Nora reist nach England, um Hix persönlich zu treffen. Im Vorfeld wird sie von der Polizei gewarnt: Er sei ein Psychopath und bekannt für seine rücksichtslose, manipulative Art. Dennoch möchte Nora den Mann kennenlernen und seine Geschichte anhören. Doch je mehr er preisgibt, desto klarer wird ihr, dass sie sich auf gefährliches Terrain begibt. Handelt es sich um späte Reue oder ein perfides Lügengebäude? Nora muss schnell handeln und Entscheidungen treffen, die auch ihr eigenes Leben für immer verändern könnten.
2025-07-17 03:54:00
Es gibt Forscher*innen, die sich die wirklichen Grundfragen des Lebens stellen. Eine besondere Erwähnung verdient der amerikanische Professor John Trinkaus, der herausfinden wollte, ob es Kindern wirklich gefällt, sich im Supermarkt um die Ecke mit dem Weihnachtsmann fotografieren zu lassen ...
2025-07-17 04:00:00
"28 Minuten" ist das Polit-Magazin bei ARTE, täglich frisch und frech aus Paris. Jede Sendung nimmt aktuelle Themen aus Gesellschaft, Politik, Wirtschaft oder Wissenschaft unter die Lupe. Montags bis donnerstags moderiert von Élisabeth Quin, freitags und samstags von Renaud Dély.
2025-07-17 05:25:00
Finnland liegt am nordöstlichen Rand Europas und grenzt an die Ostsee. Das Land wird durch den geografischen und kulturellen Übergang zwischen Russland und Skandinavien beeinflusst, hat gleichwohl aber eine sehr eigene Identität. Die Entstehung der finnischen Identität ist auf die besondere Landschaft zurückzuführen, die von zwei zentralen Elementen bestimmt wird: dem Süßwasser der unzähligen Seen und dem kräftigen Grün der Wälder. Finnland ist das waldreichste Land Europas. Das Oberflächenrelief des Landes wurde von den Gletschern des Quartärs geformt, bei deren Rückgang sich auch die berühmten Harjus bildeten: Diese langgestreckten, wallartigen Erhebungen waren lange die einzigen begehbaren Wege zwischen den Seen und Sumpfgebieten. Großen Einfluss auf die finnische Landschaft haben auch Moore, die noch heute nahezu 15 Prozent der Landesfläche ausmachen. Vor allem in den Küstenregionen im Süden und Westen wurden viele Moore in landwirtschaftliche Flächen umgewandelt.
2025-07-17 06:20:00
Ihr liebt Nachrichten, seid zwischen 10 und 14, wollt immer wissen, was gerade los ist und habt Lust, die Welt zu entdecken? Dann seid ihr bei uns genau richtig! In unserer sechsminütigen Nachrichtensendung ARTE Journal Junior informieren euch Magali Kreuzer, Dorothée Haffner, Frank Rauschendorf, Stefanie Hintzmann und Jakob Groth kurz und knackig über das, was die Welt bewegt.
2025-07-17 06:25:00
Als Kokainmillionär Pablo Escobar in den 80er Jahren begann, afrikanische Flusspferde zu seinem privaten Vergnügen zu halten, konnte noch niemand in Kolumbien ahnen, dass die Tiere bald eine Gefahr für das Ökosystem des gesamten Landes werden würden. Denn aus den vier Hippos, die nach dem Tod Escobars in die Freiheit entkamen, wurden inzwischen mehrere Hundert. Die tonnenschweren Kolosse, die in Südamerika keine natürlichen Feinde haben, breiten sich aus und verschmutzen mit ihren sauren Exkrementen das Wasser – was zur Verdrängung einheimischer Tierarten führt. Außerdem bedrohen sie die Fischer an den Flüssen. Auf der anderen Seite entdecken gerade arme Familien die Flusspferde als Geldquelle, denn immer mehr zahlungskräftige Touristen buchen geführte Ausflüge inklusive "Hippo-Watching". Isabel Romero etwa ernährt ihre Familie durch ihre Geschäftsidee als Naturführerin. Sie ist immer wieder von der urwüchsigen Kraft der Flusspferde fasziniert. Ganz im Gegensatz zur Tierärztin Gina Serna, die ständig nach neuen Wegen sucht, die Zahl der Tiere einzudämmen. Da sie nicht erschossen werden dürfen, will Gina nun ein Tier fangen und kastrieren. Eine aufwendige Operation unter freiem Himmel – und eine Weltpremiere dazu, denn eine OP wie diese gab es noch nie. Gina will es trotzdem versuchen – auch wenn Landsleute wie Isabel ihr dabei skeptisch über die Schulter schauen werden. Denn möglicherweise ist dies die wirksamste Methode, um den riesigen Invasoren zu begegnen.
2025-07-17 07:20:00
(1): Robert Doisneau und die Menschen der Bretagne Als der Fotograf Robert Doisneau in den 1930er Jahren die Bretagne für sich entdeckte, hatte er sein bekanntestes Foto – den "Kuss vor dem Hôtel de Ville" – noch nicht im Kasten. Die abgelegene, ländliche Region im Westen Frankreichs bot ihm unzählige Motive. Hier war man gottesfürchtig und stolz auf seine folkloristischen Traditionen. Doch Doisneau blickte über das Offensichtliche hinaus und interessierte sich für die Vergessenen und Unsichtbaren. Die Bretagne war für ihn kein Heimathafen, sondern vielmehr ein Forschungsgelände, wo er seine Kunst der humanistischen Fotografie perfektionierte und die Menschen in den Fokus nahm. (2): Nordschweden: Im Land der stolzen Samen Die Samen sind ein arktisches Urvolk, verstreut über die nördlichen Gebiete von vier Ländern: Norwegen, Finnland, Russland und Schweden. Lange Zeit wurden sie abwertend als "Lappen" bezeichnet: eine Minderheit, von der schwedischen Nation unterdrückt, verdrängt und umgesiedelt. Heute werden die Samen gehört. Sie sind die Hüter Lapplands und bilden das letzte Bollwerk gegen die Landausbeutung. Entschlossener denn je verteidigen sie das, was von ihrem ursprünglichen Lebensraum noch übrig ist. (3): Sizilien: Antonios Auberginen alla Parmigiana In seinem Garten in Canicattì pflückt Antonio frische Auberginen, die er in Scheiben schneidet, in Salz ziehen lässt und dann in der Pfanne frittiert. Parallel dazu bereitet er eine Soße aus lediglich drei Zutaten zu: Tomaten, Salz und Basilikum. Dafür gibt Antonio eine erste Schicht Tomatensoße in eine Backform, darauf Auberginen, Pecorino, Basilikum – und dann das Ganze noch einmal von vorne, bis sich eine leckere Gemüselasagne auftürmt. (4): Panama: Vom Dschungel auf den Mond Der Dschungel von Panama ist eine feindselige Umgebung für jeden, der sich hier nicht auskennt. Überall lauern große und kleine Gefahren: der wilde Jaguar, aber auch verborgene Feinde wie Schlangen, Spinnen und Insekten. Auf flirrende Hitze folgen sintflutartige Regenfälle. Hier zu überleben, erfordert Mut, Kraft und Geschick. Und doch wurde in den 1960er Jahren eine Gruppe junger Amerikaner hierher entsandt, um sich auf das bislang größte Abenteuer der Menschheit vorzubereiten ….
2025-07-17 08:05:00
(1): Friedensreich Hundertwassers fruchtbares Neuseeland Als Friedensreich Hundertwasser (1928-2000) im Jahr 1973 erstmals nach Neuseeland reiste, war er 45 und in seiner Heimat Österreich bereits ein berühmter Maler. Hundertwasser war ein ökologischer Aktivist der ersten Stunde, bekannt für seine organischen Formen und leuchtenden Farben. Auf der anderen Seite der Welt, fernab von Europa und den immer noch schmerzenden Wunden des Nationalsozialismus, fand er eine neue Inspirationsquelle. Er erwarb mehrere Grundstücke und lebte seinen Traum: der Natur wieder zu ihrem Recht zu verhelfen. (2): Bordeaux: Typisch französisch? Bordeaux behauptet gern von sich, die Welthauptstadt des Weins zu sein. Von außen betrachtet mag dies überheblich scheinen, für die Einheimischen ist es tiefe Überzeugung. Historisch gesehen ist der berühmte und allseits beliebte Bordeauxwein jedoch alles andere als ein reiner Franzose. Unzählige Einflüsse und mehrere Nationen haben zu seiner Entstehung und Identität beigetragen. Und auch sein heutiger Ruf und Stellenwert ist vor allem Weinkennern und Besuchern aus aller Welt zu verdanken, die zu den Verkostungen ins Bordelais strömen. (3): Türkei: Asumans Linsen-Bulgur-Buletten In Istanbul bereitet Asuman ein typisch türkisches Gericht zu. Zuerst kocht sie rote Linsen ab und gibt Bulgur hinzu. Wenn alles butterweich ist, mischt sie gebratene Zwiebeln mit Tomaten und Gewürzen unter. Aus der Zubereitung formt sie kleine Bällchen, die mit Salat und Zitrone serviert werden. (4): Berlin: Ein vergessener Antifaschist Seit dem Mauerfall ist der Alexanderplatz wieder zu einem der wichtigsten Knotenpunkte im Zentrum Berlins geworden. Früher erhob sich am Alex ein mächtiges Gebäude, welches das Polizeipräsidium beherbergte. In der Weimarer Republik war der Polizeivizepräsident Bernhard Weiß fest entschlossen, die Feinde der Demokratie mit juristischen Waffen zu bekämpfen ….
2025-07-17 08:55:00
Es ist ein noch unentdecktes Naturparadies mitten in Europa – mit einem der letzten Urwälder des Kontinents, wo Luchs, Wolf und Bär sich gute Nacht sagen. Ein wilder Wechsel der Landschaften prägt das nur 51 197 km² große Land: Gebirge, Schluchten und einsame Hügelketten sowie fruchtbare Ebenen, Flüsse und ein 20 km langer Zugang zur Adriaküste. Über die Jahrtausende haben diverse Kulturen in dem Land ihre Spuren hinterlassen.
2025-07-17 09:45:00
Nur ein Fünftel des Landes nimmt die vermeintlich karge Herzegowina ein. Doch auch sie weist faszinierende Naturgebiete auf. Einzigartig sind die malerischen Kravica-Wasserfälle, die sich am Fluss Trebizat über Kalktuff-Barrieren ergießen. Größtes Feuchtgebiet des Balkanstaats ist das regelmäßig überschwemmte Bergplateau Livno-Feld, auf dem etwa 700 Wildpferde leben. Die nur sieben Kilometer lange Küste bietet dem Biologen Andrej Gajic spannende Tauchgänge zu Haien und Rochen.
2025-07-17 10:40:00
Norfolk Island im Pazifik galt lange Zeit als das härteste Gefängnis im britischen Empire. Die winzige Insel wurde gleichzeitig mit dem etwa 2.000 Kilometer entfernten Australien zur Strafkolonie gemacht. Wer in Australien Schwierigkeiten machte, wurde nach Norfolk Island gebracht und dort in Ketten zur Zwangsarbeit verurteilt. Dieses unmenschliche Strafsystem existierte bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts, als die Insel von Queen Victoria den Nachkommen der Mannschaft der "Bounty" geschenkt wurde. Sie verwandelten die Insel wieder in ein Naturparadies, erhielten aber die Spuren der grausamen Geschichte der Insel. Zahlreiche Tier- und Pflanzenarten leben ausschließlich auf Norfolk Island und nirgends sonst auf der Welt. Viele von ihnen waren in ihrem Bestand stark bedroht, bis sie durch die Arbeit der Insulaner gerettet werden konnten. Dazu gehören die einzigartigen Grünen Papageien, von denen es um die Jahrtausendwende nur noch eine Handvoll gab – und von denen heute wieder mehr als 400 leben, zwischen Farnen, die bis zu 20 Meter hoch werden können. Tragische Geschichten haben sich auf der Insel und vor ihren Küsten abgespielt. Dort lässt sich neben der faszinierenden Unterwasserwelt auch das berühmteste Schiffswrack der australischen Geschichte entdecken und erleben, wie noch heute die Fracht mit kleinen Holzbooten auf die Insel geliefert wird. Denn Norfolk hat viele Riffe, aber keinen Hafen.
2025-07-17 11:25:00
"Fare un giro a Pianosa", einen Spaziergang auf Pianosa machen, war in Italien lange das geflügelte Wort für eine Haftstrafe. Die Mittelmeerinsel nahe Elba war Verbannungsort, landwirtschaftliche Strafkolonie und zuletzt ein Hochsicherheitsgefängnis. 1997 wurde Pianosa schließlich zum Herzstück des Nationalparks des Toskanischen Archipels. Das Gefängnis wurde zum Pilotprojekt, in dem die Sträflinge die einzigartige Natur schützen, die durch das Gefängnis vom Massentourismus verschont blieb. Gleichzeitig arbeiten sie als Helfer der archäologischen Grabungen, bei denen die Geschichte der Insel nach und nach ans Tageslicht gebracht wird. Die Dokumentation beschreibt die Natur auf Pianosa, erzählt die Geschichte der Insel und macht den Alltag der Häftlinge erlebbar, die dort eine einzigartige Chance bekommen: Statt in Zellen ihre Strafe im wahrsten Sinne des Wortes "abzusitzen", leisten sie einen wichtigen Beitrag, eines der letzten Naturparadiese des Mittelmeeres zu erhalten.
2025-07-17 12:30:00
(1): Belgien: Emile Verhaeren, der Dichter der Moderne Das flache, vom Fluss Schelde durchzogene Flandern prägte Leben und Schaffen des großen belgischen Dichters Emile Verhaeren, der 1855 bei Antwerpen geboren wurde, aber in französischer Sprache schrieb. In seinen in freiem Versmaß verfassten Gedichten – auf Deutsch liegt unter anderem der Band "Die geträumten Dörfer" (1911) vor – entwickelte er eine zutiefst musikalische, von sozialem Bewusstsein geprägte Lyrik, welche die unterschiedlichen Gesichter und Stimmungen Belgiens vom melancholischen Flandern und seiner überbordenden Kunst bis hin zu den rauchenden Schloten der Großstädte spiegelt. Sein Werk ist vom Aufbruch der Moderne durchdrungen, für die er eine völlig neue Sprache fand. (2): Türkei: Der Sprachschatz der sephardischen Juden Ladino ist eine seit dem Mittelalter ausgebildete romanische Sprache der sephardischen Juden, die 1492 von der katholischen Königin Isabella von Kastilien aus Spanien vertrieben wurden und sich im Mittelmeerraum, darunter im Osmanischen Reich, niederließen. Das sogenannte Jüdischspanisch wird in der heutigen Türkei kaum noch gesprochen – und selbst wenn, bleibt vieles unausgesprochen; ein Schutzreflex der jüdischen Minderheit in einem muslimisch geprägten Umfeld, die es schon immer vermied, nicht aufzufallen. Die komplexe Beziehung der Türkei zum Judentum geht nicht zuletzt auf den sephardischen Einfluss zurück. (3): Frankreich: Guilhems Poulet basquaise Im Dorf Saint-Martin-d'Arberoue im französischen Baskenland bereitet Guilhem in seinem Foodtruck ein typisch baskisches Hühnergericht zu: Poulet basquaise. Dazu brät er Knoblauch, Zwiebeln, süße Paprika und Tomaten an und gibt ein regionales Peperoni-Gewürz dazu. In dieser Soße lässt er sein Huhn köcheln – fertig! Ein todsicheres Rezept. (4): Ein queeres Gefängnis in New York Bunte Farben, Regenbogenfahnen, blühende Gärten: Das berühmte New Yorker Greenwich Village, Hochburg der LGBTQIA-Communitys, ist eine Hymne an die Freiheit. Beat Generation, Flower Power und Schwulenbewegung wurden in diesem Viertel heimisch – bis hin zum letzten Ort, an dem man sie erwarten würde ….
2025-07-17 13:15:00
(1): Jersey, Claude Cahuns widerständische Insel Als sich Claude Cahun (1894-1954) auf der Kanalinsel Jersey niederließ, wählte sie ein Stück Land, das mit seiner doppelten Identität ihrem eigenen Selbstverständnis entsprach. In der anglonormannischen Insel fand die surrealistische Künstlerin, Dichterin und Fotografin, die sich von allen Normen – auch von der traditionellen Geschlechterauffassung – befreien wollte, das geeignete Experimentierfeld. An diesem Ort mit seinen fließenden Grenzen erlebte sie ihr größtes Glück, aber auch tiefe Qualen. (2): Simbabwe rettet die Savanne Die Geparden im Hwange-Nationalpark lassen sich deshalb so bereitwillig bewundern, weil sie sich sicher und beschützt fühlen. Beschützt von denselben Menschen, die hier früher erbarmungslos Jagd auf sie machten. Die reiche Tierwelt der Region musste lange Zeit als Nahrungsquelle oder Schmuck herhalten – oder einfach als Beute aus Freude am Töten. Der Nationalpark gehört zu den symbolträchtigsten des Kontinents und eignet sich besonders gut zur Entdeckung von Simbabwes nur wenig bekannter Geschichte. (3): Spanien: José Antonios Jakobsmuscheln an Weißweinsoße Im galicischen A Coruña bereitet José-Antonio ein Regionalgericht zu: Jakobsmuscheln. Zuerst brät er Zwiebeln und Speckwürfel mit Tomatensoße und Albariño-Weißwein an. Dann brät er die Jakobsmuscheln scharf an und bedeckt sie mit der Soße und Paniermehl, bevor er sie in den Ofen schiebt. Ein Genuss mit einem Gläschen Weißwein! (4): Jamaika: Die Geschichte der Sklaven Die Hafenstadt Black River im Süden Jamaikas ist wie alle Städte in der Karibik für ihre Strandpromenade und ihre Strände, aber auch für die außergewöhnliche Tierwelt ihres Flusses bekannt. Jamaika ist eine ehemalige britische Kolonie und wird überwiegend von Nachkommen der Sklaven aus Afrika bewohnt, die zur Arbeit auf den Plantagen der Insel verschleppt wurden. Ende des 18. Jahrhunderts ging am Black River ein Sklavenschiff an Land, das den Engländern die Augen öffnen sollte ...
2025-07-17 14:00:00
Jeanne (Célia Rosich) und Victor (Eric Judor) besuchen einen Freund in einer Hippie-Kommune in Frankreich, wo Smartphones verboten sind. Als sie von einer weltweiten Pandemie erfährt, muss die isolierte Gemeinschaft auf sich gestellt überleben… Netter Gesellschaftkommentar, schwacher Witz.
2025-07-17 15:25:00
Das geht gar nicht! Brigitte will mit fast allen Mitteln die Hochzeit ihrer Tochter Anna verhindern. Der Bräutigam ist Mamas Ex. Brigitte Fiedler freut sich, dass Tochter Anna das Jura-Studium in London beendet hat und nun zumindest vorübergehend in ihrer Grazer Kanzlei mitarbeitet. Als die beinharte Scheidungsanwältin allerdings Annas Freund sieht, den die sich in England angelacht hat, fällt ihr vor Schreck das Weinglas aus der Hand. Nicht nur, dass Richie Moosleitner wesentlich älter ist, Brigitte und die Grazer Musikerlegende waren vor vielen Jahren selbst ein Paar. Für Brigitte steht fest: Die geplante Hochzeit muss unbedingt verhindert werden. Zum Helfershelfer kürt sie Richies erwachsenen Sohn Michael. Der Start-up-Unternehmer scheint auch nicht glücklich über die ständigen Eskapaden seines unzuverlässigen Erzeugers zu sein. Brigittes Plan: Michael soll seinem Vater die Braut abspenstig machen… Der mit viel österreichischer Schauspiel-Prominenz besetzte Liebesreigen erfindet das Komödien-Rad bestimmt nicht neu. Dennoch erreicht das im pittoresken Graz angesiedelte Lustspiel, was es soll — es unterhält ganz einfach.
2025-07-17 17:05:00
Die kürzeste Route von Europa nach China führt durch die Straße von Malakka. Die rund 900 Kilometer lange Meerenge zwischen Malaysia, Indonesien, Singapur und Thailand gehört zu den meistbefahrenen Wasserstraßen der Welt. Entlang ihrer ungewöhnlich flachen Ausdehnung ziehen sich Sandbänke, die von Seegraswiesen bewachsen sind – Lebensräume für Fische, Krebse und für die Region typische Arten wie den Pfeilschwanzkrebs, ein prähistorisches Tier, das schon lange vor den Dinosauriern existierte. Heute sind die Krebse jedoch vom Aussterben bedroht. Durch Monsunregen und Flüsse gelangen Sedimente in die Meerenge und trüben das Wasser. Korallen überstehen Verschmutzung, Versauerung und Hitzewellen dank eines schützenden Schleims – und sichern damit das Überleben vieler anderer Arten. Karettschildkröten legen ihre Eier auf Korallensandstränden ab und regulieren ihrerseits die Verbreitung von Quallen und Schwämmen. Sie spielen eine Schlüsselrolle für den Erhalt der Riffe. Einst stark bejagt, kehren sie durch Schutzprogramme inzwischen nach Malaysia zurück. Ein fragiles Ökosystem, das es zu bewahren gilt: Jedes Jahr rasten Tausende Küstenvögel aus Russland und der Mongolei an der Meerenge, um sich für ihre Weiterreise zu stärken. Forschende sehen im Erhalt der Mangrovenwälder – die das Küstenbild prägen – eine Chance für nachhaltige Entwicklung. Denn Mangroven stabilisieren den Boden, bieten Jungfischen Schutz und dämpfen die Kraft von Stürmen.
2025-07-17 17:50:00
Kaum größer als Rheinland-Pfalz weist der aufstrebende Balkanstaat unberührte Natur und überraschende Artenvielfalt auf. Über 50 Tierarten sind hier beheimatet — vom imposanten Braunbären bis hin zum geheimnisvollen Grottenolm. Rund 13 Prozent des Staatsgebiets stehen unter Schutz (Deutschland: 3,6 Prozent). Die filmische Reise durch Flora und Fauna führt von den Julischen Alpen über die Pannonische Tiefebene und hinab in unterirdische Karstwelten bis zu den Tiefen der Adria.
2025-07-17 18:35:00
Zwischen den Gipfeln und Stränden der Insel birgt das korsische Bergland ein Labyrinth aus unzähligen Tälern, die von kleinen Wasserläufen durchzogen werden. Tiefe Schluchten, weite Ebenen und endlose Straßen, die in steilen Serpentinen immer wieder kehrtmachen, wechseln sich ab. Jahrhundertelang war das Schicksal der Menschen an dieses "Land zwischen Bergen und Meer" geknüpft. Sie bestritten ihren Lebensunterhalt, indem sie ihre Herden im Winter an die Strände und im Sommer auf die Almen trieben. Heute versuchen die Bewohner, auf den kleinteiligen Ländereien ihr Auskommen zu finden und die handwerklichen Fertigkeiten für die Herstellung der traditionellen Käse- und Wurstwaren zu erhalten, die den Ruf der Insel und den ihrer Lebensart ausmachen. Ein weiterer Reichtum Korsikas ist das Wasser. Es ist nicht nur Teil der Landschaft, sondern machte die Entstehung der Landwirtschaft und das Leben in den bergigen Gegenden der Insel erst möglich. Liamone, Rizzanese, Gravona, Taravo, Golo, Tavignano, Restonica – 24 Flussläufe durchziehen die Insel. Seit einigen Jahren dienen diese Flüsse auch der touristischen Freizeitgestaltung und gestatten die Erkundung geschützter und wildwüchsiger Täler vom Wasser aus.
2025-07-17 19:20:00
ARTE Journal, das europäische Nachrichtenmagazin, wirft einen aktuellen, weltoffenen und europäischen Blick auf Politik und Kultur.
2025-07-17 19:40:00
Schon seit mehr als zehn Monaten sind Jordyn und Jonathan auf der Suche nach einer festen Unterkunft in Dublin für sich und ihre damals einjährige Tochter Delilah. Ihr Alltag besteht aus Behördengängen, die keine Lösung bringen, und aus endlosen Telefonwarteschleifen. Die hohen Mieten in Dublin sind für sie unbezahlbar und eine Sozialwohnung scheint unerreichbar. Jeden Tag versuchen sie bei Freunden oder Verwandten Unterschlupf zu finden. Justin ist Sozialarbeiter und hat in einer privaten Notunterkunft selbst Obdachlose betreut. Doch die Einrichtung wurde verkauft, er hat seinen Job verloren und auch die Wohnung. Jetzt durchkämmt er jeden Tag den überteuerten Wohnungsmarkt. Aber die wenigen Angebote sind meist unerschwinglich oder unzumutbar. Selbst einzelne Zimmer oder sogar nur einzelne Schlafstellen werden zu Phantasiepreisen vermietet. Conor schreibt gerade seine Doktorarbeit und wohnt mit seiner Freundin in einem schuhschachtelgroßen Apartment. Die Wohnungsnot hat ihn zum politischen Aktivisten gemacht, er setzt sich für Veränderungen ein: Conor kandidiert für den Stadtrat und macht auf die Missstände aufmerksam. Vor allem gegen den Leerstand und für mehr bezahlbaren Wohnraum sammelt er Unterschriften. Irland befindet sich auch Jahre nach der Finanz- und Immobilienkrise 2007/2008 immer noch in einer nicht enden wollenden Wohnungskrise, in der auch Familien in die Obdachlosigkeit gedrängt werden. Trotz immer neuer Versprechen der Regierung bleibt die Situation für viele hoffnungslos. Immerhin: Für Jordyn, Jonathan und Delilah gibt es Licht am Ende des Tunnels ….
2025-07-17 20:15:00
Anfang des 20. Jahrhunderts kam das Campen in Mode. Zuerst in England, doch mit der Erfindung des Wohnwagens (1931) durch Arist Dethleffs nahm diese Bewegung in Deutschland Fahrt auf. Es wurden Fahrzeuge extra fürs Campen eingerichtet. In erster Linie erbaute er das „Wohnauto“ aus Liebe zu seiner Verlobten, die ihn auf seinen Reisen begleiten sollte. Das beliebteste Reiseziel der Deutschen war lange Zeit Italien. Ein erschwinglicher Urlaub im mobilisierten Zuhause – dafür steht Camping bis heute.
2025-07-17 21:05:00
Der Berg ruft – und die Menschen strömen hin. Die Alpen erleben ab den 1950er Jahren einen Touristenboom. Die Menschen können sich jetzt bescheidenen Urlaub leisten und wollen etwas erleben. Der alpine Raum lockt mit Natur, Erholung und dosiertem Abenteuer. Eine unwiderstehliche Mischung aus "zu Hause" und "weit weg". Viele Familien reisen erstmals in die Alpen. Hinter ihnen liegt der Alltag, vor ihnen der Großglockner. Komfort ist auf der Reise damals Nebensache. Glücklich ist, wer sich früh ein eigenes Auto leisten kann. Für die meisten Urlauber liegen zunächst Zug- oder Busreisen eher im Budget. Der Unternehmer Carl Degener hat den Bedarf für erschwingliches organisiertes Reisen früh erkannt und begründet die Pauschalreise innerhalb Deutschlands. Er bringt erholungssuchende Sommerfrischler mit Sonderzügen in die Berge und macht das bayrische Dorf Ruhpolding zu einer Top-Destination. Anreise, Übernachtung, Vollverpflegung und urbayrisches Animationsprogramm sind dabei inklusive. Die Massenmotorisierung in den 1950er und 1960er Jahren treibt Urlauber auch schnell über die Landesgrenzen. Passfahrten mit anfälligen Fahrzeugen und fehlender Erfahrung werden zu einem besonderen Abenteuer. In Österreich lockt die Großglockner-Hochalpenstraße zu alpinen Erfahrungen durch die Windschutzscheibe. Echte Bergsteiger loten derweil ihre eigenen Grenzen aus und erleben bei kernigen Touren auf die höchsten Berge der Alpen ungefiltertes Gipfelglück. In Chamonix eröffnet 1955 die damals höchste Seilbahn der Welt und sorgt mit den Blicken auf das Montblanc-Massiv für Furore bei Besuchern.
2025-07-17 21:50:00
Abstrus! Der Politiker John Stonehouse (1925–1988) wurde bekannt durch die Vortäuschung seines Todes. Wie es so weit kommen konnte, erzählt der Dreiteiler: Nachdem Stonehouse (Matthew Macfadyen) zum britischen Luftfahrtminister aufgestiegen ist, wird der verheiratete Mann in der Tschechoslowakei von seiner Dolmetscherin erst verführt, dann zur Herausgabe von Interna erpresst. Die Tschechen entlohnen ihn großzügig – und er findet Gefallen am neuen Lebensstil. Dumm nur, dass Stonehouse sich als Spion so ungelenk anstellt. 3-teilig., nonstop.
2025-07-17 22:45:00
Ende der 60er Jahre erlebt John Stonehouse, Mitglied der Labour Party, einen steilen Aufstieg im Kabinett von Harold Wilson, dem britischen Premierminister. Jedoch werden die Anschuldigungen gegen ihn wegen Geldveruntreuung und Spionage immer lauter und das Vertrauen des Premierministers hat er nach der verlorenen Parlamentswahl von 1970 auch nicht mehr. Durch ein gewieftes Manöver versucht der Abgeordnete, seinen Hals noch schnell aus der Schlinge zu ziehen. Während einer Dienstreise nach Miami verschwindet er spurlos. Unter Schock versuchen seine Frau Barbara und seine drei Kinder, mit seinem möglichen Tod zurechtzukommen. Doch während im House of Commons eine Schweigeminute für ihn abgehalten wird, genießt der Politiker mit Hilfe einer falschen Identität das Leben in Melbourne, Australien. Nur seine Geliebte und ehemalige Assistentin Sheila weiß, dass Stonehouse noch lebt und wo er sich aufhält. Doch dann macht der Abgeordnete sich durch sein aristokratisch-britisches Verhalten selbst verdächtig. Plötzlich stehen zwei australische Ermittler vor seiner Tür, die ihn zunächst fälschlicherweise für den flüchtigen Lord Lucan halten. Doch das Missverständnis ist schnell aufgeklärt und die Nachricht des wiederauferstandenen Abgeordneten wird auf der anderen Seite der Welt sehr gemischt aufgenommen. Für seine Partei würde seine Stimme die ganz knappe Mehrheit im Parlament bedeuten. Aber will Wilson wirklich seine Regierung auf so einen Mann stützen? Währenddessen macht sich Stonehouses Ehefrau Barbara auf den Weg nach Australien, um ihren Mann im Gefängnis mit dem emotionalen Trauma zu konfrontieren, das sie und die Kinder durch sein Verschwinden erlitten haben. Stonehouse entschuldigt sich mit Ausflüchten und erklärt sein Handeln mit einer psychischen Störung. Bis die australische Regierung über seinen Antrag entscheidet, im Land bleiben zu können, wird er zusammen mit Barbara und Sheila in einem abgelegenen Safe House untergebracht. Während dann zu Hause in Großbritannien die Regierung von Wilson ins Wanken gerät, steht ihm die Auslieferung bevor.
2025-07-17 23:35:00
Der ausgeklügelte Plan des Labour-Abgeordneten John Stonehouse, mit dem er versucht hatte, einer Anklage wegen Veruntreuung und Spionage zu entkommen, ist aufgeflogen. Nun ist er nicht nur gezwungen, aus Australien nach England zurückzukehren, sondern muss sich auch gegenüber seiner Ehefrau Barbara und seinen drei Kindern erklären. Seine Rückkehr wird auch von seinen Parteigenossen zwiespältig aufgenommen: Einerseits hält seine Stimme die Partei unter Premierminister Harold Wilson an der Macht, andererseits erhebt er in einer Rede schwerwiegende Anschuldigungen wegen Druck, Heuchelei und politischer Korruption im House of Commons. Stonehouse versucht, zu Hause wieder eine gewisse Normalität mit seiner Ehefrau Barbara herzustellen. An die Bedingung, den Kontakt zu seiner Geliebten Sheila abzubrechen, hält er sich jedoch nicht. Zusätzlich gibt sein ehemaliger Kontakt beim tschechoslowakischen Geheimdienst in einem Fernsehinterview zu, in den 60er Jahren Politiker mit kompromittierenden Sexvideos für Spionage rekrutiert zu haben – unter anderem auch einen britischen Minister. Schließlich wird Stonehouse von der Justiz zur Rechenschaft gezogen, und er und Sheila müssen sich zusammen vor Gericht für ihr Handeln verantworten. Dort werden Briefe von beiden aus der Zeit verlesen, als sich Stonehouse in Australien versteckt hielt. Sie sollen das Ausmaß der Beziehung zwischen dem Politiker und seiner ehemaligen Assistentin aufzeigen. Für Barbara ist das der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. Sie distanziert sich immer mehr von ihrem Mann. Dieser hat aber trotz allem, was geschehen ist, nichts an Selbstvertrauen eingebüßt: Entgegen der klaren Warnung des Richters entscheidet sich Stonehouse dazu, seine Verteidigung selbst zu übernehmen.
2025-07-18 00:20:00
Fischiger Horror um einen sogenannten Killerwal auf Rachefeldzug. Ein ziemlich plumper Versuch, aus Steven Spielbergs Kassenschlager „Der weiße Hai“ weiteres Kapital zu schlagen: Als Walfänger Nolan (Richard Harris) versehentlich ein schwangeres „Killerwal“-Weibchen harpuniert, beginnt der schockierte Walpapa einen Rachefeldzug in bester Charles-Bronson-Manier. Im Eismeer liefern sich Mann und Wal schließlich ein tödliches Duell.… Abgesehen von der zusammengeklauten Geschichte bietet „Orca“ recht spannende Unterhaltung – und mit „Traumfrau“ Bo Derek auch einen überaus ansehnlichen Appetithappen für den Killerwal.
2025-07-18 01:55:00
1942 erlebt ein Großteil der Welt einen Zusammenbruch der Werte, auch abseits der Front. Im Krieg schwindet die Moral, Töten wird zur Pflicht. Harro ist ein deutscher U-Boot-Kommandant, der im Atlantik die Versorgungsschiffe der USA torpedieren soll. Als kein Ziel in Sicht ist, feuert er in der Nähe der brasilianischen Küste auf eigene Initiative auf unbewaffnete Passagierschiffe und tötet damit Hunderte Menschen. Das Mädchen Walderez überlebt wie durch ein Wunder. Als Gegenreaktion tritt Brasilien an der Seite der Alliierten in den Krieg ein. Die Brasilianer müssen sich zwischen dem Schlachtfeld und der Arbeit bei der Kautschukgewinnung im Amazonas entscheiden: eine Wahl zwischen Pest und Cholera. Manoël entschließt sich für die Arbeit im Wald. Auf der Inselgruppe der Salomonen muss George an einem Krieg teilnehmen, der ihm fremd ist, und wird auf der Insel Guadalcanal erstmals mit der grausamen Realität konfrontiert. Unweit davon fahren Alettas fünf Kinder auf einem US-Kreuzer ihrem Schicksal entgegen. Vito, "El Solitario", will frei bleiben. Ein freier Geist sterbe nicht. Er segelt mit seinem Schiff um die Erde. Fernab der Welt, die sich zugrunde richtet, lebt Vito, als wäre nichts geschehen ...
2025-07-18 02:50:00
Am Jahresende 1942 keimt ein wenig Hoffnung auf: Die deutsche Offensive gerät in der ägyptischen Wüste ins Stocken, und auch in Stalingrad stecken die Truppen der Wehrmacht fest. Im Pazifik zeigt die japanische Armee erste Anzeichen von Schwäche. Für die Menschen, die den Krieg erleben, ändert das zunächst wenig: Ihr Alltag bleibt geprägt von Gewalt und Entbehrung. Seit zwei Jahren bietet Französisch-Kongo dem Verteidigungskomitee der Forces françaises libres (FFL) unter General Charles de Gaulle einen Zufluchtsort. Siegesgewiss begibt sich Germaine nach Brazzaville. Mit ihren Fotografien will sie der Welt zeigen, dass die FFL kampffähig sind. Afrika ist im Krieg zum zentralen Verbindungsort zwischen dem Atlantik und dem Mittelmeer geworden. Die 14-jährige Myriam beschäftigt sich mit ihrer Identität und Herkunft – und gibt sich Tagträumen über die Landung von US-Truppen am Strand von Algier hin. Bildad ist für die britische Armee am Stützpunkt Ismailia in der Nähe des Suezkanals stationiert. Ihm wird bewusst, dass die afrikanische Bevölkerung ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen muss. Er hat die Hoffnung nicht aufgegeben. Der Krieg geht weiter, die Atombombe ist in Entwicklung, die Hochrüstung treibt Arbeiterinnen wie Peggy an den Rand ihrer Kräfte. Aletta wartet vergeblich auf Nachrichten von ihren Söhnen, und Serafima wird den Sieg der Sowjetunion in Stalingrad nie miterleben. Die nationalsozialistische Vorzeigemutter Lilly findet kurz vor dem Jahreswechsel trotz aller Härten einen Grund zur Freude.
2025-07-18 03:40:00
Viele Menschen haben Flugangst, weil ein Flugzeug aus elf Kilometern Höhe abstürzen kann. Aber warum haben sie keine Angst auf einem Kreuzfahrtschiff, das elf Kilometer tief auf den Meeresgrund sinken kann? Professor Schnauzbart beschäftigt sich heute mit der Geschichte der wissenschaftlichen Erforschung von Tiefseegräben.
2025-07-18 03:45:00
Mit zehn Augen und einem goldglänzenden Panzer ist der Pfeilschwanzkrebs eine faszinierende Erscheinung. Zudem handelt es sich um eine der ältesten heute noch existierenden Arten der Welt. Der Meeresbiologe und Fotograf Laurent Ballesta schoss das preisgekrönte Foto nachts in 15 Metern Tiefe im Chinesischen Meer. Er erzählt, wie er dem Tier stundenlang folgte, bis ihm die perfekte Aufnahme gelang. Die urzeitliche Kreatur scheint einem Albtraum über die finstere Tiefsee entsprungen. Die Kunsthistorikerin Fleur Hopkins-Loféron erklärt, welche Rolle der Pfeilschwanzkrebs und sein Panzer seit einigen Jahren in der Popkultur spielen. Foto: Laurent Ballesta.
2025-07-18 03:55:00
"28 Minuten" ist das Polit-Magazin bei ARTE, täglich frisch und frech aus Paris. Jede Sendung nimmt aktuelle Themen aus Gesellschaft, Politik, Wirtschaft oder Wissenschaft unter die Lupe. Montags bis donnerstags moderiert von Élisabeth Quin, freitags und samstags von Renaud Dély.
2025-07-18 05:05:00
Amazonien – diese unwirtlich anmutende Gegend galt unter Wissenschaftlern lange als menschenverlassenes Gebiet, in dem in früherer Zeit nur ganz wenige Jäger und Sammler überlebt hatten. Auch die ersten Siedler glaubten, dass es vor ihnen keinerlei Zivilisation in der Region gegeben hatte, in den küstennahen Sümpfen nicht und im Dschungel erst recht nicht. Doch in Französisch-Guayana sind Archäologen im Begriff nachzuweisen, dass das Amazonasbecken in Wirklichkeit gar nicht so unberührt war. Ihre Forschungen haben ergeben, dass das Gebiet dicht besiedelt war, und zwar von Menschen, die das Land bestellt und genutzt haben. Luftaufnahmen zeigen sagenhafte, erhöhte Felder aus dem 13. Jahrhundert. Man erkennt Wohnhäuser, Wege, Kanäle und Deiche. Erstaunlich, denn wie laut Archäologen, Ökologen, Botaniker und Biologen bekannt wurde, wurde diese Landschaft, die man lange für unberührt gehalten hat, zum Teil von Menschenhand gestaltet. Die Amazonasvölker haben tatsächlich allerlei Obstbäume und Heilkräuter angepflanzt und so zur Herstellung der sagenumwobenen Terra preta beigetragen, einer sehr fruchtbaren und sich selbst regenerierenden Erde: Das Geheimnis dieser Erde kennen nur die Ureinwohner. Eine faszinierende Reise, die einlädt, eine unbekannte Region zu erforschen und neue archäologische Entdeckungen zu machen.
2025-07-18 05:30:00
Island ist eine Insel aus Feuer und Eis: Einige der aktiven Vulkane sind von riesigen Gletschern bedeckt, deren Zungen sich weit ins Vorland erstrecken. Viele Szenen des Serien-Welterfolgs „Game of Thrones“ wurden hier gedreht. Die Doku liefert Impressionen der weltweit einzigartigen Naturlandschaft.
2025-07-18 06:25:00
Diese Nachrichtensendung ist speziell auf wissbegierige Zuschauer zwischen acht und zwölf Jahren zugeschnitten. Es wird über aktuelle Geschehnisse in Europa und der Welt berichtet.
2025-07-18 06:30:00
Mehrere Hundert Mitglieder starke Teams lassen sich oft zu halsbrecherischen Höchstleistungen hinreißen. Denn gewinnen wird das Team, das die höchsten und schwierigsten Formationen schafft. Eine besonders wichtige Rolle beim Errichten der bis zu zwölf Meter hohen Castells kommt den beteiligten Kindern zu: Erst wenn sie bis zur Spitze klettern und den Turm krönen, gilt er als Erfolg. Eines von ihnen ist Sofía. Die siebenjährige Katalanin zählt zu den besten Kindern ihres Teams, der Colla Vella dels Xiquets de Valls. Dreimal pro Woche trainiert Sofía in der unweit von Tarragona gelegenen Kleinstadt Valls mit den anderen Kindern das Besteigen der Menschentürme. Besonders leichtgewichtige und akrobatische Mädchen übernehmen den riskanten Job – jede unkontrollierte Bewegung kann das Gleichgewicht stören und den Turm zum Einsturz bringen. Zum Zeitpunkt der Reportage trainieren Sofía und die Turmbauer aus Valls besonders hart. Denn die Colla Vella, die älteste Colla Kataloniens, möchte nach zehn Jahren, die es auf dem zweiten Rang verbringen musste, endlich wieder den Titel der besten Colla erringen. Wird es den Turmbauern gelingen, den Titelverteidiger, die Castellers de Vilafranca, vom Thron zu stoßen? Die Hoffnungen liegen auf Sofía und ihren mutigen Kolleginnen.
2025-07-18 07:25:00
(1): Belgien: Emile Verhaeren, der Dichter der Moderne Das flache, vom Fluss Schelde durchzogene Flandern prägte Leben und Schaffen des großen belgischen Dichters Emile Verhaeren, der 1855 bei Antwerpen geboren wurde, aber in französischer Sprache schrieb. In seinen in freiem Versmaß verfassten Gedichten – auf Deutsch liegt unter anderem der Band "Die geträumten Dörfer" (1911) vor – entwickelte er eine zutiefst musikalische, von sozialem Bewusstsein geprägte Lyrik, welche die unterschiedlichen Gesichter und Stimmungen Belgiens vom melancholischen Flandern und seiner überbordenden Kunst bis hin zu den rauchenden Schloten der Großstädte spiegelt. Sein Werk ist vom Aufbruch der Moderne durchdrungen, für die er eine völlig neue Sprache fand. (2): Türkei: Der Sprachschatz der sephardischen Juden Ladino ist eine seit dem Mittelalter ausgebildete romanische Sprache der sephardischen Juden, die 1492 von der katholischen Königin Isabella von Kastilien aus Spanien vertrieben wurden und sich im Mittelmeerraum, darunter im Osmanischen Reich, niederließen. Das sogenannte Jüdischspanisch wird in der heutigen Türkei kaum noch gesprochen – und selbst wenn, bleibt vieles unausgesprochen; ein Schutzreflex der jüdischen Minderheit in einem muslimisch geprägten Umfeld, die es schon immer vermied, nicht aufzufallen. Die komplexe Beziehung der Türkei zum Judentum geht nicht zuletzt auf den sephardischen Einfluss zurück. (3): Frankreich: Guilhems Poulet basquaise Im Dorf Saint-Martin-d'Arberoue im französischen Baskenland bereitet Guilhem in seinem Foodtruck ein typisch baskisches Hühnergericht zu: Poulet basquaise. Dazu brät er Knoblauch, Zwiebeln, süße Paprika und Tomaten an und gibt ein regionales Peperoni-Gewürz dazu. In dieser Soße lässt er sein Huhn köcheln – fertig! Ein todsicheres Rezept. (4): Ein queeres Gefängnis in New York Bunte Farben, Regenbogenfahnen, blühende Gärten: Das berühmte New Yorker Greenwich Village, Hochburg der LGBTQIA-Communitys, ist eine Hymne an die Freiheit. Beat Generation, Flower Power und Schwulenbewegung wurden in diesem Viertel heimisch – bis hin zum letzten Ort, an dem man sie erwarten würde ….
2025-07-18 08:10:00
(1): Jersey, Claude Cahuns widerständische Insel Als sich Claude Cahun (1894-1954) auf der Kanalinsel Jersey niederließ, wählte sie ein Stück Land, das mit seiner doppelten Identität ihrem eigenen Selbstverständnis entsprach. In der anglonormannischen Insel fand die surrealistische Künstlerin, Dichterin und Fotografin, die sich von allen Normen – auch von der traditionellen Geschlechterauffassung – befreien wollte, das geeignete Experimentierfeld. An diesem Ort mit seinen fließenden Grenzen erlebte sie ihr größtes Glück, aber auch tiefe Qualen. (2): Simbabwe rettet die Savanne Die Geparden im Hwange-Nationalpark lassen sich deshalb so bereitwillig bewundern, weil sie sich sicher und beschützt fühlen. Beschützt von denselben Menschen, die hier früher erbarmungslos Jagd auf sie machten. Die reiche Tierwelt der Region musste lange Zeit als Nahrungsquelle oder Schmuck herhalten – oder einfach als Beute aus Freude am Töten. Der Nationalpark gehört zu den symbolträchtigsten des Kontinents und eignet sich besonders gut zur Entdeckung von Simbabwes nur wenig bekannter Geschichte. (3): Spanien: José Antonios Jakobsmuscheln an Weißweinsoße Im galicischen A Coruña bereitet José-Antonio ein Regionalgericht zu: Jakobsmuscheln. Zuerst brät er Zwiebeln und Speckwürfel mit Tomatensoße und Albariño-Weißwein an. Dann brät er die Jakobsmuscheln scharf an und bedeckt sie mit der Soße und Paniermehl, bevor er sie in den Ofen schiebt. Ein Genuss mit einem Gläschen Weißwein! (4): Jamaika: Die Geschichte der Sklaven Die Hafenstadt Black River im Süden Jamaikas ist wie alle Städte in der Karibik für ihre Strandpromenade und ihre Strände, aber auch für die außergewöhnliche Tierwelt ihres Flusses bekannt. Jamaika ist eine ehemalige britische Kolonie und wird überwiegend von Nachkommen der Sklaven aus Afrika bewohnt, die zur Arbeit auf den Plantagen der Insel verschleppt wurden. Ende des 18. Jahrhunderts ging am Black River ein Sklavenschiff an Land, das den Engländern die Augen öffnen sollte ...
2025-07-18 08:55:00
Der Inn ist einer der wasserreichsten Flüsse der Alpen – Lebensgrundlage für Pflanzen, Tiere und Menschen. Doch der Mensch zähmt seit jeher die Kraft des Inns, staut ihn auf für die Stromerzeugung, deicht ihn ein gegen Hochwasser oder kanalisiert ihn für Flöße und Schiffe. Auf seiner Reise durch die Schweiz, Österreich und Deutschland hat der Inn einen Großteil seiner natürlichen Dynamik eingebüßt, zum Leidwesen etlicher Tier- und Pflanzenarten. Nun setzt ein Wandel ein. Der Fluss soll an immer mehr Orten zu seinem natürlichen Zustand zurückgeführt werden. Bagger rücken an, um Dämme und Uferbefestigungen zu entfernen. Auwälder werden wieder mit dem Inn verbunden. Es entstehen Flusslandschaften, in die einst verschwundene Fische, Vögel und andere Tierarten zurückkehren. Wie in Bever im Schweizer Oberengadin, wo Dämme umgestaltet wurden, damit sich der Inn bei Hochwasser weiter ausdehnen kann. Kiesbänke und Auwälder locken Biber an und der Fischotter ist wieder heimisch geworden. Im österreichischen Imst wurde ein Fischlift konstruiert, der die Tiere einmal pro Stunde über das Stauwehr des Kraftwerks hievt – von wo aus sie weiter flussaufwärts zu ihren Laichplätzen schwimmen können. Und hinter der deutschen Grenze investiert ein deutsch-österreichischer Energiekonzern in neue Lebensräume für Pflanzen und Tiere und schafft Raum für Auwälder mit Schwarzpappeln und Silberweiden. So zeigt sich, dass die Natur am Inn eine Chance hat – und der Fluss wieder zu einer echten Lebensader werden kann.
2025-07-18 09:50:00
Die südostasiatische Insel Borneo ist eine Schatzkammer der Artenvielfalt: Während in deutschen Wäldern rund 90 Baumarten leben, gedeihen in den Regenwäldern Borneos bis zu 1.200 Arten auf einem halben Quadratkilometer. Auch die Zahl der Tierarten ist enorm, und jedes Jahr werden neue entdeckt. Mitte des vergangenen Jahrhunderts begann allerdings eine beispiellose Vernichtung: Um Holz zu gewinnen und Ackerflächen anzulegen, entwaldete man riesige Gebiete. In manchen Jahren exportierte Borneo mehr Holz als Afrika und Südamerika zusammen. Mit dem Beginn des Palmölbooms nahm die Zerstörung noch zu. Mit der Vernichtung ihres Lebensraumes verschwanden viele Tiere. Das kleine Borneo-Nashorn starb in Malaysia aus, Tiere wie Nasenaffen, Zwergelefanten und Orang-Utans sind stark bedroht. Der malaysische Bundesstaat Sabah in Nordosten Borneos hat sich für ein Umdenken entschieden. Die berüchtigten Palmölplantagen, denen in den Tropen riesige Urwälder zum Opfer fallen, dürfen nur noch nachhaltig und ohne weitere Waldvernichtung betrieben werden. Rund ein Drittel Sabahs steht bald unter Naturschutz. Die Menschen in Sabah wollen den Regenwald zurück. Regenwaldbäume werden neu angepflanzt, grüne Korridore aus Bäumen sollen ursprüngliche, aber zerstückelte Waldgebiete verbinden und schaffen neue Lebensräume für seltene Tiere. Der Wald, der auf diese Weise entsteht, wird lange brauchen, bis er wieder das wird, was er mal war: Regenwald. Aber schon jetzt zieht man neue Erkenntnisse aus der Aufforstung und Renaturierung.
2025-07-18 10:45:00
Moore üben eine tiefe Faszination aus: Die mystischen Landschaften sind Heimat vieler selten gewordener Tier- und Pflanzenarten. Doch fast unbemerkt von der Öffentlichkeit sind immer mehr Moorflächen verschwunden – trockengelegt für die Landwirtschaft oder um Torf abzubauen. Allein in Deutschland sind 95 Prozent aller Moore teilweise oder völlig zerstört. Ein besorgniserregender Verlust, der zudem den Klimawandel anheizt. Denn Moore sind wahre "CO2-Staubsauger" – ihre Pflanzen entnehmen der Atmosphäre jedes Jahr gigantische Mengen des Treibhausgases und speichern es im Torfboden. Moore sind daher wertvolle Verbündete im Kampf gegen den Klimawandel. Werden Moore entwässert, geben sie das gespeicherte CO2 in kürzester Zeit wieder ab. Entwässerte Moore sind mittlerweile für fünf Prozent der globalen CO2-Emissionen verantwortlich. Diesen Prozess umzukehren, haben sich Forscherinnen und Forscher sowie Naturschützerinnen und Naturschützer zum Ziel gesetzt. Der "Moorpapst" und frisch ausgezeichnete Träger des Deutschen Umweltpreises Hans Joosten fordert schon seit Jahrzehnten ein radikales Umdenken. Das Motto des Biologen lautet: Moor muss nass! Und langsam setzt ein Umdenken ein. Ob im Biesenthaler Becken bei Berlin, dem Sudas-Zviedru-Moor in Lettland oder dem Torfabbaufeld Aukstumala in Litauen: Mit Baumaßnahmen und Vernässungen will man trockengelegte Moore wieder in ihre ursprüngliche Form verwandeln, will der Natur helfen, sich selbst zu heilen. Ein erster Schritt auf dem Weg zur Rettung der Moore – und ein wichtiger Beitrag im Kampf gegen Klimawandel und Artensterben.
2025-07-18 11:40:00
Brice Delsouiller ist ein ungewöhnlicher Mann – sechs Monate im Jahr verbringt er auf den 3.000 Meter hoch gelegenen Sommerweiden in den Pyrenäen, um Kühe zu hüten. Der Enge des Alltags seines Heimatortes versuchte er sich seit jeher zu entziehen – und fand so nicht nur sein Glück in der Einsamkeit der Berge, sondern entdeckte eine weitere Leidenschaft: die des Skyrunnings, des Extrem-Berglaufs. Wer ihn beobachtet, traut seinen Augen nicht: Wie eine Gämse springt er von Bergkuppe zu Bergkuppe, stundenlang rennt er durch Täler und über Berghänge, durch unwegsame, steinige Landschaft. Brice Delsouiller hütet hier im Sommer etwa 400 Kühe, eine Mammutaufgabe, denn das Gelände ist unwegsam und Brice treibt seine Tiere immer höher, dorthin, wo das Gras am saftigsten, die Freiheit am größten ist. In seiner kleinen Berghütte lebt er ohne warmes Wasser, ohne Strom, ohne moderne Kommunikation. Nur mit seinen beiden Hunden und seinen Büchern. Seit 14 Jahren führt er dieses Leben als Hirte, erst vor vier Jahren hat er angefangen zu laufen. Zunächst, um seinen Hunden beim Hüten zu helfen, versprengte Tiere zu suchen oder um unten im Tal einzukaufen. Daraus wurde eine Sucht, eine Besessenheit, die ihn ständig an die eigenen Grenzen führt: "Ich weiß nicht, warum ich renne. Es ist eine Selbstverständlichkeit. Mein Körper wollte immer rennen. Ich fühle mich leicht, mächtig. Seit 14 Jahren lebt mein Körper in den Bergen, ist durch die Höhenunterschiede und den Mangel an Luft geformt und geschmiedet. Mein Körper hat sich komplett an die Bergwelt angepasst." Die Wettrennen in Katalonien und Andorra werden ihm zeigen, wo er steht, denn hier laufen die Besten. (Die Texte datieren von 2016, dem Produktionsjahr des Programms.).
2025-07-18 12:30:00
(1): Nigeria: Chimamanda Ngozi Adichies sprachgewaltige Stimme Eine der einflussreichsten Stimmen der zeitgenössischen Literatur stammt aus Nigeria, einem der größten, lautesten und hektischsten Länder Afrikas. Die Autorin Chimamanda Ngozi Adichie steht für eine Generation moderner, gebildeter und weltoffener Nigerianer. In ihren Werken untersucht sie die Risse und Verwerfungen in ihrem Land. So zeichnet Adichie in "Die Hälfte der Sonne" die Schrecken des Biafra-Krieges nach. "Americanah" handelt von der Entwurzelung der nigerianischen Diaspora. Ihre bissigen, wortgewandten Texte fordern dazu auf, Afrika mit anderen Augen zu sehen. (2): Frankreich: Die Virebent-Manufaktur in Toulouse Mit Engelsgesichtern verzierte Fassaden, sorgfältig gearbeitete Pilaster oder auch Statuen, die Venus ähneln. Die steinernen Verzierungen sind in Wirklichkeit aus Terrakotta! In Toulouse erlangte eine Familie von Baumeistern und Bildhauern ab Ende des 18. Jahrhunderts Meisterschaft in der Kunst der billigen Imitation. Möglich war diese Demokratisierung des bis dahin Reichen vorbehaltenen Skulpturenschmucks dank der der Entstehung eines neuen Bürgertums. Über 100 Jahre lang prägte der Virebent-Stil das Gesicht von Toulouse und das vieler Bauten in ganz Frankreich. (3): In Chile: Tutis und Franciscos Suppe mit getrocknetem Pferdefleisch In Valdivia bereiten Tuti und Francisco eines der ältesten Gerichte der Region und des Landes zu: eine Suppe aus Gemüsebrühe, Kartoffeln, Oregano, Paprika, Kreuzkümmel, Weißwein und getrocknetem Pferdefleisch. Wenn alles gekocht ist, schlagen sie in jeder Schüssel ein Ei auf und erhitzen die einzelnen Portionen wieder. Ein nahrhaftes Gericht! (4): Schottland, ein Prinz auf der Flucht Frühling, 1746: Ein Mann irrt durch die zerklüfteten Berge und die Moore einer Insel im Hebridenarchipel. Unter seinem Umhang und seinem Hut verbirgt sich der legendäre schottische Held Bonnie Prince Charlie. Verloren inmitten dieser ebenso wunderschönen wie unwirtlichen Landschaft, hat er nur einen Gedanken: Er will fliehen. So begann die Flucht eines Anwärters auf den englischen Thron ...
2025-07-18 13:20:00
(1): Frankreich: Jean Jaurès, Kind des Südens "Das Licht kann eine Aggression für die Sinne sein, hat aber auch etwas Träumerisches." Dieser poetische Höhenflug über den Midi ist nicht etwa das Werk eines berühmten Autors, der der Region verpflichtet ist, sondern stammt von einem Politiker: Jean Jaurès, der Anfang des 20. Jahrhunderts die Sozialistische Partei gründete, war ein glühender Anhänger der republikanischen Linken in Frankreich und für seine unvergleichliche Redekunst berühmt. Seine Sprache war so warmherzig wie der Midi, in dem er geboren wurde; ihre Überzeugungskraft wurzelt in dieser Gegend mit ihrer vielschichtigen Identität. (2): Jamaika: Die Welthauptstadt der Soundsysteme Sie entstanden in den 1950er Jahren auf der Insel und haben die größten Talente der jamaikanischen Musik hervorgebracht. Heute tanzt die ganze Welt zum Beat der Soundsysteme – von London bis New York. Sie sind das Herzstück der jamaikanischen Kultur und auf der Insel die Stimme der Stimmlosen, die anspruchsvolle Präzisionskunst derer, denen man nicht zuhört. Die swingende und klanggewaltige Rache einer kleinen Karibikinsel. (3): Japan: Akiras Sashimi In Tokio bereitet Akira ein Luxusgericht zu: Sashimi. Die Kunst bei diesem Rezept besteht darin, den Fisch perfekt zu schneiden. Er beginnt damit, den Fisch zu schuppen, nimmt ihn dann aus und hebt die Filets sorgfältig an, bevor er sie in Stücke schneidet. Als Beilage serviert er eine Rotbarschsuppe. (4): Rumänien: Eine unerwartete Ikone Sibiel am Fuße der Karpaten vereint alle Nuancen des ländlichen Siebenbürgens. Im Herzen des Dorfes gibt es zwei, die über seine Ruhe wachen: ein unbeweglicher Storch und ein stolzer Kirchturm. Wie überall in der Region bestimmt die orthodoxe Religion das Leben der Einwohner. Hier hat ein rebellischer Priester ein verrücktes Unterfangen gewagt, um dem Dorf einen unschätzbaren Schatz zu schenken ...
2025-07-18 14:05:00
Das Popmusical von Baz Luhrmann („Strictly Ballroom“) errang Oscars für Kulissen und Kostüme. Sex, Drogen und Cancan: Ende des 19. Jahrhunderts ist das Pariser Moulin Rouge der dekadenteste Tanztempel der Welt. Hierhin verschlägt es den jungen Briten Christian (Ewan McGregor), der vom Leben als Bohème-Poet träumt. Er verliebt sich unsterblich in die Tänzerin und Kurtisane Satine (Nicole Kidman). Vom Maler Toulouse-Lautrec (John Leguizamo) für ein Revueprojekt zusammengeführt, müssen Satine und Christian ihre Affäre vor dem Duke (Richard Roxburgh) verbergen. Denn der mächtige Finanzier des Werks will Satine für sich… Spätestens wenn zu Nirvanas „Smells Like Teen Spirit“ die Beine fliegen, sollte klar sein, dass Regisseur Luhrmann („Romeo & Julia“) kein Zeitporträt im Sinn hatte, sondern einen Sinnesrausch aus üppigen Dekors, wilden Schnitten und Pop von den Beatles bis Madonna. Da capo.
2025-07-18 16:10:00
Ihren Durchbruch als neue Hollywoodikone verdankte die damals vor allem in Australien bekannte Nicole Kidman dem Film "Tage des Donners" mit Tom Cruise – und der Ehe der beiden, die daran anschloss. In der Folge entschied sich die Schauspielerin rasch für anspruchsvollere Rollen und drehte innerhalb von vier Jahren mit renommierten Regiegrößen wie Gus Van Sant, Jane Campion und Stanley Kubrick. Die Filme waren nicht nur für die Schauspielerin selbst, sondern auch für die Regisseure wegweisend. Mit "To Die For", "Portrait of a Lady" und "Eyes Wide Shut" legte Nicole Kidman in den 1990er Jahren den Grundstein für ein Thema, das ihr persönlich am Herzen liegt: der Status der Frau in der Gesellschaft. In 40 Jahren Karriere und 70 Filmen ergründete sie familiäre, soziale und berufliche Strukturen und erklärte jeder Form von Unterwerfung – ob erduldet oder frei gewählt – sowie den Fallen der Gewohnheit, des Schweigens und dem Patriarchat den Kampf. In ihren Rollen stellt sich Nicole Kidman ihren persönlichen Dämonen und spielt sämtliche Dramen durch, vor denen sie sich im wahren Leben am meisten gefürchtet hat und fürchtet: Trauer, Unfruchtbarkeit, Unterwerfung, Vergewaltigung, Verlust, Ablehnung der Mutterrolle, Altern. Ihre Filmrollen werden so zum Spiegelbild des Lebens. Die Konfrontation mit existenziellen Fragen und ihre Rollen in Autorenfilmen und Blockbustern gleichermaßen machen Nicole Kidman zu einer atypischen Schauspielerin der modernen Filmgeschichte. Sie kann glaubwürdig Figuren aus sämtlichen Epochen und Kontinenten verkörpern, ihr Aussehen ist ebenso unverwechselbar wie modulierbar. Als vielseitig begabte Schauspielerin, die sich immer wieder neuen Herausforderungen zu stellen weiß, ist sie eine Inspirationsquelle für eine ganze Generation von Zuschauern und Regisseuren. Ihr filmisches Porträt erhält dadurch einen besonderen Wert, dass sie ihren Werdegang selbst kommentiert: in einer Aufnahme eines bisher unveröffentlichten Exklusiv-Langinterviews mit Michel Ciment, dem französischen Filmkritiker und Herausgeber des Kinomagazins "Positif" und Experte für Stanley Kubrick und Jane Campion, sowie weiteren Wegbegleitern und Filmschaffenden wie dem US-amerikanischen Filmregisseur Gus Van Sant.
2025-07-18 17:15:00
Die Roma sind ein Volk ohne Staat, das einst aus Asien nach Europa zuwanderte und heute die größte ethnische Minderheit des Kontinents ist. In der Küche spiegelt sich die nomadische Geschichte wider – viele Gerichte entspringen der Esskultur des Osmanischen Reiches. Aber sie ist ebenso Ausdruck Jahrhunderte langer Diskriminierung, die viele Roma verarmen ließ. Bei Enise und Omer Demirova wird oft scharf gekocht: Der Pindjur besteht aus Tomaten, Auberginen und entsprechend viel Chili. Die Bohnensuppe Gravče gibt es jede Woche, mit Paprikapulver. Aber auch Süßes hat seinen festen Platz: Baklava aus Filoteig oder der Milchreis Sütljas gehören zu jedem Kaffeekränzchen. Und wenn es die Krautwickel Sarma gibt, kommt die Familie zusammen und feiert sich selbst.
2025-07-18 17:50:00
Ein Walhai misst im Durchschnitt fünf bis zwölf Meter und ist damit der größte bekannte Fisch. Die Tiere werden bis zu 130 Jahre alt und sind unglaublich robust. Pro Stunde filtern sie bis zu 6.000 Liter Wasser, aus dem sie täglich eine Tonne Nahrung aufnehmen. Auf dem Speiseplan stehen vor allem Plankton, Algen, Kleinstlebewesen und kleine Fische. Der Rücken ist meist blaugrau oder bräunlich mit einem Muster aus weißen Flecken und Streifen, der Bauch ist einfarbig hell. Die Haut eines ausgewachsenen Tieres ist mit bis zu 15 Zentimetern die dickste aller Lebewesen der Erde und schützt vor Angriffen anderer Haie. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass der Walhai selbst schwere Verletzungen sehr gut überlebt und dass Teile seiner Flossen nachwachsen können. Die größte Gefahr für diese vom Aussterben bedrohte Art ist der Mensch: In Asien sind ihre Rückenflossen und ihr Fleisch sehr begehrt, sei es zum Verzehr oder für die traditionelle chinesische Medizin. Man weiß wenig über diese harmlosen Riesen, aber eines ist sicher: Sie wandern Tausende von Kilometern und leben vor allem in tropischen und subtropischen Meeren. Die Dokumentation begleitet ein 30 Jahre altes Walhaiweibchen namens Domino. Um ihre Wanderung zu verfolgen, haben Forscher sie mit einem Satellitensender ausgestattet. Noch nie wurde die lange Reise eines Walhais so genau beobachtet. Walhaie schwimmen normalerweise zwischen der Wasseroberfläche und zwölf Metern Tiefe, können aber bis zu 1.000 Meter tief tauchen. Sie bewegen sich langsam, aber stetig. Nur durch Bewegung können sie ihr Blut mit Sauerstoff anreichern, Stillstand wäre tödlich. Die Dokumentation gibt Einblicke in die komplexen Ernährungsstrategien der Walhaie und ihre Interaktionen mit anderen Tierarten der Ozeane.
2025-07-18 18:35:00
Griechen, Römer und die Sarazenen – viele Völker und Kulturen haben auf Korsika ihre Spuren hinterlassen. Steinerne Zeugen menschlicher Anwesenheit, Überreste von Ansiedlungen und Kultstätten finden sich überall auf der Insel; oft nur noch als Andeutung für Eingeweihte. Das architektonische Erbe Korsikas verweist immer auch auf die Herkunft ihrer Siedler und Eroberer und erzählt so die Geschichte der Insel. Sei es das Paese, das kleine schutzbringende Dorf, das sich an die Gipfel der Berge schmiegt, oder die befestigte Stadt mit italienischem Flair, seien es die 90 genuesischen Türme, die der Warnung vor den Gefahren aus Richtung Meer dienten, oder die amerikanischen Luxusvillen, die von denen errichtet wurden, die jenseits des Atlantiks ihr Glück gemacht haben – sie alle sind Teil der Insel und repräsentieren die Vielfalt ihrer Bewohner.
2025-07-18 19:20:00
In der Nachrichtensendung betrachtet die deutsch-französische Redaktion mit weltoffenem Blick das tagesaktuelle politische Geschehen, die sozialen sowie die wirtschaftlichen Entwicklungen.
2025-07-18 19:40:00
Kiran und Tonique leben mit anderen jungen Aussteigern in einer Bucht La Gomeras. Die meiste Zeit des Jahres verbringen sie am Strand und in Höhlen, fernab der Touristenregionen. Zur Gruppe gehören auch Foxi aus Bayern, ihr Freund Panda und Viktor aus Teneriffa. Foxi und Panda gaben ihr bürgerliches Leben in Deutschland auf, weil es sie nicht glücklich machte. Sie alle wollen nun in einer gemeinsamen Liebesbeziehung leben – ohne großen materiellen Besitz und auch ohne Exklusivität oder gegenseitige Besitzansprüche. Ihren Lebensunterhalt verdienen sie sich durch Musizieren, Tanz- und Feuer-Performances am Strand oder Life-coaching: Tonique berät Menschen in Existenzkrisen, denen ihr bisheriges Leben sinnlos und fremd geworden scheint. So konnte sie beispielsweise dem Briten Dani helfen, den sein gutsituiertes, bürgerliches Leben in eine Depression getrieben hatte. In seiner Zeit auf La Gomera bei Tonique und den anderen Aussteigern wurde ihm bewusst, dass er sein Leben ändern muss. Tonique half ihm, seine Depression zu überwinden, sodass er mit neuem Lebensmut zurück nach Nordengland zu seiner Partnerin Sharon gehen konnte. Doch nun lädt er Tonique nach Huddersfield ein und möchte sie Sharon vorstellen. Wie wird sie auf Danis Geständnis reagieren, dass er beide Frauen liebt – wenn auch auf verschiedene Weise?
2025-07-18 20:15:00
über eine Sozialarbeiterin, die mit einem der grausamsten Serienkiller Englands konfrontiert wird. Zweiter Teil im Anschluss. Es ist ihr erster Fall als Prozessbegleiterin – und der macht fassungslos. Sozialarbeiterin Janet Leach sitzt am 25. Februar 1994 im englischen Gloucester im Verhörzimmer der Polizei, wo sie den mordverdächtigen Fred West unterstützen soll, dessen Zurechnungsfähigkeit fraglich ist. Seelenruhig erzählt er, wie er seine Tochter Heather erwürgt, Beine und Kopf abgesägt und sie schließlich im Garten verscharrt hat. Eine Beteiligung seiner Frau Rose, die ebenfalls verdächtigt wird, bestreitet West vehement. Allerdings deutet er gegenüber Janet weitere Opfer an, doch die schockierte Sozialarbeiterin ist zur Verschwiegenheit verpflichtet. Bei den Ausgrabungen in Wests Garten werden tatsächlich weitere Opfer entdeckt. Obwohl die Situation immer belastender wird und das Verhältnis zu Fred West eine merkwürdige Richtung einschlägt, lehnt Janet das Angebot der Polizei ab, den Fall abzugeben. Unterdessen eskaliert auch ihre eigene familiäre Situation… Nicht erst seit der kontrovers diskutierten Netflix-Serie „Dahmer – Monster“ (2022) scheinen Serienkiller ein großes Publikum zu faszinieren. Jedoch anders als bei „Dahmer“, in der Täter und Taten ästhetisiert werden, beschränkt sich Regisseur Julian Jarrold („A Royal Night“) in seinem True-Crime-Drama über das wohl berühmteste Killerpärchen Englands auf Polizeiverhöre – deren Inhalte allerdings grausam genug sind.
2025-07-18 21:20:00
über eine Sozialarbeiterin, die mit einem der grausamsten Serienkiller Englands konfrontiert wird. Zweiter Teil im Anschluss. Es ist ihr erster Fall als Prozessbegleiterin – und der macht fassungslos. Sozialarbeiterin Janet Leach sitzt am 25. Februar 1994 im englischen Gloucester im Verhörzimmer der Polizei, wo sie den mordverdächtigen Fred West unterstützen soll, dessen Zurechnungsfähigkeit fraglich ist. Seelenruhig erzählt er, wie er seine Tochter Heather erwürgt, Beine und Kopf abgesägt und sie schließlich im Garten verscharrt hat. Eine Beteiligung seiner Frau Rose, die ebenfalls verdächtigt wird, bestreitet West vehement. Allerdings deutet er gegenüber Janet weitere Opfer an, doch die schockierte Sozialarbeiterin ist zur Verschwiegenheit verpflichtet. Bei den Ausgrabungen in Wests Garten werden tatsächlich weitere Opfer entdeckt. Obwohl die Situation immer belastender wird und das Verhältnis zu Fred West eine merkwürdige Richtung einschlägt, lehnt Janet das Angebot der Polizei ab, den Fall abzugeben. Unterdessen eskaliert auch ihre eigene familiäre Situation… Nicht erst seit der kontrovers diskutierten Netflix-Serie „Dahmer – Monster“ (2022) scheinen Serienkiller ein großes Publikum zu faszinieren. Jedoch anders als bei „Dahmer“, in der Täter und Taten ästhetisiert werden, beschränkt sich Regisseur Julian Jarrold („A Royal Night“) in seinem True-Crime-Drama über das wohl berühmteste Killerpärchen Englands auf Polizeiverhöre – deren Inhalte allerdings grausam genug sind.
2025-07-18 22:30:00
Bauleiter Dietrich Lutz steht unter Kostendruck, deshalb heuert er für ein Prestige-Objekt Schwarzarbeiter an. Als ein albanischer Arbeiter bei einem nächtlichen Unfall stirbt, versteckt Lutz die Leiche im Fluss. Anderntags taucht die 14-jährige Irsa auf, sie sucht verzweifelt ihren Vater – den Verstorbenen. Um sie von der Baustelle fernzuhalten, nimmt Lutz Irsa bei sich auf und bringt sie schließlich unter einem Vorwand nach Albanien zurück. Während ihrer gemeinsamen Reise entwickelt sich eine komplexe Beziehung zwischen Schuld, Verantwortung und unausgesprochener Wahrheit. Sensibles Sozialdrama über Ausbeutung am Bau. Regisseur Kaptan inszeniert behutsam die Annäherung zwischen Täter und Opfer. Peter Schneider überzeugt als verhärmter Lutz, Angjela Prenci als hartnäckige Irsa.
2025-07-19 00:00:00
Im Algerienkrieg lassen sich zwei junge Einheimische verlocken, in der französischen Armee zu dienen. Außer Geld wird ihnen Hilfe bei der Übersiedlung nach Frankreich versprochen. Sie infiltrieren ihre Landsleute, foltern und töten. Doch dann zeichnet sich Frankreichs Niederlage ab.
2025-07-19 01:15:00
Die Kapverden im Atlantischen Ozean vor der Küste Afrikas bestehen aus knapp 15 Inseln. Mehr als die Hälfte der über 400.000 Einwohner lebt auf der Hauptinsel Santiago, dem Geburtsort der kreolischen Kultur. Dort errichteten die Portugiesen Mitte des 15. Jahrhunderts ihre erste Siedlung – Cidade Velha. Die prosperierende Stadt bekam das Monopol im Sklavenhandel und wurde in der Folge zum Dreh- und Angelpunkt für den Handel mit Menschen zwischen der Alten und der Neuen Welt. Als "Zwischenlager" diente Ribeira Grande, ein steiles Tal vor der Stadt. Verkauft wurde die menschliche Ware in der Kirche – einer der ältesten in Afrika. Das zweite Standbein der Kapverden wurde die Landwirtschaft. Schiffe zwischen Europa, Afrika und Amerika mussten versorgt und ausgerüstet werden. Auf den Feldern arbeitete eine Vielzahl von Sklaven. Die Insel wurde zur Keimzelle der kreolischen Kultur. Sie zeigt sich auf Santiago unter anderem im Batuco, der traditionellen Musik. Sie wird auf Stoffballen gespielt, da die portugiesischen Herren die afrikanischen Trommeln verboten hatten. Die einzigartige Lage der Insel zwischen Afrika und Amerika machte sie nicht nur für Kolonialmächte zum Trittbrett zwischen den Kontinenten. Auch viele wandernde Tierarten nutzen die Felsen im Meer als Rastplatz und Fixpunkt im Ozean. Dazu gehören Wale und Zugvögel, die früher gejagt wurden und heute streng geschützt werden. Die Dokumentation erzählt die tragische Vergangenheit der Inseln als Sklavenhochburg und Strafkolonie und zeigt ihre einzigartige Natur zwischen bis zu 2.800 Meter hohen Bergen und Traumstränden.
2025-07-19 02:00:00
In "Grenzgänger – Drei Positionen im zeitgenössischen Tanz" sind Ausschnitte aus Werken von Milla Koistinen, Arno Schuitemaker und Jefta van Dinther zu sehen. Sie alle suchen performativ nach Lösungen für das Unbehagen und die Orientierungslosigkeit, die durch aktuelle Krisen in uns hervorgerufen werden. Mit ihrer Performance "Breathe" hinterfragt die finnische Choreographin Milla Koistinen die Motive von dem mal sanften, mal harschen Verhalten der Menschen. Arno Schuitemakers Arbeit zeichnet sich durch eine ausgesprochen physische Annäherung an existenzielle Themen aus. Das Stück "If You Could See Me Now" für eine Frau und zwei Männer verwandelt einen zunächst entspannten Club-Tanz in eine hypnotisierende, wellenartige Bewegung. Und in "Mountains", einem Solo für eine Performerin, geht Choreograph Jefta van Dinther der Frage nach, wie wir mit unserer Welt verbunden sein und bleiben können, auch wenn sie sich ständig verändert. Die Tanzproduktion wurde in Zusammenarbeit mit der euro-scene Leipzig in den Fabrikhallen des Kunstkraftwerks Leipzig aufgezeichnet.
2025-07-19 03:00:00
Von allen alleingelassen reist Kate in den Kongo. Dort führen sie die Spuren ihrer Vergangenheit auch zu einem Massengrab mit 50.000 unschuldigen Opfern. Lokale und internationale Akteure wollen dieses Verbrechen weiterhin geheim halten, und auch Florence muss sich endgültig entscheiden, auf welcher Seite er steht. Alice Munezero befindet sich nach ihrer Aussage im Gewahrsam der ruandischen Sicherheitskräfte. Währenddessen erhält Michael in England neue Informationen, die ihn daran zweifeln lassen, dass Patrice Ganimana jemals verurteilt werden kann. Ganimana beschützt die wichtigen Handelsrouten in Ruanda und sichert so auch die wirtschaftlichen Interessen des Westens. Ist dieser Umstand für die Öffentlichkeit von größerer Bedeutung als die Verurteilung eines Verbrechers, der für den Tod von fast einer Million Menschen verantwortlich ist? Trotzdem wagt Michael einen Deal mit der ruandischen Regierung, die Ganimana beschützt. Präsidentin Bibi Mundanzi und Berater David Runihura müssen eine schwerwiegende Entscheidung treffen. Sollen der Wohlstand, die Freiheit und Sicherheit des Landes weiterhin durch Kriegsverbrecher wie Ganimana garantiert werden? Soll Ruanda weiterhin auf den Einfluss westlicher Länder angewiesen sein? Kate hat sich bereits entschieden: Sie begibt sich wieder in ihr Geburtsland, um es auf seinem Weg in die Zukunft zu begleiten.
2025-07-19 03:58:00
Wenn wir alle auf den Mond übersiedeln würden, könnten wir dann wie gewohnt mit dem Auto zum Einkaufen fahren? Leider nein, denn das Mondklima ist für normale Autos nicht geeignet. Die NASA hat zwar ein Mondauto entwickelt, aber das kommt bisher nicht sehr weit ...
2025-07-19 04:00:00
"28 Minuten" ist das Kulturmagazin bei ARTE, täglich frisch und frech aus Paris. Jede Sendung nimmt ein aktuelles Thema aus Gesellschaft, Politik, Wirtschaft oder Wissenschaft unter die Lupe und führt hin zu kulturellen Hintergründen, die sich in der Tagesaktualität sonst nicht auf den ersten Blick erschließen. Dafür stehen den Moderatoren, sowohl Fachleute für die einzelnen Bereiche, als auch ein täglich wechselnder Gast aus dem kulturellen Leben zur Seite.
2025-07-19 05:05:00
Mitten im Herzen von Sevilla, abgeschirmt vom Lärm der touristischen Altstadt, liegt ein besonderer Ort: Rompemoldes – ein Modellprojekt für junge Kreative, an dem sich Avantgarde und Tradition begegnen. Hier arbeiten 20 Kunsthandwerkerinnen und Kunsthandwerker, die von gedeckelten Mieten profitieren. Unten befinden sich die Werkstätten, oben die Wohnungen. Ob Streichinstrumente, Designerschmuck oder die Restaurierung jahrhundertealter Kunstobjekte – jedes Handwerk erzählt seine eigene Geschichte. Im Mittelpunkt der Dokumentation stehen Pablo, ein Geigenbauer, Maite, eine Restauratorin, Ilaria, eine Schmuckdesignerin aus Italien, und Carlos, ein Restaurator und Costalero. In Rompemoldes teilen sie nicht nur Räume, sondern auch Werte: Kreativität, Nachhaltigkeit und eine tiefe Verbundenheit mit ihrer Stadt. Gemeinsam gewähren sie einen seltenen Einblick in ein Sevilla, das man so kaum noch zu sehen bekommt – authentisch, lebendig und jenseits der Postkartenklischees. Doch dieses kreative Sevilla ist bedroht. Wie viele europäische Städte leidet auch Sevilla unter dem wachsenden Massentourismus. Immer mehr Wohnungen werden in Ferienunterkünfte umgewandelt, die Mieten steigen, und traditionelle Handwerksbetriebe verschwinden zunehmend aus der Altstadt. Orte wie Rompemoldes sind heute die Ausnahme – und vielleicht ein Modell für die Zukunft. Die Dokumentation erzählt nicht nur von besonderen Menschen und ihrem Schaffen, sondern wirft auch einen nachdenklichen Blick auf den Wandel einer Stadt, die ihren Weg zwischen Tradition und den Herausforderungen der globalisierten Welt sucht.
2025-07-19 05:50:00
Acht unterhaltsame Kapitel um clevere und humorvolle Strategien, mit denen zumeist junge Musiker in Ostblockstaaten sich der Kontrolle von Partei und Staat entziehen wollten.
2025-07-19 06:45:00
Ihre melancholischen Chansons, mit sanfter Stimme vorgetragen, ließen Françoise Hardy zu einer der bekanntesten Sängerinnen Frankreichs werden. Musiker, Produzenten und Modeschöpfer würdigen die 76-Jährige, die auch mit schneeweißer Mähne den Geschmack aller Generationen trifft.
2025-07-19 07:40:00
Zuschlagen, treten, zu Boden werfen – der mittelalterliche Turniersport ist so hart und anstrengend, wie er aussieht. Ein Duell dauert bis zu eineinhalb Minuten und verlangt den Duellanten physisch und mental einiges ab. Beim Gruppenkampf geht es darum, die Gegner schonungslos niederzuringen. Die Waffen werden in traditioneller Weise hergestellt, haben aber aus Sicherheitsgründen keine Spitze oder scharfe Klingen. Mario Fernández, im normalen Leben Elektriker, ist seit drei Jahren Turnierkämpfer. Er fiebert auf das große Turnier an der Burg Belmonte regelrecht hin – für ihn ist es hier eine Premiere. Seit 15 Jahren trainiert er Fechten und war regionaler Meister. Im mittelalterlichen Turnierkampf kann er sich nicht nur körperlich austoben, sondern auch der Fantasie freien Lauf lassen und in der Ritterwelt schwelgen. Sein Mannschaftskapitän David Díaz Torrijos ist schon sieben Jahre dabei. Sein Ziel ist es, dem Team Bohurt La Mancha zu einer Medaille zu verhelfen. Auch Frauen kämpfen im Turnier, so wie Susana Hernández Cabo und ihre Freundinnen. Wie wird es ihnen allen dieses Jahr ergehen, wer wird den Turniersieg davontragen? Eines steht jetzt schon fest: Sie werden sich ritterlich schlagen!
2025-07-19 08:15:00
In Tunis gibt es nur eine Handvoll Tätowierer, die 28-jährige Manel Mahdouani ist die einzige Frau unter ihnen. Sie hat kein eigenes Studio, ihr Beruf wird nicht anerkannt. Aber sie hat viele junge Kunden, die statt der westlichen "In"-Motive alte Berbermotive tätowiert bekommen wollen. Manel macht sich auf die Suche nach alten Frauen, die die Tätowierungen nicht nur auf ihren Gesichtern und Körpern tragen, sondern auch die Geschichten dazu kennen. "GEO Reportage" ist mit der jungen Tätowiererin Manel auf den Spuren der Vergangenheit unterwegs. Manel Mahdouani tritt von Tunis aus ihre Reise in den Süden des Landes an. Sie möchte jene Frauen treffen, die sich in ihrer Jugend tätowieren ließen. Ihre Motivation: berufliche und persönliche Neugier, denn auch in ihrer Familie war die Großmutter tätowiert, und sie möchte mehr über die Vergangenheit ihrer eigenen Familie erfahren. Sie gehört zu der Generation, die nichts mehr über die Beweggründe der Großeltern weiß und daher den "Schleier" dieser Tradition heben möchte. Warum ließen sich Männer wie Frauen diese rätselhaften Motive auf Gesicht und Körper tätowieren? Auf dem Land erfährt sie erstmals etwas über die Bedeutung der Tätowierungen, und manchmal sind es sogar recht intime Bekenntnisse, die die über 80-jährigen Großmütter ihr preisgeben. Je mehr Manel in den Süden des Landes vordringt, desto komplizierter wird die Recherche, denn einer jungen Fremden gegenüber ist man hier nicht automatisch aufgeschlossen. Doch am Ende ihrer Reise hat die Tätowiererin einen reich bestückten Skizzenblock im Gepäck und kehrt voller Hoffnung und Zuversicht in die Hauptstadt zurück. Wird sich ihr Engagement auszahlen und sich die Ächtung ihres Berufes irgendwann legen?
2025-07-19 09:10:00
Ein Vogel, der so viel kostet wie ein Auto, ja sogar ein Haus. In Singapur ist das keine Seltenheit. Singvogelliebhaber scheuen dort weder Kosten noch Mühen für die Stars der Szene: Dazu zählen Sperbertauben, Schama- und Dajaldrosseln, Bülbüls und Brillenvögel. Je schöner ein Vogel singt, desto höher ist der Preis. Zahlreiche Singvogelwettbewerbe demonstrieren diesen Status. Doch die Liebe zu den gefiederten Stimmathleten hat auch Schattenseiten, denn sie befeuert den illegalen Handel mit den Vögeln. "GEO Reportage" taucht mit Vogelzüchtern und Umweltaktivisten in den Kosmos von Singapurs Singvögeln ein.
2025-07-19 10:05:00
(1): Kroatien in den Skulpturen von Ivan Meštrović Im ausgehenden 19. Jahrhundert, als Kroatien noch zu Österreich-Ungarn gehörte, wuchs in der von Berg- und Felslandschaften geprägten Region Dalmatien ein bedeutender Bildhauer des Landes heran: Ivan Meštrović. Seine Werke, die heute in großen Städten ebenso wie in kleinen Kapellen zu finden sind, verkörpern seinen Glauben und sein Interesse für die Geschichte seiner Heimat. (2): Lastovo, die beliebteste Insel Kroatiens Vor den kroatischen Städten Split und Dubrovnik liegt Lastovo. Die friedliche Insel misst 46 Quadratkilometer. Ihre bewaldeten Hügel und schroffen Küsten kaschieren eine bewegte Geschichte: Napoleon, Mussolini und Tito liebäugelten mit diesem strategischen Stützpunkt mitten in der Adria. Noch heute zeugen militärische Anlagen und Befestigungen von der kriegerischen Vergangenheit. (3): Insel Rab: Ein König im Adamskostüm Vor der Küste Kroatiens liegt die Insel Rab. Die Brandung hat hier Hunderte idyllische Buchten in den Felsen gegraben, in denen Sonne suchende Badende nichts anderes als das Rauschen der Wellen hören. 1936 erregte ein berühmter Gast viel Aufsehen, als er sich ganz ungeniert den Badefreuden der Insel hingab ...
2025-07-19 10:45:00
(1): Kambodscha: Architektonische Wiedergeburt Es gab eine Zeit, in der Kambodscha um seine Hauptstadt beneidet wurde: Phnom Penh stand in den 1960er Jahren für die Moderne schlechthin. Der Mann, der die Metropole in weiten Teilen entworfen hatte, wurde zu einer nationalen Ikone: Vann Molyvann. Der Architekt ersann modernistische Bauwerke, die sich auf Khmer-Traditionen beriefen, und wurde zum Sinnbild einer kambodschanischen Identität zwischen Vergangenheit und Gegenwart. (2): Angkors geniale Wasserkunst In Angkor, der letzten Hauptstadt des Khmer-Reichs, liegen zahlreiche Meisterwerke der Khmer-Architektur. Hierzu zählt unter anderem ein kunstvolles hydraulisches System aus Wassergräben, Becken, Deichen, Speichern und Kanälen, das ab dem 9. Jahrhundert errichtet wurde. Das jahrhundertealte technische Meisterwerk erzählt auf eigene Weise von Aufstieg, Blütezeit und Fall einer der bedeutendsten Kulturen Südostasiens. (3): Angkor: Ein König hinter der Kamera Angkor Wat ist eine der bekanntesten Tempelanlagen Kambodschas. Das über 800 Jahre alte Bauwerk ziert die Nationalflagge des Landes und zieht Jahr für Jahr zahllose Besucher aus der ganzen Welt an. Im 20. Jahrhundert brachte ein kambodschanischer Monarch das Monument auf die Kinoleinwand.
2025-07-19 11:25:00
Im Landesinnern erheben sich Portugals höchste Berge. Ackerbau ist hier nur unter erschwerten Bedingungen möglich. In einer kleinen Gemeinde in der Region Leiria haben zwei ehemalige Nonnen eine traditionelle Art des schonenden Ackerbaus für sich entdeckt: Permakultur. Im Garten von Margarida Monteiro und Eduarda Barbosa wächst das Gemüse nicht in Reih und Glied. Zwischen Gräsern und Kräutern gedeihen im September Bohnen und Kürbisse und Kohl. Mit den Erträgen ihrer Ernte ernähren sie nicht nur sich selbst, sondern auch Freunde und Freundinnen. Aus Bohnen, selbstgebackenem Brot und Kohl werden traditionelle Migas. Kürbis und Mondbohnen sind die Basis für einen deftigen Eintopf. Ihre eigenen Feigen und Äpfel verfeinern einen herbstlichen Walnusskuchen. (Die Texte datieren von 2021, dem Produktionsjahr des Programms.).
2025-07-19 11:55:00
Das Bergland der Mittelmeerinsel Korsika ist eine Welt aus Gipfeln, Felsnadeln, Steilhängen und schroffen Felswänden. Ein unberührtes Gebiet, eine letzte Wildnis. Diese raue Landschaft, in der die Schäfer mit ihren Herden leben, wird Jahr für Jahr im Frühling von Hundertschaften naturhungriger Wanderer aufgesucht, die aus der ganzen Welt nach Korsika strömen. Die Korsen passen sich der veränderten Nutzung ihrer Berge an, aus Schäfern werden Eseltreiber, Gebirgsführer oder Hüttenwarte. Zahlreiche Wanderer erkunden die korsische Bergwelt auf dem berühmten Fernwanderweg GR 20. Manche versuchen sich im Bergsteigen. Derweil gehen die Einheimischen entlang des GR 20 in der Macchia und in den Bergen lieber auf die Jagd nach dem legendären korsischen Schwarzwild, dem Wildschwein. Die Berge Korsikas sind nicht nur ein Erlebnis für Leib und Seele, sie sind auch die Heimat von Menschen, die alles für die Erhaltung der Natur in ihrer Region tun.
2025-07-19 12:35:00
Jahr für Jahr bringt der Sommer eine Flut von Touristen in die Buchten und an die Strände Korsikas. Dennoch bleibt die korsische Küste ein Lebensraum von großer Vielfalt, geformt von den Naturgewalten Wasser und Wind. Sie präsentiert sich wechselvoll, voller Extreme und Widersprüche. Im Westen der Insel finden sich schroff abfallende rote Vulkanfelsen. Im Osten herrschen zahllose Buchten, endlos scheinende weiße Strände und die berühmten Sumpfgebiete in den Ebenen vor. Auf der Insel befinden sich zahlreiche Naturschutzgebiete und Orte, die in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen wurden, zum Beispiel Kap Girolata, Kap Porto und der Naturpark Scandola. Und viele Korsen stellen sich der Aufgabe, das Gesicht dieser Landschaften zu bewahren, um Zugvögeln, seltenen Tier- und Pflanzenarten und auch Meeresbewohnern auch in Zukunft eine Zuflucht zu bieten.
2025-07-19 13:20:00
Die Pflanzenwelt Korsikas bildet den Ursprung zahlreicher Mythen, auf die sich möglicherweise auch der noch immer geheimnisumwobene Name der Insel zurückführen lässt. Wahrzeichen von Korsikas Natur ist der Maquis, eine undurchdringliche, wild wuchernde Gebüschformation, die durch ihren Geruch und ihre üppige Frühlingsblüte betört und bis zu zwei Drittel der Insel bedeckt. Ohne das Eingreifen von Mensch und Tier würde der Maquis schon bald von allem Besitz ergreifen, Ackerland überwuchern und Fußwege unkenntlich machen. Das Gegenstück zu dieser rustikalen und wohlriechenden Wildnis bilden von Menschenhand angelegte Olivenhaine. Aus den Früchten der symbolträchtigen Ölbäume wird das gelbe Gold Korsikas gewonnen. Die Bauern der Insel bewirtschaften zum Teil Bäume, die bereits im 16. Jahrhundert gepflanzt wurden, sie sammeln Kastanien und betreiben schon seit der frühen Antike Weinbau. Ein guter Tropfen aus Korsika wird mittlerweile in der ganzen Welt geschätzt.
2025-07-19 14:05:00
Zwischen den Gipfeln und Stränden der Insel birgt das korsische Bergland ein Labyrinth aus unzähligen Tälern, die von kleinen Wasserläufen durchzogen werden. Tiefe Schluchten, weite Ebenen und endlose Straßen, die in steilen Serpentinen immer wieder kehrtmachen, wechseln sich ab. Jahrhundertelang war das Schicksal der Menschen an dieses "Land zwischen Bergen und Meer" geknüpft. Sie bestritten ihren Lebensunterhalt, indem sie ihre Herden im Winter an die Strände und im Sommer auf die Almen trieben. Heute versuchen die Bewohner, auf den kleinteiligen Ländereien ihr Auskommen zu finden und die handwerklichen Fertigkeiten für die Herstellung der traditionellen Käse- und Wurstwaren zu erhalten, die den Ruf der Insel und den ihrer Lebensart ausmachen. Ein weiterer Reichtum Korsikas ist das Wasser. Es ist nicht nur Teil der Landschaft, sondern machte die Entstehung der Landwirtschaft und das Leben in den bergigen Gegenden der Insel erst möglich. Liamone, Rizzanese, Gravona, Taravo, Golo, Tavignano, Restonica – 24 Flussläufe durchziehen die Insel. Seit einigen Jahren dienen diese Flüsse auch der touristischen Freizeitgestaltung und gestatten die Erkundung geschützter und wildwüchsiger Täler vom Wasser aus.
2025-07-19 14:50:00
Das Fantasyabenteuer von Terry Gilliam zeigt, was Einstein nicht wusste: Die Zeit hat Löcher und man kommt durch. Sechs Zwerge nehmen den zwölfjährigen Kevin (Craig Warnock) auf eine irre Zeitreise mit. Eigentlich sollten die Gnome Löcher im Raum-Zeit-Gefüge reparieren, stattdessen nutzen sie ihren Job zur persönlichen Bereicherung und plündern z. B. den betrunkenen Napoleon aus. Mit der Chaotentruppe besucht Kevin den griechischen König Agamemnon (Sean Connery) und lernt sogar Robin Hood (John Cleese) kennen. Aber dann geraten sie in Regionen, die auf keiner Landkarte zu finden sind und dort wird es richtig abenteuerlich. Eine alberne, gruselige, spannende und komische Geschichte, in der sich die irren Einfälle im Minutentakt überschlagen. Optik, Ausstattung und Tricks des Kultfilms sind auch nach über zwanzig Jahren noch sehenswert.
2025-07-19 16:45:00
Die Medici sind wohl die bekannteste italienische Familie aus der Renaissance Zeit. Sie dominierten mit ihrem Textilhandel die Politik und die Wirtschaft und sorgten für ein funktionierendes Bankwesen. Der Erfolg der Medici sorgte für großen Neid unter den anderen Patriziern von Florenz, besonders bei der alteingesessenen Familie Pazzi. Diese planen einen Mordanschlag auf die beiden prominenten Medici-Brüder Giuliano und Lorenzo; während der Ostermesse 1478 werden die beiden von Francesco de' Pazzi und weiteren Männern überfallen. Während Lorenzo entkommen kann, stirbt Giuliano direkt. Die Brutalität der Messerstiche kann heute noch anhand von den Gebeinen des Opfers gesehen werden. Der Staatsstreich der Familie Pazzi misslingt, da die Bürger Florenz loyal gegenüber Lorenzo und dem Rest der Familie Medici bleiben. Die Täter werden gefasst und es beginnt eine Suche nach den Drahtziehern der Aktion... In dieser Sendung verfolgen Florence Kasumba und Historiker wie Marcello Simonetta die Spuren des Attentats. Wer war alles an der Planung beteiligt und wer verfolgte welches Motiv? Das Ergebnis ist ein spannendes Bild der Renaissance Zeit und die unglaublichen Umstände um den Neid gegenüber der Familie Medici.
2025-07-19 17:40:00
Das Magazin für aktuelle internationale Politik wird immer samstags einen etwas anderen Blick auf wichtige Ereignisse des Weltgeschehens.
2025-07-19 18:35:00
Kappadokien ist eine märchenhafte Landschaft voller skurriler Tuffsteinfelsen. Zum Beispiel das sogenannte Love Valley, das "Tal der Liebe", benannt nach der phallusartigen Anmutung der Felsen. Seit 1985 ist das ganze Ensemble UNESCO-Weltkulturerbe. Der Job von Mehmet Bozgül beginnt immer bei Sonnenaufgang. Er ist Ballonpilot und startet jeden Morgen mit rund 160 anderen in den Himmel. Das Gedränge ist groß, und Mehmet muss aufpassen. 2013 sind bei einer Kollision zwei Ballons abgestürzt. Überall sichtbar sind die spitzen Felsen, die von den Türken "peri bacaları" genannt werden – Feenkamine. Diese Felsenpyramiden sind bis heute bewohnt. Sabir Kavak und ihre Kinder versuchen, mit dem Verkauf von Tee über die Runden zu kommen. Avanos ist die Keramikhauptstadt der Türkei. Auch das Leibgericht der Kappadokier wird in einem Tontopf zubereitet: Testi Kebab. Hakki Cöl ist Töpfermeister in dritter Generation und spezialisiert auf die Töpfe, die nur einmal benutzt werden. Kappadokien – das ist Kürbisland. Auf dem Hof von Familie Yüce beginnt die Ernte. Manchmal wird Öl aus den Kernen gepresst, aber der Großteil der Ernte wird verzehrt. Geröstete Kürbiskerne sind ein Hauptbestandteil der Küche Kappadokiens. Eingezwängt zwischen schicken Hotels liegt das Haus von Hava Cakir. Die 75-jährige Witwe lebt allein. Doch es ist schwierig geworden in den vergangenen Jahren. Für die ursprünglichen Bewohner von Kappadokien bleibt immer weniger Lebensraum. Direkt neben ihrem Gehöft hat gerade ein Boutique-Hotel eröffnet. Das würde sich Havas Haus am liebsten auch noch einverleiben.
2025-07-19 19:20:00
ARTE Journal, das europäische Nachrichtenmagazin, wirft einen aktuellen, weltoffenen und europäischen Blick auf Politik und Kultur.
2025-07-19 19:40:00
Im Jahr 2019 begann Naranbadrakh Batkhuu, die ersten Pferde aus Schlachthäusern zu retten. Mehr als 80 davon gibt es offiziell in und um Ulaanbaatar, der Hauptstadt der Mongolei. Außerdem existieren noch weitere kleinere Schlachthöfe, die illegal betrieben werden. Viele der Pferde gelten als gestohlen, denn infolge der hohen Nachfrage nach Pferdefleisch ziehen kriminelle Banden durchs Land und stehlen komplette Herden. Die Schlachtung, die Verarbeitung und der Verkauf von Pferdefleisch sind zu einer Industrie geworden. Damit sich daran grundsätzlich etwas ändert, fordert Naranbadrakh von der Regierung, das Töten von Pferden zu stoppen. Um langfristig Respekt, Liebe und Empathie im Umgang mit der Natur als Werte zu etablieren, will er auch die Jüngsten im Land erreichen. Sie könnten es in Zukunft besser machen. Naranbadrakh ist in den sozialen Netzwerken aktiv, er klärt auf und empfängt Kinder, die seine geretteten Pferde besuchen können, damit sie – wie er selbst als Junge – eine Beziehung zu ihnen aufbauen. Um mit seinen Ideen eine breite Öffentlichkeit anzusprechen, versucht Naranbadrakh, unterschiedlichste gesellschaftliche Gruppen zu erreichen. Seit zwei Jahren arbeitet er mit der Führung der Militärakademie zusammen. Regelmäßig hält er vor Offiziersschülern und Polizisten Vorträge. Da er kein Honorar annimmt, bot ihm das Verteidigungsministerium an, seine Herde auf dem Militärgelände zu beherbergen: eine neue Heimat für die vielen geretteten Pferde. Naranbadrakh Batkhuu ist ein moderner Nomade, der souverän zwischen den Welten pendelt. Seine Mission: Liebe und Mitgefühl sollen ein wahrer Trend werden.
2025-07-19 20:15:00
Der Aufstieg des gefürchteten Mongolenkriegers „Vom Steppenjungen zum Weltherrscher“. Aufwändig produziertes Doku-Drama in Spielfilmqualität. Er ließ Anfang des 13. Jh. ganz Zentralasien erzittern, war gleichermaßen bekannt als weiser Staatsmann, großer Feldherr und blutrünstiger Schlächter. Dschingis Khan (1167–1227) einte die mongolischen Stämme und eroberte mit seinen Kriegern ein Riesenreich. An vielen Orten wird noch des Begründers des mongolischen Weltreiches gedacht. So thront er als weltgrößtes Reiterstandbild (30 m) rund 50 km von der Hauptstadt Ulan Bator entfernt über der Steppe. Schädelpyramiden wurden zu Symbolen seiner kriegerischen Erfolge. Als er 1227 „in den Himmel aufstieg“, bezahlte die 2000-köpfige Trauergesellschaft auch gleich mit dem Leben, um seine letzte Ruhestätte geheim zu halten. Bei aller Skrupellosigkeit erschuf der Khan ein geordnetes Staatswesen. Um es zu verwalten, etablierte er eine eigene Schrift und verbindliche Gesetze. Wie ein Kind der Steppe zur Legende wurde, schildert die Co-Produktion mit BBC und Discovery in anschaulichen Details, aufwändigen Massenszenen und spannenden Kampfspektakeln.
2025-07-19 21:40:00
Die Mongolei ist das am dünnsten besiedelte Land der Erde. Im Altai-Gebirge sucht Khairatkhan nach Beute. Dafür braucht der Jäger dank seines Adlers kein Gewehr. Zudem begleiten die Filmer Naturschützer, die sich um bedrohte Schneeleoparden kümmern.
2025-07-19 22:35:00
Der boreale Nadelwald, besser bekannt als Taiga, bedeckt 17 Prozent der Erdoberfläche und verfügt über die weltweit größte Dichte an Flüssen und Bodenschätzen. Für die Nomaden der Mongolei boten die Urwälder und sauberen Gewässer jahrtausendelang einen Lebensraum. Im Laufe der Jahrhunderte – und vor allem in den vergangenen 50 Jahren – wurden die Artenvielfalt und die Rohstoffe der mongolischen Gebiete allerdings durch Jagd und illegalen Bergbau dezimiert. Die wilden Tiere verließen den Wald, und die Wasserläufe wurden verschmutzt. Seit 2012 steht ein Teil der Ulaan Taiga unter Naturschutz. Chef-Ranger des Parks ist Tumursukh Jal. Der frühere Jäger, der selbst den lokalen Gemeinschaften entstammt, setzt sich für die Einhaltung der Umweltschutzgesetze ein. Verhindert werden soll einerseits das illegale Schürfen, andererseits schaden aber auch bestimmte traditionelle Jagdpraktiken der Nomaden dem Wald. Tumursukh und seine Ranger arbeiten ohne Unterlass, manchmal unter Lebensgefahr. Ihre Bemühungen machen sich bezahlt: Die Wildtiere sind zurück, die Taiga lebt wieder. Tumursukh weiß auch um die weltweite Klimakrise. Sein Traum ist, dass sein Schutzgebiet zum Modell für Naturschutz und zum Reservat für Flora und Fauna wird. Mit viel Geduld versucht er, die lokale Bevölkerung zum Umdenken zu bewegen.
2025-07-20 00:05:00
Die mongolische Erotiktänzerin Ainur, die in Ulan-Bator lebt, fühlt sich von dunklen Mächten heimgesucht. Sie hat das Gefühl, dass böse Geister von ihr Besitz ergreifen. Während ihre Kinder bei den Großeltern auf dem Land leben, fühlt sie sich in der Hauptstadt krank, einsam und entwurzelt. Sie folgt dem Rat der Schamanen und begibt sich auf eine Reise zurück zu ihren Wurzeln in die Wüste Gobi. Dort sucht sie Heilung und eine Verbindung zu den Geistern der Natur sowie zu den Ahnen ihres Stammes. Auf ihrer Reise durch die Mongolei wird Ainur jedoch mit der Zerstörung der atemberaubenden Landschaft ihres Landes konfrontiert. Die größte Kupfer- und Goldmine der Welt macht die Region für Menschen und Tiere unbewohnbar. Ist es das von Menschen geschaffene Chaos, das die Geister in Aufruhr versetzt? Regisseurin und Anthropologin an der Universität Cambridge Iris Pakulla hat viele Jahre in der Mongolei gelebt und geforscht. Sie hat die Protagonistin Ainur über viele Jahre eng begleitet und ein Vertrauensverhältnis zu ihr aufgebaut. Der Dokumentarfilm bietet sehr persönliche Einblicke in das Leben der jungen Frau und in die einzigartige, oft unbekannte Welt der mongolischen Kultur, in der Naturgeister, Opferrituale und Schamanen zum Alltag gehören. Die beeindruckenden Landschaften der Wüste Gobi werden mit postsowjetischen Szenarien in Ulan-Bator und ungeschönten Einblicken in Ainurs Arbeit als Nachtclubtänzerin in Kontrast gesetzt. In ihrem hybriden Dokumentarfilm verwebt die Regisseurin Szenen aus Ainurs Alltag mit inszenierten Traumsequenzen. Pakulla begleitet Ainur nicht nur auf der Suche nach Heilung, sondern zeigt auch die fragile Balance zwischen Mensch und Natur.
2025-07-20 01:35:00
Stewardess Pam Grier trickst Killer und Cops aus. Quentin Tarantinos Gangsterballade huldigt den B-Krimis der 70er Jahre. Stewardess Jackie Brown (Pam Grier) ist eine klasse Frau. Klar, sie ist nicht mehr die Jüngste, und sie jobbt bei der miesesten Airline Amerikas. Aber Jackie trägt’s mit Würde. Auch als zwei Cops am Flughafen bei ihr 50 Riesen in der Tasche finden. Das Schmuggelgeld ist für den Gangster Ordell Robie (Samuel L. Jackson) bestimmt. Das kann die Schöne den Bullen aber nicht sagen. Will sie ihren Arsch retten, ist eine plausible Erklärung gefragt… Dieser Film enttäuschte alle, die von Quentin Tarantino ein zweites „Pulp Fiction“ erwartet hatten. Es stimmt: Der Film nach einem alten Elmore-Leonard-Roman ist dialoglastig und vergleichsweise unblutig, aber dabei so cool und groovy, wie es nur ein Tarantino-Film sein kann. Seventies-Hipster und Fans von Ensemble-Filmen feiern „Jackie Brown“ als Meisterwerk.
2025-07-20 04:05:00
Der französische Teil des Baskenlands liegt in der Region Aquitanien und erstreckt sich entlang der Atlantikküste und der spanischen Grenze. Zahlreiche Regenfälle lassen die Landschaft am Fuß der Pyrenäen in kräftigem Grün erstrahlen – ein ideales Klima für Gorria-Chilischoten. Der Legende nach soll ein Seemann von Christoph Kolumbus die Chili-Samen aus Mexiko mit ins Baskenland gebracht haben. Seit 1650 werden sie hier angebaut und von Mitte August bis in den November hinein geerntet. Die Familie von Thierry Hiriart baut die Schoten schon seit vielen Generationen an und besitzt heute etwa 20.000 Pflanzen. Die Schoten werden zwei bis drei Wochen lang getrocknet, kommen dann für zwei Tage in einen Ofen und werden schließlich zu einem Chilipulver gemahlen, das bei Gourmetköchen über die Landesgrenzen hinweg bekannt ist: das Piment d'Espelette, benannt nach dem Dorf Espelette. Seit 2000 hat es eine geschützte Herkunftsbezeichnung. Es ist milder als Cayennepfeffer, duftet nach reifen Tomaten und Paprika und besitzt eine dezente Grillnote. Sogar in Schokolade, Käse und Marmelade wird es verwendet – vor allem aber in der baskischen Küche. Thierrys Frau Marie-Laure verwendet statt Pfeffer lieber ihr Espelette-Chili zum Würzen ihrer Gerichte wie die Piperade, ein baskisches Omelett mit gebackenen Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch und Paprika, sowie für Chilindrón, ein Lammgericht. Auch ihre drei kleinen Kinder sind die milde Schärfe schon gewöhnt. Ihre Freundin Maritxu Amestoy verwendet das Chilipulver gerne auf ihren Grünkohlchips. Für ein gemeinsames Abendessen backen die Frauen gemeinsam einen baskischen Kuchen mit Cremefüllung für den Nachtisch.
2025-07-20 05:15:00
Durch Evolution gelang es dem Menschen, sich immer wieder an die Umweltveränderungen anzupassen. Heutzutage geht es für uns schon lange nicht mehr ums Überleben der Stärkeren. Die Verfügbarkeit von Nahrung, die medizinischen Möglichkeiten und der Komfort der neuen Technik haben unsere Lebenserwartung in den letzten Jahrhunderten enorm gesteigert. Beeinflusst unser moderner Lebensstil auch unsere Evolution? Und findet heute noch eine genetische Selektion beim Menschen statt? Antworten auf diese Fragen sucht Evolutionsbiologe Jochen Wolf. In seiner Laborpraxis erforscht er die Anpassungsfähigkeit des Menschen: "Wenn man als Laie, 'Survival of the fittest' hört, denkt man, glaube ich, gern an körperliche Eigenschaften des Menschen. Das ist aber überhaupt nicht damit gemeint." Die Anthropologin Nina Jablonski beschäftigt sich in ihrer Forschung insbesondere mit der Entwicklung von Haut und Hautfarbe. Sie erklärt, welche Umweltfaktoren Evolution dazu geführt haben, dass Europäer heute eher hellhäutig sind, obwohl dunkle Haut viel besser vor Sonnenbrand schützt. Extremsportlerin Rosanna Buchauer bewältigt als Ultra-Trail-Läuferin Höhen von 4.000 Metern auf einer Strecke von 100 Kilometern. Christian Clot vom Human Adaption Institute versucht herauszufinden, ob es der menschliche Körper schafft, mit Hitze und Trockenheit klarzukommen. Was bedeuten diese Erkenntnisse für die Anpassungsfähigkeit des Menschen an neue Lebensbedingungen, die durch den Klimawandel zu erwarten sind?
2025-07-20 06:10:00
KI nimmt einen immer wichtigeren Platz in unserem Alltag ein, auch wenn die gesellschaftlichen Folgen schwer abzuschätzen sind. Bei Hightech geht es zudem um viel Geld. Es stellt sich also auch die Frage, ob all diese neuen Produkte und Anwendungen, die auf KI beruhen, wirklich zum Nutzen der Verbraucherinnen und Verbraucher sind. In Wien hat der Komponist Walter Werzowa mit Hilfe von KI eine von Beethoven nicht zu Ende komponierte Symphonie maschinell bis zum letzten Takt fertigrechnen lassen. In den USA lässt die Robotikforscherin Ayanna Howard Mensch und Computer zusammenarbeiten und versucht so, alltägliche Probleme zu lösen: Personalmangel, Wartezeiten, Mängel im Bereich der staatlichen Schulbildung, Komplikationen im Zusammenhang mit der Sozialversicherung usw. An der Tufts University in Boston wiederum wurde ein Mikroroboter namens "Xenobot" entwickelt, der die Ozeane von Mikroplastik befreien soll. Außerdem könnte er zu medizinischen Zwecken gezielt im menschlichen Körper eingesetzt werden. Hierzu wurden Stammzellen von Fröschen mit künstlicher Intelligenz gepaart. Der Roboter ist nicht größer als ein Sandkorn, komplett autonom und kann sich offenbar sogar selbst korrigieren. Was macht also den Menschen in Zeiten künstlicher Intelligenz aus? Und bis zu welchem Punkt ist die Vermenschlichung von Maschinen ethisch überhaupt vertretbar? Die Dokumentation berichtet über die rasanten Fortschritte der KI, die nur wenig bekannt sind. Hierzu wurden Expertinnen und Experten aus der ganzen Welt befragt, die die jüngsten Innovationen und ihren Einfluss auf unsere Gesellschaft erläutern, zum Beispiel Geoffrey E. Hinton, Informatiker und Kognitionspsychologe am Computer Science Department der Universität Toronto, die Psychologieprofessorin Alison Gopnik oder auch Yoshua Bengio, Leiter des Montreal Institute for Learning Algorithms. Alle drei interessiert auch diese vermeintlich absurd klingende Frage: Haben Maschinen Gefühle?
2025-07-20 07:00:00
Im September 2015 erlebt die Welt der Wissenschaft eine Sensation: Forschern in den USA gelingt es erstmals in der Geschichte der Physik, die Existenz von Gravitationswellen nachzuweisen. Ein Meilenstein. Denn dieser Nachweis eröffnet uns Menschen einen völlig neuen Blick auf unser Universum – vielleicht sogar auf die Geburt des Kosmos selbst, nichts Geringeres also als den Urknall. Gravitationswellen entstehen, wenn im Weltall etwas Gigantisches passiert: eine Sternenexplosion, die Verschmelzung von Neutronensternen oder von Schwarzen Löchern. Die Ereignisse sind so gewaltig, dass sie Wellen von immenser Energie freisetzen. Milliarden Jahre reisen diese Wellen durchs All, krümmen Zeit und Raum und erreichen mit etwas Glück schließlich auch die Erde. 2017 bekamen die amerikanischen Forscher für die erfolgreiche Messung einer Gravitationswelle den Nobelpreis. Die Dokumentation "Wie klingt der Urknall?" erzählt die Geschichte dieses Erfolgs. Sie unternimmt eine Entdeckungsreise in die Astrophysik und in die Geschichte der Gravitationswellenforschung. Angefangen bei Albert Einstein über die Gravitationswellendetektoren in den 60er Jahren bis hin zu jenen Messinstrumenten, die 2015 zum ersten Mal Gravitationswellen erfolgreich messen konnten. Die Dokumentation berichtet von der Leidenschaft und dem unermüdlichen Forschergeist der Pioniere auf dem Feld. Es geht um nichts weniger als das große Ganze und um die Chance, die Unendlichkeit, die für uns so unvorstellbar erscheint, ein bisschen besser zu verstehen.
2025-07-20 07:45:00
Der Mensch hat immer wieder versucht, sich über die Naturgesetze hinwegzusetzen. Schon die rätselhaften Megalithen aus prähistorischer Zeit bezeugen, was sich später, ob beim Pyramidenbau oder beim Aufstieg der ersten Heißluftballons, immer wieder bestätigte: Bereits unsere Vorfahren wussten, dass man beobachten und experimentieren muss, um die Welt zu verstehen. Heute sind die komplexen Mechanismen der Physik immer besser bekannt, und wir sind sogar in der Lage, die Anziehungskraft der Erde zu überwinden und den Weltraum zu erschließen. Diese Folge der Dokumentationsreihe "Impulse" blickt auf die großen Etappen der Erforschung der Schwerkraft und geht auf jene Wissenschaftler ein, die dafür "Impulse" setzten: Aristoteles, Ptolemäus, Kopernikus, Galilei, Newton und Einstein. Eine populärwissenschaftliche Reise ins Reich der Schwerkraft, der Geschwindigkeit und der Trägheit. "Impulse" hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Wissenschaftsbegeisterung jener zu wecken, die sich stets für naturwissenschaftlich unbegabt gehalten haben. Die Dokumentationsreihe will an komplexe Themenbereiche wie Genetik, Strömungsmechanik, elektromagnetische Wellen, Mikrobiologie oder Quantenphysik heranführen und für sie begeistern. Und dann sage nochmal einer, Wissenschaft mache keinen Spaß!
2025-07-20 08:15:00
Ihr liebt Nachrichten, seid zwischen 10 und 14, wollt immer wissen, was gerade los ist und habt Lust, die Welt zu entdecken? Dann seid ihr bei uns genau richtig! In unserer sechsminütigen Nachrichtensendung ARTE Journal Junior informieren euch Magali Kreuzer, Dorothée Haffner, Frank Rauschendorf, Stefanie Hintzmann und Jakob Groth kurz und knackig über das, was die Welt bewegt.
2025-07-20 08:30:00
Nicht jeder Streit muss weltbewegend sein, aber oft fühlt er sich so an. Auch, wenn es nur um die Frage geht, ob Ananas auf die Pizza darf. Schon verlieren wir die Fassung und gehen in den Angriffs- oder Fluchtmodus. Warum ist das so? Die Forschung zeigt, dass wir gar nicht anders können: Streit stresst uns. Schon der kleinste Widerspruch kann unser Streitzentrum im Gehirn in Alarmbereitschaft versetzen, weiß Tali Sharot, Neurowissenschaftlerin an der University of London. Allerdings ist das nicht nur schlecht: "Gefühle im Streit sind ein Kompass, um zu erkennen, was uns wirklich wichtig ist", erklärt Psychologe Rune Miram von der Universität der Bundeswehr in München. Denn hinter kleinen Streitigkeiten im Alltag stecken oft tiefergehende Probleme. Um genau diese zu lösen, betont Hugo Mercier, Kognitionswissenschaftler am Pariser École normale supérieure, dass Streit für uns Menschen schon immer wichtig war. Denn nur so konnten wir Regeln für das Zusammenleben in der Gemeinschaft festlegen. Und ist auch die Demokratie am Ende nicht vor allem ein Regelwerk, um konstruktiv streiten zu können? Caja Thimm, Medienwissenschaftlerin an der Uni Bonn, warnt deshalb vor den Gefahren, wenn unsere Streitkultur, besonders im Internet, immer weiter verroht – wenn wir nur noch in den Austausch kommen, um uns gegenseitig zu beleidigen. Eine gute Lösung für die drängenden Fragen der Gegenwart finden wir eher, wenn wir viele Perspektiven und Argumente kennen. Herausfinden können wir das allerdings nur, wenn wir miteinander streiten. Und zwar richtig.
2025-07-20 09:00:00
Ronja von Rönne tut sich schwer mit dem Glück im Urlaub. Egal ob beim Camping oder am Hotelpool: Es klappt oft nicht so richtig mit der Erholung. Wie gelingt ein guter Urlaub, der maximal entspannt und das Wohlbefinden steigert? Antworten bekommt Ronja von Friederike Sandow, die viele Jahre als Flugbegleiterin gearbeitet, die ganze Welt bereist und dabei viel über das Urlaubmachen gelernt hat. Mit ihrer Mutter pflegt sie eine besondere Tradition: Jedes Jahr im Sommer fahren die beiden an den immergleichen Ort am Gardasee. Dort verbringt Ronja einen Tag mit ihr zwischen Strandliege und Aperitif. Wenn der Urlaub dazu dienen soll, Abstand zum Alltag zu gewinnen, muss man dafür zwangsläufig weit wegfahren oder kann man die Erholung auch in der eigenen Stadt finden? Johannes Bannert ist Chef-Concierge in einem Luxushotel in Berlin und damit ein professioneller Wunscherfüller, der anderen einen sorgenfreien Urlaubstag ermöglicht. Er lädt Ronja zu sich ins Hotel ein und gibt ihr Tipps, wie ein Städtetrip gelingt. Der Psychologe Hannes Zacher erklärt, weshalb es hilfreich sein kann, übers Jahr verteilt viele Kurzurlaube zu planen. Der Reisejournalist Philipp Laage und die Reiseagentin Jana Buhl berichten von ihren Urlaubserfahrungen und verraten, mit welchen Tricks sich eine Reise noch verbessern lässt. Tourismusforscher Hasso Spode ordnet unser Bild vom Urlaubsglück historisch ein.
2025-07-20 09:30:00
Zwischen Krems und Melk, wo sich die Donau durch eine der schönsten Landschaften Österreichs windet, liegt eine Region, die atemberaubende Kulturlandschaft mit unberührter Natur in einzigartiger Weise verbindet: Hier, in der Wachau, zwischen steilen Terrassenhängen und den sanften Wellen des Flusses, entfaltet sich ein wahres Paradies für Obst- und Weinbau, das schon vor mehr als 2000 Jahren von den Römern geschätzt und geprägt wurde. Besonders die Marille, das Markenzeichen der Region, gedeiht hier unter den besten Bedingungen. Wenn sich der Winternebel lichtet, erwachen die Obstgärten der Wachau. Die ersten Marillenbäume beginnen zu blühen und kündigen den Frühling mit einem farbenfrohen Blütenmeer an. In den darauffolgenden Monaten verwandelt sich die Region in ein wahres Obstparadies. Doch auch die Wachau steht vor Herausforderungen. Steigenden Temperaturen lassen die Bäume früher aus dem Winterschlaf erwachen – was die zarten Blüten anfällig für Spätfröste macht und so die Ernte beeinflusst. Die Bauern der Region setzen daher immer häufiger auf nachhaltige und innovative Methoden, um die Qualität ihrer Produkte zu bewahren. Der Klimawandel hat jedoch auch neue Arten in die Region geführt. Der Film zeigt, wie sich die Region mit ihren Marillenhainen im Rhythmus der Jahreszeiten verändert: Vom Rückschnitt der Bäume im Winter über die üppige Blüte im Frühling bis zur Ernte der Früchte im Sommer bekommt der Zuschauer eindrucksvolle Einblicke in das Zusammenspiel von Natur und Tradition in einer der faszinierendsten Regionen Österreichs.
2025-07-20 10:15:00
Seichtes Wasser kräuselt sich an den Ufern des Skutari-Sees. Imposante Krauskopfpelikane und Kormorane jagen hier – im größten Süßwassersee der Balkanhalbinsel – nach Fischen. Am Südufer des artenreichen Sees spiegeln sich die knorrigen Stämme jahrhundertealter Esskastanien in der Frühlingssonne. Die glänzenden, dunkelbraunen Nüsse sicherten hier, in der Region Kraja, viele Generationen lang die Ernährung im Winter. Der Film folgt den Menschen dieser atemberaubenden Kulturlandschaft und der Flora und Fauna der Biotope rund um den Skutari-See durch ein Naturjahr: vom Winterschnitt in den Esskastanienhainen über die Blütezeit im Frühsommer bis zur Erntezeit im November. Im Jahresverlauf lernen wir die Schönheit der Natur, aber auch die Herausforderungen der Kastanienbauern kennen: Krankheiten wie ein spezieller Rindenkrebs setzen den verwunschenen Esskastanienwäldern zu. Und auch die Flamingos und gefährdeten Watvögel in der stillgelegten Saline von Ulcinj leiden unter den hohen Temperaturen im Sommer. Doch der Film erzählt auch von spektakulären Neuanfängen: Vom Flüggewerden der seltenen Krauskopfpelikane auf den Brutinseln im Skutari-See, dem Reifen der Esskastanien in einem der größten zusammenhängenden Kastanienwälder Europas bis zum Herbst, wenn diese außergewöhnliche Naturlandschaft an der Adria zur Drehscheibe des Vogelzuges zwischen Arktis und Afrika wird. Begleitet werden die Kastanienbauern in beeindruckender Landschaft ein ganzes Jahr lang. Der Film zeigt, wie die Menschen seit Jahrhunderten die Pflege der Natur und ihrer Kastanienbäume fortführen.
2025-07-20 11:00:00
Die Dokumentation begleitet die traditionellen albanischen Feigen-Bauern in der Nähe der alten osmanischen Stadt Berat durch ein Naturjahr: vom Winterschnitt kurz vor dem Frühling bis zur Ernte der reifen, zuckersüßen Früchte im Spätsommer. Im Jahresverlauf entdecken wir die beeindruckende Schönheit der Natur und erleben zugleich vor welchen Herausforderungen die Obstbauern stehen. Wir erfahren, wie warme Winter die Ernte des traditionellen Feigendorfs Roshnik gefährden und warum manche Feigenhaine verwaisen, da viele junge Albaner ihre Heimat immer noch verlassen, um im Ausland ihr Glück zu suchen. Doch wir erleben auch, wie in den hochalpinen Bergen des benachbarten Tomorr-Gebirges eine bis heute fast unberührte Wildnis existiert. Albanische Naturschützer wie Joni Vorpsi setzen sich hier für den Schutz seltener Geier, bedrohter Vögel und Insekten, Braunbären und Balkan-Gämsen ein. Albanien ist bis heute eines der artenreichsten Länder Europas: 30 Prozent aller bekannten europäischen Tier- und Pflanzenarten kommen hier vor. Begleitet werden die Menschen und die Natur der Region über ein ganzes Jahr hinweg. Dabei wird gezeigt, wie gerade der traditionelle Feigenanbau die außergewöhnliche Artenvielfalt in dem kleinen Balkanland schützt.
2025-07-20 11:45:00
Die Hallertau in Bayern ist nicht nur das größte zusammenhängende Hopfenanbaugebiet der Welt, sondern auch eine faszinierende Naturlandschaft. Versteckt zwischen den Hopfengärten finden sich Biotope wie Feuchtwiesen, Wälder oder eine verwilderte Kiesgrube. Mächtige Bäume sind als Naturdenkmäler geschützt und bieten Lebensräume für verschiedene Arten. Der Film begleitet Mensch und Natur durch die Jahreszeiten und zeigt, wie Landwirtschaft und Wildnis in einem empfindlichen Gleichgewicht miteinander verwoben sind. Im Zentrum der Dokumentation steht der Hopfen, dessen extrem schnelles Wachstum im Jahreslauf der Region eine ganz eigene Prägung verleiht. Sind die Hopfengärten bis weit ins Frühjahr hinein fast kahl, schießen die Rankpflanzen dann bis Ende Juni regelrecht in die Höhe. Für die Hopfenbauern bringen Trockenheit und Schädlinge Sorgen um die Ernte. Können neue Ansätze wie der Einsatz von Nützlingen einen Verzicht auf chemische Spritzmittel ermöglichen? Trotz der intensiven Landwirtschaft verfügt die Hallertau über eine beeindruckende Artenvielfalt: Wiesenbrüter wie Kiebitz und Brachvögel finden hier Rückzugsorte, ebenso wie die vom Aussterben bedrohte Malven-Langhornbiene. An sandigen Böschungen siedeln sich immer mehr Bienenfresser an – ein Beispiel für die Anpassung der Tierwelt an das sich wandelnde Klima. Und die Heidelerche, heißt es, brütet inzwischen direkt in den Hopfengärten.
2025-07-20 12:30:00
Rod Stewart, Jahrgang 1945, hat in seiner 60-jährigen Karriere mehr als 250 Millionen Tonträger verkauft. Er war in so unterschiedlichen Genres wie Rock, Pop, Folk, Blues, Hard Rock, Disco und Jazz erfolgreich. Während der Sänger aktuell auf Abschiedstournee um die Welt reist – unter anderem als Headliner beim Glastonbury Festival -, zeichnet die Dokumentation seinen bewegten Lebensweg nach. Rod Stewart hat seine Herkunft aus der britischen Arbeiterklasse nie verleugnet. Der Sohn eines Klempners, der von der Queen geadelt wurde, verkörpert eine Art "British Dream" und bewegt sich in der Gesellschaft der Königsfamilie ebenso ungezwungen wie unter gleichgesinnten Fußballfans, einer seiner Leidenschaften, auf der Tribüne. Vor allem aber ist Rod Stewart ein großartiger Interpret, dessen raue, warme Stimme zu seinem Markenzeichen geworden ist. Ein Sänger, dem es gelang, sämtliche Moden mitzugehen – und sie manchmal sogar vorwegzunehmen. Als Sänger der Jeff Beck Group, der Led Zeppelin so viel zu verdanken hat, war er ein Pionier des Hardrock. Mit der Band Faces, in der auch der spätere Rolling-Stones-Gitarrist Ron Wood spielte, war er eine der wichtigsten Inspirationsquellen für den englischen Punk. Selbst die Sex Pistols verehrten ihn für seine einfühlsamen und humorvollen Texte, die den Alltag der britischen Arbeiterklasse schildern. Die Dokumentation zeichnet ein neues Porträt des Sängers. Zu sehen sind zahlreiche, teils seltene Archivaufnahmen aus dem Jahr 1965 sowie exklusive Interviews mit Glen Matlock (Sex Pistols), Steve Diggle (Buzzcocks), Suzi Quatro, James Litherland (L. J. Baldry Band), Matt und Issey Cartlidge (The Molotovs), Pat Gilbert (Mojo Magazine) und Rebecca Baby (Lulu Van Trapp).
2025-07-20 13:20:00
Alle Welt spielt verrückt, wenn La Luna sich zeigt. Liebeskomödie mit Cher. Weniger aus Liebe als aus Vernunftsgründen will Loretta Castorini (Cher) den netten, aber knochentrockenen Johnny Cammareri (Danny Aiello) heiraten. Als er zu seiner todkranken Mutter nach Sizilien fliegt, sucht Loretta ihren zukünftigen Schwager Ronny (Nicolas Cage) auf, mit dem Johnny seit Jahren im Clinch liegt. Es ist Vollmond, und damit hatten die Castorinis schon immer Probleme: Opa heult mit seinen Hunden die Brooklyn-Silhouette an, Mutter verfällt einem Professor, Vater trifft sich schon seit längerem mit einer anderen – und Loretta gibt sich bei Vollmond dem Charme des glutäugigen Ronny hin. Doch Johnny ist schon auf dem Rückflug… Chers komödiantisches Talent wurde hier mit einem Oscar belohnt, ebenso erhielt Olympia Dukakis als Lorettas Mutter die Statuette. Eine dritte Trophäe ging an Patrick Shanley. Sein Drehbuch überzeugte mit treffenden Charakterzeichnungen aus dem Milieu der New Yorker Italo-Amerikaner.
2025-07-20 15:00:00
24. Mai 2023, Küsnacht in der Schweiz: Eine Musik-Legende verstummt. Mit 83 Jahren stirbt Tina Turner (rund 180 Millionen verkaufte Tonträger) an Nierenversagen. Zwei Jahre zuvor, 2021, hatte die US-Popikone ihren Fans einen letzten, tief persönlichen Einblick in ihr Leben gewährt – fernab von Scheinwerfern und tobenden Arenen. Die beim Dreh 81-jährige Sängerin selbst nannte diesen Film ihr „Abschiedsgeschenk“ an die Welt. Die Doku erzählt die bewegende Geschichte einer Frau, die nach Jahren der Gewalt und Unterdrückung den Mut fand, sich zu befreien und als Musikerin wie als Mensch neu zu erfinden. Es ist ein Porträt der Gegensätze: eine unerschütterliche Kämpferin auf der Bühne, eine verletzliche Seele hinter den Kulissen. Exklusive Archivaufnahmen und ihr letztes großes Interview lassen die außergewöhnliche Karriere und das Leben dieser Ausnahmekünstlerin noch einmal aufleuchten.
2025-07-20 16:55:00
Er gilt als „Erfinder“ des Impressionismus, als Revolutionär der Malerei. Die Meisterwerke von Auguste Renoir (1841–1919) sind Monumente des Pariser Lebens der 1870er-Jahre. Doku zur Ausstellung „Renoir. Rococo Revival“ im Frankfurter Städel.
2025-07-20 17:50:00
Er gehört zu den gefragtesten Mandolinisten unserer Zeit: der israelische Musiker Avi Avital. Quasi im Alleingang hat er dieses folkloristisch geprägte Instrument wieder ins Rampenlicht der großen klassischen Konzertpodien gebracht. Der mehrfache Echo-Preisträger besticht nicht nur durch sein dynamisches Spiel. Er erschließt dem Instrument ein ganz neues Repertoire, indem er andere Kompositionen für sein Instrument neu arrangiert. So hat er Johann Sebastian Bachs d-Moll-Klavierkonzert für die Mandoline transkribiert, um damit die Klassikwelt zu überraschen. Dieses Stück hatte Avital bei seinem ersten Berlin-Aufenthalt im CD-Player eines Freundes. Es begleitete ihn tagelang bei seinen Erkundungszügen durch diese Stadt, die inzwischen sein Hauptwohnsitz geworden ist. Das Konzertporträt enthält weite Teile dieser Bach-Transkription, aufgenommen im Haydn-Saal des Schlosses Esterházy in Eisenstadt, begleitet vom Ensemble Il Giardino Armonico. Dessen Leiter, der Blockflöten-Virtuosen Giovanni Antonini, und Avital witzeln gemeinsam über ihre "Spielzeuginstrumente". Die Dokumentation begleitet Avi Avital nach Israel. Hier führt er gemeinsam mit dem Akkordeonisten Uri Sharlin ein selbst komponiertes Stück auf, das die Seele der nordafrikanischen und nahöstlichen Volksmusik widerspiegelt. Zudem besucht Avital seine Eltern und die erste Station seiner Karriere: das Konservatorium in Be'er Sheva, wo es nach wie vor eine Mandolinenklasse gibt. Instrumentenbauer Arik Kerman erzählt, wie er Avitals Mandoline so konstruiert hat, dass sie sich klanglich gegen ein großes Orchester durchsetzen kann.
2025-07-20 18:40:00
Die Vulkaninsel Pantelleria liegt zwischen Sizilien und Tunesien. Sandstrände gibt es hier keine, dafür steile Klippen und peitschenden Wind. Fast alle Häuser sind aus Lavastein gebaut – ein Erbe der Araber, die fünf Jahrhunderte lang die Insel besiedelten und auch die Küche beeinflussten. Überall werden Kapern angebaut, sie wachsen aber auch wild zwischen Felsspalten, an Mauern und am Wegesrand. Die Kapern werden in Handarbeit geerntet, in Salz eingelegt und zu vielfältigen Gerichten verarbeitet. Viele Inselbewohner verlassen heute ihre Heimat, weil ihnen die harte körperliche Arbeit nicht liegt. Der Kapernbauer Luciano Modica dagegen möchte den Verlust der Inselkultur verhindern und erntet weiter von Hand. Er ist eng mit den Traditionen Pantellerias verbunden und gibt sie an seine Tochter Sofia weiter. In seiner Freizeit kocht er regionale Spezialitäten wie Cous-cous Pantesco mit frittiertem Gemüse, Fisch und orientalischen Gewürzen. Seine Frau Annamaria und Tochter Sofia backen gefüllte Teigblumen mit Ricotta, Baci Panteschi, und aufwendig verzierte Mustazzoli-Kekse mit einer leichten Pfefferminznote.
2025-07-20 19:10:00
ARTE Journal, das europäische Nachrichtenmagazin, wirft einen aktuellen, weltoffenen und europäischen Blick auf Politik und Kultur.
2025-07-20 19:30:00
Aktive Vulkane, dichte Urwälder, endlose Strände, imposante Berge – Besuch auf der Insel der Vielfalt. Im Hochland Sulawesis zelebrieren die Toraja ihren Ahnenkult mit Büffelopfern. Die Beerdigungen stellen für die Toraja das wichtigste gesellschaftliche Ereignis dar und dauern mehrere Tage. Um diesen Aufwand vorzubereiten, verbleiben die Toten teilweise auch jahrelang mumifiziert in einem Sarg bei der Familie, bis ihnen die letzte Ehre erwiesen werden kann. Bei Manado kämpft man um die gefährdeten Mangroven, denn die einzigartige Natur Sulawesis ist in Gefahr. Die sich ausbreitenden Siedlungen, der Bergbau und Naturkatastrophen machen der Umwelt schwer zu schaffen. Die NGO Manengkel Solidaritas setzt sich daher für den Schutz der Natur ein und versucht, den Korallen, Schildkröten und dem Mangrovenwald die bestmöglichen Bedingungen zu bieten.
2025-07-20 20:15:00
Der Haudegen Clint Eastwood und der junge Jeff Bridges versuchen sich gemeinsam an einem gewagten Gaunerstück. Das Geld ist futsch, die Kumpanen kochen. Safeknacker John „Thunderbolt“ Doherty (Clint Eastwood) muss sich mal wieder aus dem Staub machen. Seine Komplizen halten ihn für einen Betrüger. Keiner von ihnen glaubt, dass die Beute aus dem gemeinsamen Coup mittlerweile unter einem Neubau begraben liegt. Außer dem jungen Herumtreiber Lightfoot (Jeff Bridges). An Thunderbolts Seite will er den missglückten Raub wiederholen. Alles scheint nach Plan zu laufen, bis sie auf der Flucht von der Polizei entdeckt werden… Das ausgezeichnete Regiedebüt von Michael Cimino („Die durch die Hölle gehen“) über eine wunderbare Männerfreundschaft war ein Kassenschlager und brachte Jeff Bridges 1974 seine erste Oscar-Nominierung ein.
2025-07-20 22:05:00
„‚The Big Lebowski‘ war etwas, das wir für Jeff Bridges geschrieben haben, und wir haben es für ein paar Jahre beiseitegelegt, weil er nicht verfügbar war“, so Ethan Coen, Co-Drehbuchschreiber und -Regisseur. Das Warten hat sich gelohnt. Die Rolle des „Dude“ wurde Kult, Jeff Bridges (* 1949), der aus einer Schauspielerfamilie stammt, 1998 einem großen Publikum bekannt. Das Rampenlicht suchte er nie, obwohl er bereits 1972 für einen Oscar nominiert war. Den erhielt er 2010 für seine Verkörperung eines Musikers in „Crazy Heart“.
2025-07-20 23:00:00
„Dirigieren ist ein einsamer Beruf“, sagt Sir Simon Rattle, „denn allein erzeugt man keinen Klang.“ Der Liverpudlianer (* 1955) leitet derzeit das Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks, begibt sich für die persönliche Doku auf eine Reise zu seinen Karrierestationen.
2025-07-20 23:55:00
Sir Simon Rattle bezeichnet es als "das wildeste, schönste, romantischste Werk, das man sich überhaupt vorstellen kann". Und er beschreibt, warum die Aufführung der Gurre-Lieder für ihn besondere Bedeutung hat: "Als Elfjähriger in Liverpool war ich fasziniert von der größten Orchesterpartitur, die es in der Musikbibliothek gab – Schönbergs Gurre-Lieder. Die Partitur war fast so groß wie ich und es war wirklich schwierig, sie nach Hause zu bringen! Und nun, viele Jahre später, bin ich hier, um mit diesem Stück von Arnold Schönberg den 75. Geburtstag des BRSO zu feiern!" Am 19. April 2024 wurde in der Münchner Isarphilharmonie das Gala-Konzert anlässlich des 75-jährigen Jubiläums des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks (BRSO) gegeben. Schönbergs Gurre-Lieder bringen mit ihrem gigantischen Aufwand an Musikerinnen und Musikern sowie Sängerinnen und Sängern beinahe jeden Aufführungsort an Kapazitätsgrenzen. Ein Grenzgang, der jedoch belohnt wird mit einer unvergesslichen Klang- und Kombinationsvielfalt jenseits des gängigen Konzerterlebnisses. Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks wurden bei dieser Aufführung verstärkt durch den MDR-Rundfunkchor. Thomas Quasthoff übernahm den Sprecherpart, als Gesangssolisten standen Simon O'Neill, Dorothea Röschmann, Jamie Barton, Josef Wagner und Peter Hoare auf der Bühne.
2025-07-21 01:50:00
All das ist dem melodischen Werk aus unserer heutigen Perspektive nicht anzumerken. Tschaikowsky gab dem ersten Satz des Werks den Titelzusatz "Winterträume". Über dem zweiten Satz notierte er in der Partitur "Land der Öde, Land der Nebel". Diese poetischen Richtungsweiser knüpfen an die Tradition romantischer Wintermusiken an, wie sie in Franz Schuberts "Winterreise" oder in Liedern von Felix Mendelssohn und Robert Schumann angelegt ist. Leider werden die ersten drei Tschaikowsky-Symphonien auch heute noch viel zu selten gespielt und blieben immer im Schatten ihrer großen Nachfolger. Aufzeichnung vom 27. Februar 2022 im Leipziger Gewandhaus.